Ash
bemerkbar. Der Andere, unverkennbar ein Mensch, schüttelt den Kopf. „Ihr Mutanten seid alle Parasiten.“
„ Andre, ich habe keine Zeit, mit dir zu diskutieren.“ Zittert seine Stimme?
Endlich öffnet sich ein Pop-up-Fenster. Ash schiebt eine Magnetdisc in den vorgesehenen Schlitz des Bildschirms, dann tippt er das Passwort ein. Ich kann sehen, wie er aufatmet, als das Passwort ohne Probleme angenommen wird. „Alles noch da“, sagt er an mich und Leyla gewandt. Auch Saron ist mittlerweile zu uns gekommen. Er ist sichtlich nervös. „Beeil dich … ich habe gerade aus Jay herausbekommen, dass Seth und die anderen auf dem Rückweg sind.“
„ Seth macht dich fertig.“ Wieder mischt dieser Andre sich ein. Er kann einfach nicht seine Klappe halten.
Endlich ist Ash fertig. Er steckt den Datenträger in eine Hülle und schiebt diese in den Schaft seines Stiefels. „Ok“, lasst uns verschwinden.
„ Ihr kommt eh nicht weit … Seth wird nicht zulassen, dass ihr Forschungsdaten von Magnatec mitgehen lasst.“
Letztendlich hat Andre es doch noch geschafft, dass Ash sauer wird. Wütend dreht er sich noch einmal zu ihm um. „Seth würde nichts lieber tun, als diese Daten zu vernichten. Es sind meine Daten … was glaubst du, warum Seth mich gesperrt hat? Magnatec ist in weniger als zehn Jahren am Ende. Und dann sind wir alle am Ende – Menschen und Mutanten.“ Er weist auf seinen Stiefelschaft. „Außer, ich bringe das hier zu den Rebellen.“
Andre bedenkt Ash mit einem störrischen Blick. Trotzdem meine ich Verunsicherung darin zu erkennen. „Ich glaube dir nicht … außerdem … was glaubst du, was die Rebellen mit dir tun, wenn du da aufkreuzt? Du bist ein Mutant. Die knallen dich ab!“
„ Das lass meine Sorge sein. Du kannst Seth weiter den Hintern küssen, sobald wir weg sind.“
Ash wendet Andre endgültig den Rücken zu und nickt Richtung Aufzug. „Wir machen, dass wir wegkommen.“
„ Ich glaube dir nicht …“, ruft Andre noch einmal, während die Aufzugtüren sich hinter uns schließen.
„ Wer ist dieser Typ? Warum gibst du dich überhaupt mit ihm ab?“, will Saron wissen.
Auf Ashs Stirn stehen nun deutliche Schweißperlen. „Andre ist ein verdammt guter Wissenschaftler. Leider steht er auf der falschen Seite.“
„ Er ist ein Mensch“, gibt Saron etwas verächtlich zu. Sofort versetzt Leyla ihm einen Hieb mit dem Ellenbogen in die Seite. „Na und? Das bin ich auch.“
Mich verwundert es immer wieder, wie Leyla mit Saron umgehen kann. Bei Ash hat die Selbstbewusstseinsnummer auf jeden Fall nicht funktioniert.
Ash blutet noch immer stark aus der Wunde am Arm. Kurz entschlossen reiße ich den Ärmel meines Thermowaxpullovers ab und binde Ashs Arm oberhalb der Wunde ab. Diesmal lässt er es sich gefallen.
Als wir das Foyer verlassen und wieder in der kalten Dunkelheit vor dem Magnatec-Gebäude stehen, sehe ich mich um. Bisher ist alles ruhig. „Seth ist auf dem Rückweg. Das bedeutet, dass für uns der Weg zu den Rebellen frei ist.“
Leyla entgeht Ashs immer schlechterer Zustand nicht. „Wenn wir Glück haben, hat Seth ein Energycar im Port zurückgelassen. Wir können auf keinen Fall laufen.“
Ich weiß, wo das Carport ist, weil ich von meinem Arbeitsplatz aus die Energycars gesehen habe, die den Port verlassen haben. Wir müssen das Gebäude dafür einmal umrunden. Zu meinem Entsetzen ist Ash ungewöhnlich schwerfällig und langsam. Wir brauchen doppelt so lange wie sonst. Doch wir haben Glück. Im Carport stehen tatsächlich noch zwei Energycars.
Während Saron und Leyla vorne einsteigen, schiebe ich Ash nach hinten auf die Rückbank. Er lehnt seinen Kopf an die Scheibe und hält sich den Arm. Ich weiß, dass er Krämpfe hat.
Als wir vom Magnatec-Gelände fahren, dreht Leyla sich zu mir um. Ihr Blick ist besorgt, dann flüstert sie mir zu. „Er braucht dringend Hämophol, sonst schafft er es nicht!“
3.
Gejagt
„ Also gut, wir fahren noch einmal zu uns“, beschließt Leyla, als Ash auf der Rückbank des Energycars unkontrolliert zu Zittern anfängt.
„ Zu gefährlich“, lehnt Saron ab, doch wie immer setzt Leyla sich durch. „Es muss sein.“ Sie sieht mich zweifelnd an. „Er wird einiges von dir brauchen, weil er viel Blut verloren hat. Das ist nicht ganz ungefährlich für dich.“
Ich mache den Mund auf, um Leyla zu versichern, dass mir das egal ist. Da dreht Ash den Kopf in ihre Richtung. Sein Blick ist düster und entschlossen. „Nein! Kommt
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