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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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hieß, er musste auf dem Boden geschlafen haben, und das war wahrscheinlich nicht sehr bequem. Wir sprachen kaum miteinander, und da Cyrus ebenfalls kühl schwieg, fand ich die Stimmung in der Wohnung mehr als frostig.
    Ganz zu schweigen davon, dass wir nach stundenlanger Recherche keine weiteren Informationen über den Souleater oder was er mit dem Orakel vorhatte, entdecken konnten. Ich hatte das Bordell angerufen, in dem der Souleater vermutlich abgestiegen war. Das heißt, ich habe das einzige Bordell angerufen, in dem es für ihn sinnvoll gewesen wäre zu bleiben. Es überraschte mich nicht sonderlich, dass die Nummer von March’s nicht mehr existierte und dass ihr Etablissement aus der Liste der registrierten Bordelle in Nevada gestrichen worden war.
    „Sie bleiben natürlich nicht an einem Ort und warten darauf, dass jemand sie findet“, hatte Cyrus spöttisch angemerkt. „Es sei denn, du willst noch eine Woche damit verschwenden,durch die Wüste zu fahren.“
    Und das wollte ich natürlich nicht. Nathan auch nicht. Obwohl wir uns auf wenige andere Dinge einigen konnten, wussten wir, dass der Souleater zu viel unterwegs war, als dass es sinnvoll gewesen wäre, ihm nachzufahren. Außerdem war er viel schneller als wir.
    Wenn der Souleater nicht gefunden werden wollte, würden wir ihn auch nicht finden können. Und ich hatte das unbestimmte Gefühl, dass, wenn er es wollte, er uns aufsuchen würde.
    „Mir fällt nichts mehr ein“, beschwerte ich mich bei Nathan, während ich eines Morgens neben ihm auf dem Bett saß. Wir hatten uns nach unserer Auseinandersetzung nicht wieder vertragen, aber in der Zwischenzeit waren wir höflich zueinander und ignorierten, was geschehen war. Es schien nicht so, als würde er überhaupt über eine Wiedergutmachung nachdenken. Wenn wir den Souleater besiegt haben würden, wäre es wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, und Nathan würde mich und Cyrus vor die Tür setzen.
    Nathan legte sich das Buch, in dem er gerade las, auf die Brust und rieb sich die Augen. Er las viel in letzter Zeit, bevor er einschlief. Wahrscheinlich, weil er damit vermied, mit mir reden zu müssen. „Mach dir darüber jetzt keine Sorgen, es war eine lange Nacht.“
    „Aber ich mache mir darüber Sorgen. Wir haben nur noch wenig Zeit, bevor Max und Bella das Orakel finden.“
    Max hatte uns an jenem Abend angerufen und uns über den Stand der Dinge informiert. Sie wollten Danvers gegen Sonnenaufgang erreichen, sich einen Ort suchen, wo sie erst einmal blieben, und dann damit beginnen, ein Netzwerk aufzubauen.
    Nathan stimmte mir zu, dass es dann nicht mehr langedauern würde, bis die Schergen des Orakels die beiden aufgespürt hätten.
    Nathan seufzte. „Mir ist klar, dass uns die Zeit davonrennt, Carrie. Aber wir können im Moment nichts unternehmen.“
    Mit einem unzufriedenen Grummeln drehte ich mich auf die andere Seite, damit ich ihn nicht anzusehen brauchte. Aber ich kam nicht zur Ruhe, und meine Gedanken kreisten immer wieder um dieselben Lösungen, die nicht funktionieren würden, bis ich es nicht mehr ertrug. „Was ist mit Dahlia?“
    „Was soll mit ihr sein?“ Nathans Stimme klang überdrüssig, er hatte seine „Nun gib schon Ruhe“-Haltung perfektioniert. „Sie wird dich bestimmt töten, und wir wollen doch nicht, dass sie Cyrus erwischt.“
    Hört endlich auf, so zu reden, als wäre ich nicht im Nebenzimmer.
    Ich schob Cyrus’ Gedanken beiseite.
    „Ich weiß. Vielleicht könnte ich bei ihr einbrechen. Oder so etwas.“ An Cyrus gewandt fragte ich: Hast du noch Ideen?
    Was ist mit Clarence?, hörte ich Cyrus’ Stimme in meinen Gedanken widerhallen. Er hat dir geholfen, mich zu hintergehen, und ich weiß genau, dass er Dahlia nicht ausstehen konnte. Jedenfalls tat er so, wenn ich dabei war.
    „Das ist eine Idee“, murmelte ich aus Versehen laut.
    „Was ist eine Idee?“ Nathan versuchte gelangweilt und desinteressiert zu klingen, aber wir waren immer noch durch die Blutsbande miteinander verbunden. Seine Genervtheit und seine Eifersucht hatten ihren Höhepunkt erreicht. Seitdem ich Cyrus verwandelt hatte, konnte er seinen Groll nur schlecht verbergen.
    „Nichts.“ Ich machte eine wegwerfende Handbewegung,aber ich hörte mich hinterhältig sagen, „Ich dachte nur still in mich hinein.“
    Nathan schloss die Augen und runzelte frustriert die Stirn. Einen Moment lang dachte ich, er würde einen Wutanfall bekommen. Cyrus musste meine Angst gespürt haben, denn ich

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