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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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anders konnte, als ihn zu necken. »Warum sollte ich scherzen?«
Mikhail straffte sich. »Ich komme nicht in Betracht, Domna. Ausgeschlossen.« Sie spürte seine Gefühle, und sie waren heftig und konfus. »Falls du Armida haben willst …« begann er erneut. »Warum geht es nicht in deinen Dickschädel, dass ich Armida nicht haben will?« Margaret verstand nicht, warum der Mann absichtlich so begriffsstutzig war.
»… nimmst du am besten den alten Damon«, fuhr Mikhail fort, als hätte sie nichts gesagt. »Er hat nach Elories Tod nicht mehr geheiratet, aber er ist nicht zu alt, um noch ein paar Kinder zu zeugen. Das würde den Alten wirklich wütend machen«, fügte er mit grimmiger Befriedigung an. »Damon hat zwar seinen Anspruch auf die Domäne aufgegeben, aber ich denke, das ließe sich rückgängig machen.«
»Mag sein, aber es hört sich nicht so an, als wolle er eine Frau. Du nennst ihn alt - wie alt ist er?«
»Alt genug, dass er dein Vater sein könnte. Ach was - dein Großvater!«, sagte Mikhail wütend. Allein der Gedanke ist widerlich! Aber nicht so widerlich wie Rafael oder Gabriel! Margaret verstand seine Wut nicht, fühlte aber, dass dieser Bereich tabu war. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass Sitten und Gebräuche von Einheimischen selten einen Sinn für Leute ergaben, die nicht damit aufgewachsen waren. »Warum hast du es so eilig, mich zu verheiraten?«
»Irgendwen musst du heiraten! Du hast gar keine andere Wahl.« Sie konnte die mächtigen Gefühlsregungen, die er durchmachte, kaum aushalten. »Mikhail«, sagte sie. »Ich habe mir den alten Jeff, oder Damon, noch gar nicht angesehen. Aber ich kann dir versichern, dass ich ihn nicht einmal dann heiraten würde, wenn er der letzte unverheiratete Mann des zivilisierten Universums wäre. Selbst wenn er reich wie Krösus ist, oder wie man auf Darkover für den reichsten Mann weit und breit sagt.«
»Bei uns heißt es: »Reich wie der Herr von Carthon««, antwortete er. »Wenn du Jeff nicht haben willst, dann solltest du dich lieber einem meiner Brüder hingeben.«
»Ich werde mich nichts und niemandem hingeben!«
Ein kleiner Funke, wie von Hoffnung, blitzte in seinen blauen Augen auf. »Dann versprich mir, dass du dich nicht von meinem Vater oder meiner Mutter verheiraten lässt.«
»Nichts leichter als das. Ich habe meine eigenen Gründe für den Besuch in Armida und denke nicht im Entferntesten an Heirat.« »Es ist mir egal, woran du denkst«, sagte Mikhail seltsam trocken. Hauptsache, du tust es nicht.
    17
Nach einem stetigen, aber gemächlichen Ritt von vier Tagen kamen Margaret und Rafaella in das Gebiet der Domäne Alton. Margaret bemerkte nicht, dass sie eine unsichtbare Grenze überquert hatten, denn die Gegend sah genauso aus wie in den Tagen zuvor. Es gab kleine Dörfer, wo die Kinder aus den Häusern rannten und die Fremden anstarrten, bis ihre Mütter sie wieder hineinscheuchten. Es gab größere Gemeinden mit Wirtshäusern für die Reisenden oder abgelegene Bauernhöfe, wo Hühner im Hof scharrten und Kühe grasten. Aber als Rafaella ihr sagte, dass sie nun auf dem Land der Altons seien, sah sie sich mit neuem Interesse um.
Das Land war hügelig und dicht bewachsen. Zurzeit war es grün, aber Rafaella sagte, im Hochsommer würde es trocken wie Zunder sein. Es gab Felder und Baumgruppen, die nicht wild gewachsen, sondern mit Bedacht gepflanzt zu sein schienen. Margaret hatte zwar keine Ahnung von Landwirtschaft, sah aber, dass man die unteren Äste der Bäume zurechtgestutzt und den Boden von Gestrüpp gesäubert hatte. Ihr Onkel Gabriel mochte ein alter Wichtigtuer sein, aber offenbar war er ein guter Verwalter. Sie war auf Welten mit ähnlichen Gesellschaftssystemen wie auf Darkover gewesen, wo die Landbesitzer jedoch nicht sorgsam mit den Reichtümern des Landes umgegangen waren, sondern die Bauernschaft besteuerten und Maßnahmen unterließen, die das Land erhielten, und sie war insgeheim froh, weil der Familienbesitz in gutem Zustand war. Sie konnte das Land freilich nicht als ihr eigenes betrachten, egal, wie sehr man ihr diese Sichtweise nahe legte.
»Schau! Dort ist Armida«, verkündete Rafaella, richtete sich im Sattel auf und zeigte in die Ferne.
Margaret blinzelte ins Sonnenlicht. Sie sah ein großes Gebäude aus Holz und grauem Feldstein, das zwischen zwei Ausläufern der Kilghardberge lag wie ein Ei im Nest. Es war viel kleiner als Burg Ardais, kleiner und schlichter und völlig anspruchslos. Pferdegehege umgaben das

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