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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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entzwergte Häuptling des Sandes. Mit nacktem Kinn. Tot. Niedergestreckt von seiner eigenen Waffe, von der Hand eines anderen Häuptlings.
    Sein fehlender Bart war ein unheimlicher Anblick. Dennoch atmeten alle auf. Wenn seine Gefolgsleute von seinem Tod erfuhren, wäre der ganze Spuk bald vorbei.
    Garstholm Flammrank trat schaudernd einen Schritt zurück. Dieser Zwerg war einmal sein Herr gewesen. Einst, als er noch einen Bart gehabt und zwischen den anderen Häuptlingen geweilt hatte, hatte Flammrank ihm ewige Treue geschworen. Er selbst hatte seinen Weg zurück ins Eherne Imperium gefunden, Shmogk Feizstein aber schien sich verirrt zu haben…
    Der Drachenjäger wandte sich Krass Breitbart zu. »Jetzt, da das geklärt ist, verratet mir, Häuptling, was Ihr auf dieser Treppe zu suchen hattet, die Teil eines geheimen Ganges ist.« Sein Blick war kalt, als er sich zu dem Verwundeten hinabbeugte.
    Einen Moment lang schien Breitbart verwirrt. Dann aber versuchte er, sich zu erklären: »Am Ende dieser Treppe liegt die Ebene des Großen Verwalters, der Verbindungsflur. Als ich mit meiner Leibwache dort ankam, um dem Verwalter Bericht über die Vorfälle in den Schmiedehöhlen zu erstatten, wurden meine Männer hinterrücks erschossen. Die Verschwörer waren überall. Sie wollten mich fesseln. Ich… ich konnte die anderen Häuptlinge sehen. Sie saßen mit dem Verwalter an der steinernen Tafel. Allesamt gefesselt, in der Gewalt dieser seltsamen Gestalten. Ich konnte mich jedoch losreißen und zwei von ihnen niederschlagen. Schließlich bin ich durch einen Vorhang aus Felsnessel geflohen, hinter dem kurz zuvor einer von ihnen herausgetreten war. Ich hatte ihn beobachtet, und…«
    »In Ordnung. Das reicht. Wenn das alles stimmt, was ist dann mit der Stählernen Garde? Wie haben die Seelenlosen sie überwältigen können?«
    »Sie haben sie in ihrem Quartier erstickt. Sie sind alle tot. Es war schrecklich…«
    Schleuderstein rief empört: »Wollen diese Dämonen denn alles zerstören, was uns heilig ist? Das Feuer der Schmiedehöhlen, die Stählerne Garde! Sie laufen durch unsere Höhlen, säen Furcht und Schrecken und hinterlassen eine Spur der Zerstörung. Was sind das für Kreaturen? Und vor allem, woher kommen sie?«
    Nachdenklich starrte Blechboldt auf das Gesicht des Toten. »Na, aus der Hölle, woher sonst?«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Flammrank. »Schaut hin. Es ist Shmogk Feizstein, ein Zwerg wie du und ich. Und die anderen werden es auch sein. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es der Stamm des Sandes ist, der uns derart fürchterlich überrennt.« Der Drachenjäger kannte seinen Stamm. Sie waren keine schlechten Zwerge und hatten niemals aufgehört, an das Imperium zu glauben. Sie alle träumten davon, eines Tages in das Imperium zurückzukehren, nicht, es zu zerstören.
    Fazzgadt, der die ganze Zeit angestrengt nachgedacht hatte, schrak aus seinen Gedanken hoch. »Ich weiß, woher sie kommen!«
    Alle Helme und Bärte drehten sich in seine Richtung.
    »Der Kalte Schoß! Ich war dort. Ich habe den Weg der Erneuerung beschritten. Und schaut, dies ist das Zeugnis der Untaten der Dämonen.«
    Mit zitternder Hand wies er auf den grünen Gierling, der reglos in einer Ecke der Höhle saß und mit dem Blick dem Flug einer Felsenbremse folgte, die direkt über seinem Kopf umhersummte. Die übrigen Zwerge sahen Fazzgadt nur verständnislos an.
    »Ich habe das Ei aus einem der hintersten Regale genommen. Jetzt schaut nicht so. Ich weiß, dass das nicht erlaubt ist. Aber Hrodborrk, mein Bartbruder, ist kein gewöhnlicher Zwerg gewesen, und deshalb dachte ich… Na, jedenfalls ist es kein gewöhnliches Ei gewesen. Irgendjemand hatte es ausgetauscht, gegen das präparierte Ei eines Gierlings, das niemand auf den ersten Blick von dem eines Zwergs hätte unterscheiden können… Ich habe es bereits an der Tafel gesagt: Und wenn es nun nicht das Einzige war?«
    Farrnwart Blechboldt, der begriffen hatte, fiel ihm ins Wort: »Beim Ewigen Schmied! Und diese Dämonen sind die Antwort! Irgendjemand tauscht seit Hunderten von Jahren die Eier unserer Nachfahren aus. Die echten brüten sie vermutlich aus, um die Schlüpflinge ihres Bartes zu berauben und nach ihren unheiligen Gesetzen großzuziehen…«
    Eine Armee gestohlener Kinder, in einer Zeit, da die Zahl ihrer Nachfahren ohnehin begrenzt war. Es gab im Kalten Schoß nur noch ein paar hundert jämmerliche Zwergeneier, die den Fortbestand ihres Geschlechts

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