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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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opfern.«
Lew sah sie an, dann lachte er kurz. »Du hast immer mitten durch mich hindurchgesehen, genau wie … Ich habe etwas für dich.« Er drehte sich zu einem Tisch um und hob ein kleines Etui auf. »Das hier gehörte meiner Mutter, Yllana Aldaran. Dio hat es nie getragen, denn sie trägt nicht viel Schmuck. Aber ich glaube, es war für dich bestimmt.« Er gab Margaret das Etui.
Es enthielt eine riesige Perle, in der Form eines einzelnen Tropfens, eine schwarze Träne, die auf dem blassen Satin lag, mit dem das Etui gefüttert war. Die Perle hing an einer dünnen Silberkette, und sie war wunderschön. Margaret hielt einen Augenblick die Luft an, bevor sie das Schmuckstück herausnahm. »Warum sollte die mir gehören?« »Dein Name bedeutet >Perle<. Komm, ich helfe dir. Du ruinierst dir sonst deine schöne Frisur. Er stellte sich hinter sie, legte ihr sanft die Kette um und machte den Verschluss zu. Sie spürte seinen warmen Atem im Nacken und begann zu verstehen, warum darkovanische Frauen den Hals immer bedeckt hielten.
Als wäre sich Lew ebenfalls ihrer körperlichen Nähe bewusst geworden, trat er rasch einen Schritt zurück. Margaret richtete ihr Haar und blickte auf die große, schwarze Perle hinab, die genau über der Rundung ihrer Brüste hing. Sie lag auf dem glänzenden grünen Stoff ihres Kleides, als würde es ihr gefallen, wieder einmal getragen zu werden. »Danke. Das ist das Schönste, was ich je gesehen habe.« »Es steht dir«, antwortete er. »Aber wieso trägst du Aillard- Federn an den Füßen?«
»Tu ich das? Ich hatte keine Schuhe, nur Stiefel, deshalb hat Piedra die hier aus einem Schrank ausgeliehen. Sie sagt, die Comyn-Burg ist wie ein großer Dachboden. Die hier gehörten vor langer Zeit einer Frau namens Jerana. Ich trage auch ihre Handschuhe - sie sind ebenfalls mit Federn bestickt, aber das sieht man nicht unter meinen Ärmeln. Ich war überrascht, dass es hier etwas gab, das für meine großen Füße passte. Andernfalls hätte ich in Strümpfen gehen oder meine alten Hausschuhe tragen müssen. Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich mir die Sachen ausgeliehen habe - ich meine, es wird doch niemand etwas dagegen haben, oder?«
»Die Schuhe einer Königin«, sagte er nachdenklich. »Nein, sie werden nichts dagegen haben. Komm, gehen wir nach unten zum Essen. Ich habe Hunger, und ich will herausfinden, was Regis getrieben hat, während ich weg war. Ich hoffe, es gibt geräuchertes Rabbithorn. Sie exportieren es nicht, und ich sehne mich seit zwanzig Jahren und mehr danach.«
Margaret sah ihren Vater neugierig an. Sie hatte nie erlebt, dass er sich für Essen interessierte, außer um seinen Magen zu füllen, und er hatte thetische Austern oder Seegrasbrot mit derselben Gleichgültigkeit gegessen.
Sie bezweifelte nicht, dass er es ernst meinte, aber es war eine Seite von Lew, die ihr neu war und die ihn menschlicher machte. Sie würde noch herausfinden müssen, wer er wirklich
war, und ihr wurde warm ums Herz bei dieser Aussicht. Er reichte ihr seinen Arm, und sie legte ihre Hand auf seinen Ärmel und fühlte sich beinahe schwindlig, als sie in den Flur hinaustraten.
Der Speisesaal war ein behaglicher Raum mit einer langen Tafel zwischen zwei lodernden Kaminen. Die Stühle hatten hohe, geschnitzte Rückenlehnen, auf deren dunkles Holz in Silber die Figur eines hohen Baumes gemalt war. Ein Diener ging mit einem Tablett voller Kelchgläser umher, und ein anderer trug eine Servierplatte mit Appetithappen, kleine Blätterteigtaschen mit würziger Fleischfüllung. Jeff stand in der Nähe der Tür, als sie eintraten, und sprach mit Gabriel Lanart. Mikhails Vater sah Lew und Margaret an und machte ein finsteres Gesicht. Wahrscheinlich hatten sie über die Alton-Domäne gesprochen, und es hatte Gabriel kein bisschen gefallen, was er zu hören bekam. Dann kam Lady Linnea auf sie zu, begrüßte Margaret mit aufrichtiger Zuneigung und schenkte Lew ein bezauberndes Lächeln.
»Das ist ein wundervoller Augenblick für mich. Ich bin froh, dich wieder auf Darkover zu wissen, Lew, auch wenn die Umstände alles andere als glücklich sind. Wie geht es Diotima.«
»Die Heilerinnen sagen, sie ruht friedlich. Mit anderen Worten, sie schläft fest und kennt im Augenblick keinen Schmerz.«
»Gut. Sie hat nicht mehr richtig geschlafen, seit du vor vier Tagen nach Armida geritten bist.«
Lew nickte. »Ich habe mir noch nie so sehr gewünscht, an zwei Orten gleichzeitig sein zu können, wie in diesen letzten

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