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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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gebettet und in die Decke eingeschlagen. Er schloss den Rucksack, schob die Riegel vor und reichte ihn Fazzgadt, der das schwere Ding alles andere als begeistert entgegennahm.
    In diesem Moment erhellte ein Lichtblitz die Kammer. Für den Bruchteil eines Augenblicks war alles in ein grelles Licht getaucht, die Wurzelstränge warfen wilde Schatten, die kurz darauf schon wieder verschwunden waren. Und dann saßen etwas abseits in einem Käfig plötzlich drei neue Zwerge. Sie trugen alle Schmiedeschürzen aus Finsterflechte, das Stammeszeichen des Stahls und den Helm der Eisenmeister. Der Käfig selbst gehörte zu dem Transporter des Schmiedeviertels und war eindeutig zu eng für drei Zwerge. Halb übereinandergestapelt, halb ineinander verknäuelt, hingen sie darin und jammerten.
    Erzgilb, der Stahlgardist ließ sich davon jedoch nicht erschüttern. Für ihn war gar nichts mehr unmöglich. Nicht nach dieser Schicht. Wahrscheinlich hätte es ihn nicht einmal mehr aus der Ruhe gebracht, wenn im nächsten Moment der Ewige Schmied selbst in einem der Käfige erschienen wäre. Wortlos ging er zu den drei gefangenen Eisenmeistern hinüber und öffnete die Gittertür. Fluchend kullerten sie aus dem Käfig heraus und landeten direkt vor den Füßen des Schicksalszwergs.
    Der erste von ihnen rappelte sich atemlos auf. »Es sind die Drachen, die Drachen in den Schmieden!«
    Der zweite zog sich an ihm hoch. »Sie sind tot, allesamt!«
    Der dritte schließlich blieb auf den Knien und stammelte leise und kaum hörbar: »Die Schmiedefeuer des Ehernen Imperiums… sie… sie sind erloschen…«
    Ungläubiges Staunen machte sich breit. Die Schmiedefeuer? Erloschen? Alle? Wie sollte das möglich sein? Das war das Werk von Dämonen! Oder das von seelenlosen Zwergen. Oder Frauen.
    Das Staunen der Zwerge wich blankem Entsetzen. Wenn alle Drachen in den Schmiedehöhlen tot waren, dann war das Imperium am Ende. Wie sollten sie fortan zerbrochene Werkzeuge reparieren? Oder neue schmieden?
    Das Eherne Volk war seines Flammenden Herzens beraubt worden. Fortan waren ihre Hämmer zum Schweigen verdammt.
    Das war es. Das Ende von allem, jedem und dem Rest…
     

     

 
    ZWISCHENKAPITEL
     
     
     
    Der Schatten des Meisters lehnte sich in der Dunkelheit zurück. Sie hatten es vollbracht, hatten dem Ehernen Volk den empfindlichsten Schlag versetzt, der es überhaupt treffen konnte. Der Neue Stahl hatte triumphiert. Er hatte die Schmiedefeuer des Imperiums erstickt. Die Essen der Eisenmeister waren erkaltet und die Zeit des Alten Eisens vorüber.
    Und dieser entscheidende Schlag war unter dem Befehl des Schattens ausgeführt worden, während er im Stuhl des Meisters gesessen hatte. Er hatte alles in seinem Geist erledigt. Der Meister würde zufrieden sein, und wenn die vierschneidige Axt sich über dem gespaltenen Amboss erhob, würde ihm Lohn ohnegleichen erwachsen. Immense Macht und unvorstellbarer Reichtum. Und jene, die ihn einst verstoßen hatten, würden ihm dienen…
    Den Schatten schauderte wohlig bei dem Gedanken an die späte Genugtuung. Sie hatten ihn verstoßen, hatten ihm seinen Stamm und seine Macht genommen. Einzig, weil er stolz erhobenen Hauptes die Wege der Magie beschritten hatte. Sie hatten seine Stadt geflutet, sie in einen See verwandelt, und ihm alles genommen. Damals, als er noch einer ihrer Häuptlinge gewesen war und einen ihrer Namen getragen hatte.
    Aber das war lange vorbei. In seinen Adern floss nun der Neue Stahl. Er hatte sein Wissen dem Meister im Dunkeln gegeben, und dieser hatte ihn dafür mit seinem Vertrauen belohnt. Die Zeiten änderten sich. Und bald, wenn der Neue Stahl siegreich war, würde er an der Seite seines Herrn stehen, während die Hohen des Ehernen Volkes vor ihnen niederknieten. Und dann würde seine Rache vollkommen sein. Plötzlich hörte der Schatten Schritte hinter dem Felsnesselvorhang an der Rückwand der Höhle.
    Der Meister war zurückgekehrt!
    Eilig warf er sich in Erwartung seines Herrn in den Staub. Eine Aschassel huschte an ihm vorbei, blieb einen Moment verwundert stehen und huschte dann weiter. Der Schatten blickte ihr nach und lächelte in der wohligen Gewissheit, dass das Eherne Volk bald schon vor ihm im Staub liegen würde.
    Dann teilte sich der Fels, und der Meister betrat die Höhle. Der dunkle Schemen hob sich schwach gegen die Finsternis ab. Es war der Meister in seinem Kapuzenmantel, dessen Blick nun auf seinen eifrig knienden Schatten fiel.
    »Hör zu, Schatten, wir werden

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