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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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einen der Gänge sprengen müssen. Den, der hinab in die Orakelhöhle führt.«
    »Aber Meister, wäre das nicht gefährlich?«
    Seit dem Ende der Spinnenkriege war Sprengstoff innerhalb der Grenzen des Imperiums verboten. Er hatte sich als zu unberechenbar erwiesen. Man sprengte heute hier einen Gang, und zwei Schichten später stürzte dort einer ein. Höhlen, Säulen und Stützbalken waren ein sehr komplexes und empfindliches System. Und Sprengstoff und Empfindlichkeit passten nicht recht zueinander. Besonders in den Tiefen des Imperiums…
    Der Schatten versank fast im Staub, während er nachsetzte: »Herr, ich meine nur, würden sie uns dadurch nicht auf die Spur…«
    »Sie sind uns bereits auf der Spur. Doch nicht mehr lange, und der Neue Stahl wird erglänzen. Sobald die nächste Audienz des Verwalters vorüber ist, wird das Imperium uns gehören. Bis dahin müssen wir uns schützen. Sprengt die Gänge zum Orakel. Der Höchste hat sie gesehen, während wir ihn gefangen hielten.«
    »Ich werde einige Männer schicken.«
    »Gut. Eile dich.«
    »Sehr wohl, Meister. Überdies kann ich Euch berichten, dass wir es geschafft haben: Die Drachen atmen nicht mehr. Keiner hat überlebt. Nicht ein einziger.« Selbst im Dunkeln konnte der Schatten spüren, wie sich die Stimmung des Meisters von einem Moment auf den nächsten deutlich verbesserte.
    »Wundervoll, wer könnte uns im Wege stehen, wenn das Schicksal uns erwählt hat, die Zukunft zu sein?«
    Der Meister erwartete zwar keine Antwort auf diese Frage, der Schatten war jedoch davon überzeugt, dass eine Antwort die Laune seines Herrn noch weiter heben würde. Zumal er noch einen Trumpf im Ärmel hatte. »Niemand, Meister. Nichts und niemand. Es ist mir sogar gelungen, den Unbestechlichen zu beugen!«
    »Wahrhaftig?«
    »Er wird tun, was wir verlangen. Die Zwerge des Alten Eisens sind so gut wie tot.«
    »Was für ein Triumph, mein guter treuer Schatten. Das wird vieles einfacher machen… Lass den Unbestechlichen ans Werk gehen. Ich sorge dann für den Rest.« Der Meister öffnete seinen Mantel und zog zwei silberne Zylinder und ein Stück Kohle hervor, das er kurz mit der Zungenspitze befeuchtete. »Der Unbestechliche… Endlich. Man wird Platz schaffen müssen in der Hohen Höhle.« Er lachte leise, während er an die Wand trat und das erste Tier durch ein Loch in die Gänge entsandte. Der Unbestechliche hatte einen Fetzen mit dem Lockduft für den Felsläufer bekommen. Wenn das Tier bei ihm eintraf, würde das für ihn das Zeichen sein, seinen Auftrag zu erfüllen.
    »Ich bin stolz auf dich, Schatten. Doch nun hör mir zu.«
    Während der Meister sprach, kritzelte er hastig einige Zeichen auf die Flanke des zweiten Felsläufers. Dies war ein besonderes Tier. Es trug das Brandzeichen des Großen Verwalters, das Hammerzepter. Und dieses Zeichen zu fälschen war alles andere als einfach gewesen.
    »Ich muss noch einmal fort. Die Immerschwarze muss in die Schmiedehöhlen gebracht werden, damit das Volk sie sieht. Ich will sie das Fürchten lehren…«
    Mit diesen Worten schickte er den zweiten Felsläufer in die Gänge und ließ die leeren Zylinder wieder unter seinen Mantel gleiten.
    »Du musst mich noch ein letztes Mal vertreten, Schatten. In meinem Namen zu unseren Getreuen sprechen. Und zwar sofort, in der Halle, von der Empore aus. Du wirst ihnen meinen Plan offenbaren und den Neuen Stahl mit meinen Worten schärfen. Es geht um den letzten Hieb, der das Imperium enthaupten wird. Sei stark. Sei hart wie Stahl, so wie ich es bin! Ebne dem Überzwerg den Gang!«
    Der Meister legte dem Schatten seine kühle Hand auf die Schulter. Der Schatten erbebte.
    »Du kennst den Plan und weißt, was du sagen musst?«, fragte der Meister.
    »Ja, Herr, jedes Eurer Worte steht festgeschrieben in Eurem Schatten.«
    »Das ist gut. Du bist der Stahl, aus dem die Zukunft geschmiedet ist. Ich habe dir gesagt, was zu tun ist, und du wirst meine Worte an unsere treuen Anhänger weiterleiten. Deine Zunge sei die meine, und unsere Zungen seien des Neuen Stahls Schleifstein!«
    Demütig nickte der Schatten. Er würde tun, was der Meister verlangte. Wie sehr der Meister ihm vertrauen musste! In dieser bedeutsamen Stunde vor den Reihen des Neuen Stahls zu stehen und ihm die Worte des Meisters überbringen zu dürfen…
    »Und denke daran, den Gang zu sprengen. Trage meinen Umhang und die Kapuze, wenn du vor die Diener des Neuen Stahls trittst! Für ihre Augen wirst du meine Gestalt annehmen

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