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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Tagen.« Er warf einen Blick zum Tisch, der sich fast bog unter der Vielzahl der Gerichte, die von den Dienern aufgetragen wurden.
»Er schaut, ob es geräuchertes Rabbithorn gibt«, erklärte Margaret spitzbübisch.
»Selbstverständlich gibt es welches«, antwortete Lady Linnea. »Regis hat mir erzählt, wie gern du es magst.« Margaret sah, dass Linnea ebenfalls ein Kleid aus Spinnenseide trug, blau, mit silberner Stickerei, und war erleichtert, weil sie für den Anlass offenbar angemessen gekleidet war. Linnea trug natürlich keine Handschuhe, da sie keine brauchte, aber davon abgesehen, ähnelte Margarets Aufmachung so sehr der ihrer Gastgeberin, dass sie nicht auffallen würde.
Sie hörte, wie hinter ihr jemand nach Luft schnappte, und drehte sich um. Mikhail, im Blau und Silber des Hauses Hastur gekleidet, starrte sie mit offenem Mund an. Der Teufel soll sie holen, weil sie so schön ist!
Bevor sie etwas zu ihm sagen konnte, betrat Regis den Speisesaal, gefolgt von Danilo Syrtis-Ardais und dem jungen Dani, seinem Erben. Regis wirkte sowohl besorgt als auch hoch erfreut, als er allen Anwesenden zunickte. Er kam Margaret irgendwie anders vor als bei ihrer ersten Begegnung, als wäre eine schwere Last von seinen Schultern genommen worden und als wüsste er nicht recht, wie er sich ohne sie verhalten sollte.
Er machte eine einladende Geste, und alle traten an den Tisch. Es war ziemlich warm im Raum, und Margaret war froh über ihr hübsches Kleid, das leichter war als ihre übrigen Sachen. Dann kam Regis auf sie zu, nahm ihre Hand und lächelte sie an. »Noch einmal willkommen auf Burg Comyn, Marguerida. Du siehst sehr hübsch aus und weniger verwirrt als bei deinem ersten Besuch.«
»Danke, Lord Regis, aber ich bin nicht weniger verwirrt, sondern nur mehr daran gewöhnt, verwirrt zu sein.«
Er lachte warm. »Das ist gut. Verwirrung ist ganz natürlich, aber es ist schwer, sich dabei wohl zu fühlen. Und du, Lew,
siehst im Gegensatz zu deinem ersten Erscheinen vor ein paar Tagen nicht mehr ganz so wie einer von Zandrus Teufeln aus.«
»Ich habe meine Frau und meine Tochter so gut wie möglich in Sicherheit gebracht, und ich bin zufrieden. Du wirkst auch recht selbstzufrieden. Warst du wieder am Sahnekrug?«
Regis lachte erneut, und Margaret vermutete, dass es sich um einen alten Witz aus ihrer Knabenzeit handelte, als sie Pflegebrüder waren. Der Regent schüttelte den Kopf und sagte nichts, aber Margaret dachte, wenn er eine Katze wäre, würden nun Federn aus seinem Mund schauen.
Als alle saßen, lächelte Regis. »Es scheint, als sei uns das Glück hold, denn Lew Alton ist endlich nach Hause gekommen, auch wenn die Umstände seiner Rückkehr traurig sind. Wir können alle nur hoffen, dass unsere Leronis das zu Wege bringt, wozu terranische Medizin nicht in der Lage war, Lew. Doch die Domänen sind nun wieder so, wie sie sein sollten, und wir werden uns übermorgen im Kristallsaal versammeln, um den Comyn-Rat zu erneuern.«
Bei dieser Ankündigung blickten sowohl Lew als auch Dom Gabriel abrupt auf. Margaret konnte fast das Räderwerk im Gehirn ihres Onkels mahlen hören. Lews Miene war hingegen unergründlich, und sie vermutete, dass er während seiner Jahre im Senat ausreichend Selbstbeherrschung geübt hatte.
»Es ist seltsam, wie oft uns das Leid zusammenführt«, fuhr Regis fort, als hätte er nicht etwas von großer Tragweite gesagt. »Jeff hat mir von dem schrecklichen Unfall des kleinen Domenic Alar erzählt, und ich habe mit meiner Schwester kommuniziert. Sie ist wohlbehalten in Arilinn eingetroffen, und es wird alles Menschenmögliche für Domenic getan. Wir können nur hoffen, dass er wieder völlig gesund wird.« Er seufzte. »Zumindest ist er noch nicht verloren, wie meine älteren Kinder verloren waren, nicht durch einen Unfall, sondern durch Mörderhand, als die Weltenzerstörer nach Darkover
kamen, um den Planeten auszubeuten. Die Zeit hat meine Wunden nicht geheilt, auch wenn jene Tage mich mit meiner Linnea zusammenbrachten.« Er lächelte seine Gemahlin am anderen Ende des Tisches an, und sie erwiderte sein Lächeln, so dass sie sehr jung wirkten in ihrer Liebe.
Margaret hatte ähnliche Blicke zwischen Dio und ihrem Vater hin und her huschen sehen, und einmal mehr empfand sie das Fehlen einer starken Bindung in ihrem eigenen Leben.
Dann fiel ihr auf, dass Mikhail sie nach darkovanischen Maßstäben schon beinahe unhöflich anstarrte, als versuchte er, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Siehst du

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