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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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heraus, dass der Tag noch nicht vorbei war, denn als ich die Treppe hinaufsteigen wollte, winkte mir mein Vater stattdessen, ihm zu folgen, und führte mich zum Freizeitraum, wo er eine Petroleumlampe entzündete.
    „Dann hat dir dein Abend also gefallen, Haytham?“, fragte er.
    „Sehr sogar, Sir“, antwortete ich.
    „Welchen Eindruck hattest du von Mr Birch?“
    „Ich mag ihn sehr, Sir.“
    Vater lachte leise. „Reginald ist ein Mann, der großen Wert auf das Äußere, auf Manieren und Etikette legt. Er gehört nicht zu der Sorte, die sich Etikette und Benimm nur bei Bedarf anstecken wie ein Abzeichen. Er ist ein Ehrenmann.“
    „Ja, Sir“, sagte ich, doch mein Ton musste meine Zweifel verraten haben, denn Vater sah mich scharf an.
    „Aha“, machte er. „Du denkst an den Zwischenfall nach unserem Besuch bei White’s?“
    „Ja, Sir.“
    „Nun, was ist damit?“
    Er winkte mich zu einem der Bücherregale. Dort war es heller, und er konnte mein Gesicht besser sehen. Der Lampenschein erleuchtete seine Züge und ließ sein dunkles Haar glänzen. Seine Augen waren stets freundlich, doch konnte ihr Blick auch durchdringend sein, so wie jetzt. Mir fiel eine seiner Narben auf, die sich im Licht der Lampe heller auf seiner Haut abzeichnete.
    „Nun, es war aufregend, Sir“, erwiderte ich und fügte rasch hinzu: „Aber meine größte Sorge galt Mutter. Wie Ihr sie gerettet habt … ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich so schnell bewegt hat.“
    Er lachte. „Die Liebe verleiht einem Mann solche Kraft. Das wirst du eines Tages selbst erleben. Aber was ist mit Mr Birch? Mit seiner Reaktion? Was hältst du davon, Haytham?“
    „Sir?“
    „Mr Birch schien diesen Halunken schwer bestrafen zu wollen, Haytham. Hieltest du das für angemessen?“
    Ich dachte nach, bevor ich antwortete. Ich konnte es Vaters Gesicht ansehen, seinem scharfen, wachen Blick, dass meine Antwort auf diese Frage wichtig war.
    Und ich glaubte, im Eifer des Augenblicks war ich der Ansicht, dass der Dieb eine harte Strafe verdiene. Einen Moment lang, ganz kurz nur, hatte ich mir in einem Anflug von Zorn gewünscht, er möge für den Überfall auf meine Mutter schrecklich büßen. Jetzt indes, im weichen Schein der Lampe und unter Vaters freundlichem Blick, dachte ich anders darüber.
    „Sei ehrlich, Haytham“, hakte mein Vater nach, als läse er meine Gedanken. „Reginald hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit – oder das, was er für Gerechtigkeit hält. Einen fast … biblischen Sinn für Gerechtigkeit. Aber was denkst du?“
    „Zuerst verspürte ich einen Drang nach … Rache, Sir. Aber der legte sich schnell, und dann war ich froh, dass dem Mann Gnade gewährt wurde“, sagte ich.
    Vater nickte lächelnd, dann drehte er sich abrupt den Bücherregalen zu, wo er mit einer raschen Handbewegung ein Buch bewegte, woraufhin ein Teil zur Seite glitt und ein Geheimfach freigab. Mein Herz übersprang einen Schlag, als Vater etwas herausnahm – einen Kasten, den er mir reichte, und mir mit einem Nicken bedeutete, ihn zu öffnen.
    „Ein Geburtstagsgeschenk, Haytham“, sagte er.
    Ich kniete mich auf den Boden, stellte den Kasten vor mich und klappte ihn auf. Mein Blick fiel als Erstes auf einen Ledergürtel, den ich schnell herausnahm, weil ich wusste, dass darunter ein Schwert liegen würde und zwar kein hölzernes Spielzeugschwert, sondern ein Schwert aus schimmerndem Stahl mit einem verzierten Griff. Ich nahm es aus dem Kasten und hielt es in den Händen. Es war ein Kurzschwert, und obgleich ich darüber – zu meiner Schande – einen schmerzhaften Anflug von Enttäuschung verspürte, wusste ich doch augenblicklich, dass es ein schönes Schwert war, und es war mein Kurzschwert. Ich beschloss auf der Stelle, dass ich es stets bei mir tragen würde, und griff bereits nach dem Gürtel, als Vater mich zurückhielt.
    „Nein, Haytham“, sagte er, „es bleibt hier, und du wirst es nicht ohne meine Erlaubnis herausnehmen oder gar benutzen. Ist das klar?“ Er hatte mir das Schwert abgenommen und bereits in den Kasten zurückgetan. Den Gürtel legte er darauf. Dann schloss er den Deckel.
    „Du wirst bald beginnen, mit diesem Schwert zu üben“, fuhr er fort. „Du hast noch viel zu lernen, Haytham, nicht nur über den Stahl, den du in deinen Händen hältst, sondern auch über den Stahl in deinem Herzen.“
    „Ja, Vater“, sagte ich und versuchte, meine Verwirrung und Enttäuschung nicht zu zeigen. Ich sah zu, wie er sich

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