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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Gebäude. Margaret zählte etwa zwanzig Tiere, Stuten mit Fohlen, und einige ältere Pferde, die nur zum Weiden im Freien waren oder darauf warteten, geritten zu werden. Sie ritt mit Rafaella den breiten Feldweg entlang, der zwischen den Zäunen hindurchführte, und schaute zu, wie die jüngeren Pferde umherrannten und mit den Hinterbeinen ausschlugen.
Es war sehr schön, und zunächst empfand sie nichts als Neugier und Interesse. So viel sie wusste, war sie nie hier gewesen, und keine Erinnerungen quälten sie. Aber die Form des Hauses kam ihr vertraut vor, und sie vermutete, dass sie Eindrücke davon von ihrem Vater aufgeschnappt hatte, als sie noch sehr klein war. Er hatte diesen Ort geliebt, und einige seiner Gefühle aus alter Zeit wühlten sie auf. Ein leichtes Prickeln in den Augen verriet ihr, dass sie bewegter war, als sie gedacht hätte, und sie wandte den Blick vom Haus ab, weil sie sich dem Umgang mit heftigen Gefühlen noch nicht gewachsen fühlte. Stattdessen schaute sie den Pferden zu, die auf einer Seite des Weges auf ihrer Weide herumtollten. Eine Stute, ein großes, graues Tier, dessen Nüstern mit den Jahren weiß geworden war, stieß ihren keilförmigen Kopf über den Zaun und sah zu den Frauen hin. Margaret schaute zurück, und das Pferd wieherte ihr zu. Margaret beugte sich ein wenig aus dem Sattel und streckte die Hand aus, und das Pferd schnaubte. Dann drehte es sich um und galoppierte in einer Art über die Weide, die sein Alter Lügen strafte. »Ich muss wohl irgendwie den falschen Geruch haben oder so«, sagte Margaret zu Rafaella. Die Entsagende lachte leise. »Nein, Marguerida, ich glaube, du hast den richtigen. Ich glaube, der alte Wallach freut sich, dich zu sehen. Sieh ihn dir nur an!«
Aber Margaret wurde abgelenkt. Am hinteren Ende des Zauns sah sie eine anmutige Stute mit zinnfarbenem Fell, Mähne und Schwanz waren schwarz wie die Nacht. Es war ein mittelgroßes Pferd und sehr zierlich. Seine Hufe tanzten beinahe über die Weide, und es kam an den Zaun und spitzte die Ohren in Richtung Margaret. Die hatte noch nie ein so schönes Pferd gesehen und fragte sich, wem es wohl gehörte, und wollte die kleine Stute sofort reiten. Bestimmt würde sie galoppieren wie der Wind, und ihre Hufe würden kaum den Boden berühren. Wie kindisch. Für ein so leidenschaftliches Verlangen nach einem Pferd war sie nun wirklich zu alt.
Plötzlich kam Margaret zu Bewusstsein, dass ihr das Pferd gehörte, da sie die Erbin der Domäne Alton war. Für einen kurzen Moment erwog sie tatsächlich, die Domäne anzunehmen, nur um das Pferd zu bekommen, dann lachte sie sich selbst aus.
»Was ist so lustig?«, fragte Rafaella.
»Ich habe mich gerade in dieses Pferd verliebt. Lächerlich, nicht wahr?« Margaret zeigte auf das dunkelgraue Pferd, und es wieherte. »Tut mir Leid, Schatz, mir sind gerade die Karotten ausgegangen.« Rafaella nickte. »Alle Leute sind verrückt nach den Pferden der Altons, Domna. Sie sind die besten der Domänen, außer vielleicht denen aus Serrais.«
Margaret sah ihre Begleiterin liebevoll an. Serrais? Istvana hatte es erwähnt - das war die Gegend, in der die Ridenows ihre Domäne hatten. »Was war das? Ich dachte, wir waren uns einig, dass du mich Marguerida nennst.«
Die Entsagende verzog das Gesicht. »Ich glaube nicht, dass es Lady Javanne gefallen würde, wenn ich …«
»Rafaella, ich werde die darkovanischen Sitten beachten, so gut ich kann, aber wenn du anfängst, vor mir Kotau zu machen, bin ich ernsthaft gekränkt. Ehrlich gesagt, ist es mir egal, was Lady Javanne oder sonst irgendjemand denkt. Sie klingt wie eine, die sich überall einmischt, und solche Leute kann ich nicht ausstehen! Ich stecke meine Nase nicht in fremde Dinge und erwarte die gleiche Höflichkeit von anderen.«
Rafaella lächelte. »Ich weiß. Aber du sollst dich lieber auf Verdruss einstellen, denn ich fürchte, dass alle Leute in diesem Haus versuchen werden, ihre Nase in deine Angelegenheiten zu stecken, ob es dir passt oder nicht. Sie halten es für ihr Recht.«
»Das befürchte ich auch. Aber gefallen muss es mir nicht, oder?« »Nein.« Arme Marguerida. Sie hat keine Ahnung, wie man sich als große Dame benimmt, aber man wird es von ihr erwarten! Sie kamen im Vorhof des Hauses an und saßen ab. Zwei junge Burschen eilten herbei, um die Pferde in Empfang zu nehmen und ihnen dabei zu helfen, das Gepäck vom Maulesel zu laden. Sie grinsten bei der Arbeit. Margaret warf einen zweiten Blick auf das Haus,

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