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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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begann.
     
    „Ihr verblutet wenn sich das da keiner
ansieht!“, fuhr Duncan unbeirrt fort und deutete mit dem Finger auf den rechten
Arm des Fremden. Es war zwar zu dunkel um das Rot am Ärmel zu erkennen, doch
Duncan hatte die glänzende Feuchtigkeit bemerkt, die kleinen Tropfen, die leise
und weich auf den bewaldeten Boden fielen.
     
    „General…, seid Ihr verwundet?“, fragte einer
der Männer bestürzt und streckte eine Hand nach seinem Gegenüber aus.
    „Wäre ich es, bräuchte ich eure Hilfe ebenso
wenig wie sonst! Trollt euch und kümmert euch lieber um den Verwundeten!“
    „Jawohl, General!“
     
    „Mein Gott… was sollte das, Duncan?! Bist du
lebensmüde? Selbst wenn der Kerl blutet, wär’s wohl kaum schade um ihn. Ein
Koloss von dieser Sorte weniger…“
     
    „Wir helfen euch! Mein Freund hier kennt sich
gut aus mit dem Schienen von Brüchen!“, entgegnete Duncan mit einem vorsichtigen
Lächeln und deutete flink auf Friedrich.
    „Sag mal…“, flüsterte dieser protestiv in das
Ohr seines Freundes, auch wenn er ihm die Worte gar zu gerne hinein gebrüllt
hätte, bis ihm der Kopf wegflog…
    „Denk doch mal nach! Wenn die in die gleiche
Richtung ziehen wie wir - und so sieht es ja aus… dann sind wir mehr Männer.
Werden wir überfallen haben wir eine größere Chance uns zur Wehr zu setzen!“
    „Das bezweifle ich!“
     
    Duncan nahm es Friedrich nicht übel, denn er
zweifelte ja selbst. Er konnte sich selbst nicht erklären, wieso er das tat. Und
weshalb er in Kauf nahm, dass sie kostbare Zeit verloren, nur weil… er das
Gefühl hatte, diesen Fremden irgendwie zu kennen.
    Sie waren sich bereits in der Stadt begegnet, in
dem Gebäude, in dem er auch Friedrich aufgefunden hatte. Kannten sich die beiden
vielleicht? Doch dann hätte Friedrich sicherlich…
    In seinem Inneren breitete sich das Gefühl aus,
als gäbe es eine Verbindung zwischen ihren Wegen. Seinem und dem dieses…
Generals?
    Doch er tat es als Hirngespinst ab, während er
in die Richtung davon lief, in welche der Fremde verschwunden war.
    Niemand scherte sich um ihn, jeder ging seiner
eigenen Beschäftigung nach. Es herrschte plötzlich ein lebhaftes, dennoch
stilles Treiben um ihn herum. Woher all diese Männer auf einmal kamen, war ihm
schleierhaft. Der Rhen spuckte sie anscheinend aus seinen Tiefen genauso
plötzlich aus, wie er hin und wieder Menschen verschlang.
     
     
    Ein kleines Feuer knisterte müde vor sich hin
und war das erste, was Duncan bemerkte, nachdem er durch eine Reihe dicht
stehender Tannen geschlüpft war. Dahinter wäre es vermutlich dunkel gewesen wie
die tiefste Nacht, hätten nicht die bronzenen Flammen etwas Helligkeit
gespendet.
     
    „Ich habe dich nicht aufgefordert mir zu
folgen!“
    „Manchmal tun Menschen nicht das, was man von
ihnen verlangt, wisst Ihr…“
    Der General saß auf einem kleinen Holzstumpf,
stierte leblos in die zuckende Flamme.
    Neben ihm lag ein unordentlicher Haufen Stoff…
    /Sein Umhang/ ,
vermutete Duncan.
     
    „Was willst du?“
     
    „Ich hatte vorhin nicht Unrecht, als ich sagte
Ihr würdet verbluten, wenn…
    Hat sich das Blut erst einmal durch den Stoff
des Hemdes gefressen, ist so gut wie sicher, dass es nicht von selbst zum
Stillstand kommen wird. Soll … ich es mir einmal ansehen?“
    Der Fremde erwiderte nichts, sträubte sich
jedoch auch nicht dagegen, dass Duncan einige Schritte auf ihn zumachte und
neben ihm in die Hocke ging. Der Ritter schluckte, als er die kleine Lache auf
dem Boden erblickte, die im Feuerschein so verräterisch glänzte.
    „Wir brauchen etwas zum Verbinden!“
    Statt einer Antwort hielt ihm sein Gegenüber den
schweren Mantel entgegen.
    „Ja, das müsste gehen!“ Er machte sich an die
Arbeit, schmale Streifen abzureißen, wobei ihm das Messer ganz gelegen kam,
welches in seinem rechten Stiefel steckte.
    Bis jetzt war er zu beschäftigt gewesen um sich
der Nähe des Fremden bewusst zu sein.
     
    /Ihr seid sehr still… Eigentlich macht mein
Körper gerade irgendetwas, von dem ich annehme, dass es das Richtige ist. Mein
Verstand hingegen will nicht so ganz begreifen, was ich hier eigentlich tue…
    Dieses Rauschen in meinen Ohren… kommt es vom
Knistern des Feuers? Oder sind Eure gläsernen Augen Schuld daran? Ich weiß wie
Grün sie waren, fast durchscheinend wie Glas, doch so… satt, dass sie einen
blenden, sobald sie sich auf einen richten.
    Hier im Wald kann ich ihre

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