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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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selbst hatte ihn abgehärtet. Trotzdem war er froh – selbst unter den gegebenen Umständen – , nach diesem Kampf ein wenig ruhen zu können.
    Angefangen hatte alles mit einem Brief.
    Unter den wohlwollenden Augen von Papst Julius II ., der ihn bei der Bezwingung der Familie Borgia unterstützt hatte, baute Ezio die Bruderschaft der Assassinen in Rom neu auf und richtete dort auch das Zentrum seiner Macht ein.
    Zumindest für eine Weile waren die Templer nun gelähmt, und Ezio legte die Führung der Organisation in die fähigen Hände seiner Schwester Claudia. Doch blieben die Assassinen auf der Hut. Sie wussten, dass die Templer sich neu ordnen würden, im Geheimen und anderswo, denn sie waren unersättlich auf ihrer Jagd nach jenen Mitteln, mit denen sie die Welt gemäß ihren düsteren Lehren endlich beherrschen wollten.
    Für den Augenblick mochten sie besiegt sein – erschlagen war das Ungeheuer indes nicht.
    Ezio schöpfte Trost und Befriedigung aus der Tatsache – und er teilte dieses finstere Wissen allein mit Machiavelli und Leonardo – , dass der Apfel von Eden, der in seine Obhut gefallen war und der so viel Leid und Tod gebracht hatte in den Kämpfen, die um seinen Besitz entbrannten, in den Tiefen der Gewölbe unter der Kirche San Nicola in Carcere versteckt lag. In einem versiegelten Geheimraum, dessen Örtlichkeit sie nur mit den heiligen Symbolen der Bruderschaft markiert hatten und die einzig ein zukünftiger Assassine erkennen würde, um sie dann, vielleicht, zu entschlüsseln. Der mächtigste Edensplitter war vor dem gierigen Griff der Templer sicher verborgen – Ezios hoffte, für alle Zeit.
    Nach dem Schaden, den die Bruderschaft durch das Geschlecht der Borgia erlitten hatte, gab es vieles wettzumachen, vieles in Ordnung zu bringen, und diesen Aufgaben hatte sich Ezio verschrieben, klaglos, obwohl es ihn viel mehr an die frische Luft zog und nach Taten dürstete, anstatt in staubigen Archiven über Dokumenten zu brüten. Diese Tätigkeit hätte viel besser zu Giulio gepasst, dem Sekretär seines verstorbenen Vaters. Oder zu Machiavelli, dem alten Bücherwurm. Doch Machiavelli hatte dieser Tage alle Hände voll zu tun, die florentinische Miliz zu kommandieren, und Giulio war schon lange tot.
    Hätte er sich jedoch, sinnierte Ezio, nicht jene Verantwortung aufgeladen, die für ihn eine ausgesprochen fade Pflicht war, dann hätte er den Brief womöglich nie gefunden. Und wäre ein anderer darauf gestoßen, hätte der die Bedeutung des Briefes vielleicht nicht erkannt.
    Das vom Alter schon brüchige Schreiben, das er in einem ledernen Beutel entdeckte, stammte von Ezios Vater Giovanni, der es an seinen Bruder Mario geschrieben hatte, den Mann, der Ezio vor dreißig langen Jahren die Kunst des Krieges gelehrt und ihn in die Bruderschaft eingeführt hatte. Mario. Bei der Erinnerung zuckte Ezio zusammen. Mario, der nach der Schlacht von Monteriggione durch die so grausame wie feige Hand von Cesare Borgia gestorben war.
    Marios Tod war längst gerächt, doch der Brief, den Ezio fand, schlug ein neues Kapitel auf, und sein Inhalt bot ihm die Gelegenheit zu einer neuen Mission. Er hatte den Brief im Jahr 1509 gefunden, als er gerade fünfzig geworden war. Er wusste, dass Männer seines Alters nur selten die Chance bekamen, eine neue Mission anzugehen. Außerdem eröffnete ihm der Brief die Hoffnung und Herausforderung, den Templern ein für alle Mal die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
    Palazzo Auditore
    Firenze
    iv febbraio MCDLVIII
    Mein lieber Bruder,
    die Mächte, die uns entgegenstehen, gewinnen an Kraft, und in Rom gibt es einen Mann, der den Befehl über unsere Feinde übernommen hat und womöglich der ärgste Widersacher ist, mit dem Du und ich es je zu tun hatten. Aus diesem Grund teile ich Dir unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit die folgenden Sachverhalte mit. Sollte mich das Schicksal ereilen, sorge – nötigenfalls auch mit Deinem Leben – dafür, dass diese Dinge nie unseren Feinden zu Ohren kommen.
    Es gibt, wie Du weißt, in Syrien eine Burg namens Masyaf, die einst der Sitz unserer Bruderschaft war. Tief unter dieser Festung hat vor über zweihundert Jahren unser damaliger Mentor Altaïr ibn-La’Ahad eine Bibliothek eingerichtet.
    Mehr will ich im Moment nicht sagen. Die Diskretion gebietet, dass ich Dir alles Weitere nur im unmittelbaren Gespräch mitteilen und es niemals niederschreiben darf.
    Diese Aufgabe hätte ich gern selbst übernommen, doch dafür ist jetzt keine

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