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Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)

Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)

Titel: Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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– die schlechteste Mathenote meiner gesamten Schullaufbahn. Logisch betrachtet deutete all dies darauf hin, dass nicht Elmer und der Rest der Klasse schlechter geworden waren (schon gar nicht
ich
), sondern dass sich irgendetwas anderes verändert haben musste.
    Am Whiteboard hatte Mr Palmentari sein Werk inzwischen beendet und begutachtete es prüfend. Ich tat es ihm gleich – und spürte, wie mir Schweißperlen auf die Stirn traten.
    Die Gleichung nahm nahezu die gesamte Breite des Boards ein. Ich zählte nicht eine oder zwei, sondern ganze fünf Unbekannte. Bis auf zwei waren alle Zahlenwerte in Form von Brüchen angegeben, darüber hinaus musste man mehrere Wurzeln ziehen, um die Werte von x1, x2, x3, x4 und x5 zu ermitteln.
    Dieses Biest gehörte in den Matheunterricht eines Oberstufenkurses, nicht in den von Siebtklässlern!
    Während Palmentari sich umdrehte und den Blick gefährlich langsam über die verängstigte Klasse gleiten ließ, fragte ich mich zum schätzungsweise hundertsiebzehnten Mal innerhalb der letzten zwei Wochen, was bloß mit dem Mann los war. Was brachte einen fairen, zuweilen hoffnungslos verpeilten Lehrer dazu, sich von einem Tag auf den anderen so zu verwandeln? Die Art und Weise, wie er Elmer eine viel zu schwere Aufgabe vor den Latz geknallt und ihn anschließend runtergeputzt hatte, war ekelhaft und unfair gewesen. So ekelhaft und unfair wie Palmentaris ganzes Verhalten in den letzten vierzehn Tagen.
    Mich schauderte, als ich an den vergangenen Freitag dachte. An diesem Tag hatte Robby Frinks, normalerweise keine schlechte Schülerin, einen Weinkrampf bekommen, nachdem Palmentari sie als »hoffnungslose Idiotin« bezeichnet hatte. Kaum schöner war Oleg Brimskys Wutanfall gewesen, als ihm Palmentari nach einer versemmelten Aufgabe erklärte, er habe schon Dromedare gesehen, die mehr von Mathematik verstünden als er. Oleg (aufgrund seiner Vorliebe für grundlose Prügeleien »Faust« genannt) hatte gebrüllt wie ein tollwütiger Mandrill und Schreibmäppchen und Stifte durch den Saal geschleudert. Palmentari hatte ihn daraufhin mit auf den Rücken gedrehten Armen zu Rektor Ardagh gezerrt und dafür gesorgt, dass Faust einen Verweis bekam – nicht irgendeinen, sondern einen von der ganz fiesen Sorte, die einen ohne Vorwarnung von der Schule fliegen lassen, sobald ein weiterer dazukommt.
    All das passte absolut nicht zu dem Gari Palmentari, der uns seit über eineinhalb Jahren in Mathe unterrichtete. Derart grundlegende Veränderungen durchliefen Menschen normalerweise nur in schlechten Horrorfilmen, nachdem Dämonen von ihnen Besitz ergriffen oder außerirdische Viren sie infiziert hatten – beides Dinge, von denen ich mir irgendwie nicht vorstellen konnte, dass sie Palmentari widerfahren waren.
    »Wie wäre es … mit
dir
, Robert?«
    Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Zu den Schweißperlen auf meiner Stirn gesellte sich ein feuchtes Rinnsal unter meinen Achseln. In meinem Magen begann ein betongefüllter Medizinball träge um die eigene Achse zu rotieren.
    »Ich, äh … ich nehme nicht an, dass ich vorher noch mal kurz zur Toilette darf?«
    »
Nein!
Komm nach vorn und versuch dich an dieser kleinen Rechnung.« Palmentari deutete auf das Ungetüm am Whiteboard.
    Ich schluckte. Die Gleichung war absurd schwer, trotzdem rechnete ich mir eine gewisse Chance aus, sie zu knacken. Erst wenige Wochen zuvor hatte ich eine ähnlich komplexe Reihe von Unbekannten aufgelöst, eine mathematische Formel, die in die Stirn einer hölzernen Dämonenmaske eingeritzt gewesen war. Im Nachhinein hatte mir diese Rechenleistung zwar nichts als Ärger eingebracht, aber das war jetzt nicht weiter wichtig. Falls Mr Palmentari mir genügend Zeit ließ und ich für die nötigen Zwischenschritte einen Taschenrechner verwenden durfte …
    »Was soll das werden?«, schnarrte Palmentari, als ich meinen Arm in Richtung Rucksack ausstreckte.
    »Ich wollte nur meinen Taschenrechner …«
    »
Nein!
Keinen Taschenrechner! Eine mickrige Gleichung wie diese könnte ein Drittklässler im Kopf ausknobeln, wenn man ihn nachts um halb vier aus dem Tiefschlaf holt.«
    »Dumm nur, dass ein schlafender Drittklässler nie da ist, wenn man ihn gerade braucht.«
    Kein hämisches oder schadenfrohes Kichern begleitete mich auf dem Weg nach vorn. Nicht einmal Faust ließ einen seiner dämlichen Sprüche los. Nicht in Mr Palmentaris Unterricht.
    Als ich den Whiteboard-Stift von Palmentari entgegennahm, konnte ich seinen

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