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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Ehrgeiz.
    „Carr“, begann sie mit gepresster Stimme, „sagt mir die Wahrheit. Habt Ihr meine Familie an die Engländer verkauft? Habt Ihr das getan? Sagt es! “
    „Dir was sagen?“ zischte er. „Dass überlegene Männer ihr
    Ziel nicht selten erreichen, indem sie über die Leichen ihrer Feinde gehen? Natürlich. Sei doch bitte nicht so einfältig.“
    „ Männer? Oder Ihr?“ fragte Lady Carr mit leiser, rauer Stimme, obwohl sie die Antwort schon kannte. Sie hatte sie immer schon gekannt. „Habt Ihr sie verraten?“
    „Geht auf Euer Zimmer, und kleidet Euch um, Madame!“
    „Das werde ich nicht“, entgegnete sie. „Ich habe Euch einst geliebt, aber nicht länger. Ich werde meinen Clan nicht verraten, indem ich mit seinem Verräter lebe. Wenn Stolz das einzige Erbe sein soll, das ich meinen Kinder hinterlasse, dann sei es so.“
    „Ihr werdet Eure vorschnellen Worte noch bereuen, Madame.“ Carr warf den Schal auf den Boden, entriss ihr Fia und drückte das kleine, sich windende Mädchen Ash in den Arm. „Bring sie fort. Nimm den anderen Jungen mit!“
    „Aber. . .“
    „Bei Gott, du wirst augenblicklich tun, was ich dir sage!“ Unter der Reispuderschicht auf Carrs Gesicht bildeten sich rote Flecken.
    Janet schlug vor Angst das Herz bis zum Hals, und ihr Körper bebte, aber ihr Verstand weigerte sich, Furcht wahrzunehmen, Furcht zu empfinden. Zu lange hatte sie in sich begraben, was sie gewusst hatte, zu lange hatte sie die Loyalität ihrem Gemahl gegenüber über die gestellt, die sie ihrem Clan schuldete. Aber nie wieder. Sie würde gehen, die Kinder nehmen und zu ihrem Laird . . .
    Raine hatte lautlos zu weinen begonnen. Die Tränen auf seinen Wangen glitzerten im Licht der Fackeln auf der Terrasse über ihnen.
    „Bitte!“ flehte Ash. „Mutter . . .“
    Sie bückte sich rasch, hob den Schal vom Boden auf und wickelte ihn Fia um die Schultern. „Es ist in Ordnung, Ash. Bring Fia hoch.“ Ihr Blick fiel auf Raine, der mit geballten Händen dastand, das Kinn vorgereckt. „Und nimm auch deinen Bruder mit. Versprich mir, auf Raine aufzupassen, Ash. Bitte.“
    „Das werde ich.“ Ash liefen nun die Tränen über das Gesicht. „Ich verspreche . .
    Carr versetze dem Jungen einen Stoß in den Rücken, so dass er den mit Muschelkies bestreuten Pfad hinaufstolperte. Ash griff nach Raines Hand und zog ihn mit sich fort.
    Carr wandte sich zu Janet um.
    Die Creme der Londoner Gesellschaft war über Schottlands neu angelegte Straßen angereist, um zu sehen, was der Earl of Carr aus seiner ungewöhnlichen Erwerbung gemacht hatte. Jetzt, als das Fest begann, kamen sie aus ihren Räumen die Treppe hinabgestiegen, in Puderwolken gehüllt und bon mots versprühend, während sie die Großartigkeit um sie herum, die eigens geschaffen worden war, ihre Bewunderung zu erregen, bestaunten.
    Binnen einer Stunde war die vorherrschende Meinung, dass die Veranstaltung ein überwältigender Erfolg war. Carrs Gäste waren beeindruckt, sie waren entzückt, und - was am allerbesten war - sie unterhielten sich gut. Und Carr, noch überwältigender, als er es zehn Jahre zuvor gewesen war, hielt Hof.
    Verschiedene der Anwesenden hatten ihn während seiner letzten glorreichen Tage in London als verrufensten Anführer der Gesellschaft gekannt. Man hatte sich hinter vorgehaltener Hand zugeflüstert, sein Eigentum sei veräußert worden, und die Gläubiger, die täglich auf ihn vor seinem Stadthaus warteten, angestarrt. Man hatte weise genickt, da er schließlich die Stadt lieber verlassen hatte, als den Schuldturm zu riskieren. Man hatte erwartet, nie wieder von ihm zu hören.
    Aber da war er, strahlend vor Zufriedenheit. Er tauschte witzige Bemerkungen, sparte nicht mit Komplimenten und dirigierte die Scharen der Dienstboten, so dass kein Verlangen seiner Gäste unbeachtet blieb, jede mögliche Gefälligkeit erwiesen und jede Bequemlichkeit angeboten wurde. Er kam seiner Aufgabe als Gastgeber tatsächlich derart tadellos nach, dass einige Zeit verging, bevor irgendjemandem die Abwesenheit seiner Gattin auffiel.
    Schließlich bemerkte dies ein älterer Roue dem Earl gegenüber. Carr sandte einen Diener aus, seine Gattin zu holen. Der Lakai kehrte kurz darauf mit der Information zurück, dass die Countess nirgends zu finden sei.
    Carr machte sich auf die Suche nach ihr, und sein gut aussehendes Gesicht verriet Spuren leichter Verärgerung. Sie war nicht im Spielsalon. Sie war nicht im Ballsaal. Weder hielt sie sich in der

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