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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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besprechen.«
    Oh nein! Wie lange würden sie noch bleiben? Ash war sich nicht sicher, ob er noch lange still stehen konnte. Wenn er jetzt zu Vik rannte, konnten sie ihm doch nichts tun, oder? Aber noch bevor er seine Überlegung in die Tat umsetzen konnte, war sein Onkel gegangen.
    »Die Ausgrabungsarbeiten gehen zu langsam voran, Mayar«, zischte Savage, sobald die Tür wieder ins Schloss gefallen war.
    »Die Männer sind misstrauisch. Sie weigern sich, den Sieben Königinnen auch nur nahe zu kommen.«
    »Ich bezahle sie nicht dafür, misstrauisch zu sein. Kümmere dich morgen darum!« Savage schritt zum Fenster. Nur wenige Zentimeter neben Ash legte er die Hände auf den Sims und blickte nach draußen. Ashs Herz schlug so laut, dass er sicher war, Savage müsste es hören.
    »Warum schickt Ihr ihn nicht gleich nach Rajasthan?«, fragte Mayar.
    »Die Arbeit dort ist fast vollendet – wir haben die Eisernen Tore gefunden. Was ich jetzt will, ist der Schlüssel, um sie zu öffnen. Und dieser Schlüssel, mein lieber Mayar, liegt hier in Varanasi. Und wenn die Schriftrollen erst übersetzt sind, werde ich genau wissen, wo.« Savage fuhr mit den Fingerspitzen über die Furchen in seinem Gesicht. »Mir bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    »Ich werde die Männer zu mehr Fleiß anspornen.«
    Ash gefiel die Art, wie Mayar »anspornen« betonte, nicht. Es klang schmerzhaft.
    »Eins noch«, sagte Savage. »Was habe ich dir darüber gesagt, in der Nähe der Festung zu speisen?«
    Mayar stieß ein so schallendes Lachen aus, dass die Schaukästen erzitterten. Grausamer Spott lag darin.
    »Vergebt mir, Meister.« Mayar war anzuhören, dass er es nicht ernst meinte. »Doch der Büffel war zu köstlich, um ihn verkommen zu lassen. Oder wäre es Euch lieber, wir würden uns an Euren Gästen gütlich tun?«
    Savage wirbelte herum und zog dem Mann seinen Stock über den Kopf. Mayar stürzte rückwärts und zerbrach dabei die Vitrine hinter sich. Ash schlug die Hände vor den Mund, als die Schrumpfköpfe und Gläser voller Monster über den Boden kugelten. Im Fallen verlor Mayar seine Sonnenbrille, die direkt vor Ashs Füßen landete.
    Oh nein. Vom Boden aus hätte man Ashs Schuhe, die vom Vorhang nicht ganz verdeckt wurden, sehen können. Wenn sie ihn jetzt entdeckten, war er so gut wie tot. Automatisch kickte er die Brille ein Stück weit fort.
    Oh, bitte seht mich nicht. Bitte.
    Mayar war groß und kräftig, viel massiger und stärker als Savage und trotzdem kauerte er elend auf dem Boden, als Savage mit dem Schuh auf seinen Hals drückte.
    »Übertreibe es nicht, Rakshasa «, warnte Savage.
    Rakshasa? Warum kam ihm der Begriff bekannt vor? Und warum ließ er Ash frösteln?
    »Ich … wollte nicht respektlos sein, Meister.«
    Savage hob den Fuß. »Steh auf.« Er drehte sich um und verließ das Zimmer. »Und setz deine Brille wieder auf. Ich will nicht, dass du die Sterblichen erschreckst.«
    Die Sterblichen? Was geht hier ab?
    Mayar rappelte sich auf und streckte sich. Er murmelte etwas, was vermutlich kein Kompliment an Savage war, und hob dann seine Sonnenbrille auf.
    Kurz bevor er sie aufsetzte, erhaschte Ash einen Blick auf seine Augen und erschrak. Sie waren gelb und die Pupillen bestanden aus schwarzen, senkrechten Schlitzen.
    Die Augen eines Reptils.
    Mayar rückte die Brille zurecht und folgte seinem Gebieter. Da fiel Ash plötzlich wieder ein, was ein Rakshasa war. In den alten indischen Legenden wimmelte es von ihnen, allerdings hatten sie im Englischen einen anderen Namen.
    Dämon.

Kapitel 3
    Ash stand noch immer wie gelähmt hinter dem Vorhang. Das Formaldehyd aus den zerbrochenen Gefäßen verbreitete einen grässlichen Gestank im Zimmer und seine Augen tränten. Aber jede Sekunde konnte sich die Tür erneut öffnen und Savage – oder schlimmer noch, der Rakshasa – würde hereinstürmen. Nein, er konnte sich nicht rühren. Zu gefährlich.
    Blinzelnd starrte Ash durch den Dunst, der von den verschütteten Chemikalien aufstieg. Die Schlange mit dem Babygesicht lag nun ausgerollt neben ihrem Glas und Ash sah, dass an ihrer Brust zwei winzige Ärmchen steckten.
    Was ging hier vor? Hatte dieser Mann tatsächlich die Augen eines Reptils oder hatte sich Ash das nur eingebildet? Savage hatte ihn einen Rakshasa genannt oder hatte Ash sich verhört? Bestimmt sogar, anders konnte es ja gar nicht sein. Immerhin war das hier die reale Welt. Vielleicht hatte der Kerl irgendeine Krankheit, die gab es in Indien schließlich

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