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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Allerdings musste sie es klug anstellen. Mit nichts aus dem Ort zu galoppieren wäre ausgesprochen dumm, also galt es erst einmal zusammenzuraffen, was ging.
    Unter ihrer Jacke spürte sie die eingerollte Giglisäge, die sie noch eingesackt hatte, bevor sie Kincaid holte, und außerdem ein schmales, sehr solides Skalpell. Wenn sie nicht gerade jemanden erwürgen wollte, war die Giglisäge zwar keine Waffe, aber mit dem Skalpell konnte man jemandem die Nase abschneiden. Und sie hatte noch das Stiefelmesser. Kincaid besaß zwar auch eine Pistole, aber die war in seinem Büro. Wo konnte sie eine andere auftreiben, und zwar sofort? Tja, nirgends. Denn weder wollte sie im Gefängnis einbrechen noch kannte sie sich in Rule gut genug aus, um zu wissen, in welchen Häusern sie fündig werden würde. Apropos … sie hatte keine Ahnung, wo Chris eigentlich wohnte, was nun wirklich jammerschade war, denn dass er nicht zu Hause war, wusste sie ja. Und Greg hatte erzählt, dass alle Männer Waffen zu Hause hatten, keine Ahnung, was bei Chris so alles zu finden wäre. Na ja, es hatte keinen Sinn, sich den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die sie nicht ändern konnte.
    Reiten bei Nacht war weniger schwierig, als sie gedacht hatte. Der Schnee glänzte wie Silber und gab im Wald einen so starken Widerschein, dass sie sogar einzelne Bäume erkennen konnte. Trotzdem musste sie vorsichtig sein, denn man sah nicht, was unter der Schneedecke lag – umgestürzte Bäume, dorniges Gestrüpp. Was sie keinesfalls brauchen konnte, war ein Pferd mit gebrochenem Bein.
    Der südwestliche Ortsrand war die beste Möglichkeit. Greg hatte erwähnt, dass es dort nicht so viele Wachen gab, obwohl Sarah von Wachposten im Wald und sogar auf den Bäumen gesprochen hatte. Ja, aber Alex hatte einen Vorteil. Sie müsste die Wachen rechtzeitig riechen und ihnen ausweichen können. Falls sie Hunde dabei hatten, wäre es schwieriger, doch was wollte man mit einem Hund auf einem Hochsitz anfangen?
    Ja, aber vielleicht sollte sie doch lieber auf das Pferd verzichten? Ein Pferd machte eine Menge Geräusche, und heute Nacht war es sehr still, nirgends fielen Schüsse. Selbst Plünderern war es zu kalt.
    Allerdings gab es auch noch die Veränderten, und die waren nicht blöd. Da konnte Yeager sie noch so sehr als wilde Tiere beschimpfen, sie wussten, wozu Kleidung gut war, und sie würden da draußen sein. Ob sie inzwischen gelernt hatten, Feuer zu machen? Klar, warum nicht? Schon Toms Freund Jim hatte gewusst, wie man untertaucht, und das Mädchen an der Tankstelle hatte sich mit einem Knüppel bewaffnet. Was, wenn manche inzwischen wussten, wie man Feuerwaffen benutzte?
    Halt, du denkst zu viel. Eine Katastrophe nach der anderen.
    Als sie zum Marktplatz kam, waren dort mehrere Männer, die sie lange musterten, als sie vorbeiritt. Alex setzte ein fröhliches, putzmunteres Gesicht auf, tat ganz geschäftig und ritt einfach weiter …
    »Halt mal kurz.«
    Mist. Den Bruchteil einer Sekunde lang überlegte sie, das Pferd zu einem wilden Galopp anzutreiben, aber sie zügelte es und wartete, bis der Reiter zu ihr gekommen war. Der untersetzte Mann hatte Arme wie Popeye und keinen Hals. Alex kannte ihn, sie hatte ihn schon öfter in der Nähe des Gemeindehauses gesehen, kam aber nicht auf seinen Namen.
    »Du solltest nicht allein unterwegs sein«, sagte er und klang dabei sogar ein bisschen wie Popeye. »Das ist doch der Appaloosa vom Doc.«
    »Ja, aber verraten Sie’s niemandem, bitte.« Sie schenkte ihm ein hoffentlich müdes, dankbares Lächeln. »Der Doc hat ihn mir gegeben, damit ich endlich ins Bett komme. Wir waren die ganze Nacht auf den Beinen. Ich hab’s einfach nicht länger ausgehalten.« Es kam ihr sehr gelegen, dass sie dabei nicht mal lügen musste.
    »Wegen des Jungen, den sie oben bei Oren gefunden haben?« Dabei blinzelte er mit einem Auge wie Popeye. »Hab davon gehört. Wie geht’s ihm?«
    »Er ist tot.« Sie war so müde, dass ihr Tränen in die Augen stiegen, und dann heulte sie doch tatsächlich. »Wir haben die ganze Nacht um ihn gekämpft. Es war … ziemlich schlimm.«
    »Ja, ja, ist ja gut.« Er schien ihr die Schulter tätscheln zu wollen, sich aber nicht zu trauen, sie anzufassen, und machte daher eine tapsige Handbewegung in der Luft. »Bist ein braves Mädchen, ist okay, du bist einfach völlig fertig.«
    »Ja, ich bin todmüde«, sagte sie und wischte sich die Tränen ab. »Ich muss mich dringend hinlegen.«
    »Klar doch, klar.« Er

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