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Astrilandis Buch 1

Astrilandis Buch 1

Titel: Astrilandis Buch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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wagte sich Laonira kaum auszumalen. Um sich und ihre Tochter wieder heil nach Miatris heimkehren zu lassen, war es notwendig, Pantheer nicht zu reizen und vorerst seine Wünsche zu erfüllen. Noch war Krieg und in den Grotten waren sie sichrer als auf ihrer eigenen Insel. Laonira nahm sich fest vor, Myadne nicht mehr aus der Vergangenheit zu erzählen. Jetzt hatte sie Gelegenheit, Ihren Bruder und ihren Vater selbst kennen zu lernen. Myadne würde sich selbst ein Bild von ihrem Vater zu machen.
    Die Frauen hatten sich ein Stück von Hero entfernt und nahmen Speisen ein, die ein Astrilandier für sie gebracht hatte. Myadne schüttelte sich bei jedem Bissen, denn diese Mahlzeiten, die aus gekochtem Fleisch und Gemüse bestanden, waren ihr fremd. Auch Laonira rührte nichts an, denn diese Dinge erinnerten sie zu stark an ihre Gefangenschaft in diesen Grotten. Und jetzt war sie wieder hier, der Gewalt von Pantheer und seiner Gnade oder Ungnade ausgeliefert. Sie hoffte, er würde sie mit ihrer Fracht bald wieder zurück nach Miatris lassen. Immerhin war der wertvolle Schatz des Palastes von Subsidonos in seinen Händen. In Kriegszeiten war eine solche Beute sicher willkommen. Sie würde sich eine List einfallen lassen, die Dinge in ihrem Sinn zu erledigen. Sie konnte es nicht zulassen, dass er ihr ein zweites Mal alles wegnahm, für das sie ihr Leben geopfert hatte.
    Ihr Herzenswunsch, Hero wieder zu finden, war zwar in Erfüllung gegangen, doch die Umstände konnte Laonira nicht glücklich machen. Ihr Sohn war noch zu schwach, um ihn schon wieder allein zu lassen. Er brauchte sie noch einige Tage und in dieser Zeit würde ihr schon etwas einfallen. Dass es ausgerechnet der junge Krotos war, der ihr damals zur Flucht verholfen hatte, durfte Pantheer nie erfahren. Er würde nicht davor zurückschrecken, ihn heute noch zu töten, wenn er die Wahrheit erfahren würde. Krotos war wie sie ein Inselbewohner und seine heimliche Liebe zu Laonira hatte er nie zugegeben, da Pantheer sie für sich beansprucht hatte. Auch er war, genau wie Karikootos Laoniras freundlichem Wesen und ihrer sagenhafte Schönheit verfallen. Pantheer hatte sie von Anfang an mit Geschenken überschüttet und war ihr nie von der Seite gewichen. Laonira hatte das für die große und endgültige Liebe gehalten. Dass er sie, so bald sie schwanger war, wie eine Dienstmagd behandelte, konnte sie nicht verstehen. In dieser Zeit war sie sehr unförmig geworden und kränklich. Pantheer besuchte in diesen Tagen oft andere Frauen, die im Palast wohnten. Doch keine von Ihnen schenkte ihm ein Kind.
    Myadne unterbrach Laoniras Grübeleien: Sie schob das Essen fast unangerührt von sich: „Warum hat Hero eigentlich keine Schwimmhäute, wie wir?“, fragte Myadne unvermittelt und riss ihre Mutter aus ihren Gedanken. Laonira stand auf, ging an Heros Lager und nahm seine Hand in die ihre.
    „Ich vermute, dass das Orakel ihn verzaubert hat. Schließlich trägt er ja auch das Zeichen der Astrilandier auf der Stirn. Er gehört nicht mehr zu unserer Gattung, deshalb wirken meine Kräuter auch nicht so schnell, wie es zu erwarten wäre.“ „Aber er wird doch wieder ganz gesund werden?“, fragte Myadne besorgt. „Das ist ziemlich sicher“, antwortete Laonira, „schließlich ist er ein gesunder junger Mann und an einer solchen Verletzung wird er nicht sterben.“ „Wird er dann wieder in den Krieg ziehen?“, fragte Myadne, den Blick noch immer auf Heros friedlich schlafendes Gesicht gerichtet. „Ich wünschte ich könnte es verhindern, mein Kind“, sagte Laonira. „Er ist der künftige Herrscher von Astrilandis und sein Platz ist an der Seite seines Vaters.“
    Erst jetzt erzählte Myadne ihrer Mutter von den Falkenkriegern und ihre Augen leuchteten dabei, als sie ihre Rüstungen beschrieb. Laonira sah ihre Tochter selten so lebhaft und lauschte interessiert ihren Ausführungen. Von Myadnes Geplapper war auch Hero wieder erwacht. Als er sich aufrichtete, sah er Cid an seiner Seite. „Mein treuer Freund“, sagte er lächelnd und streichelte sein nasses Fell.
    Als Myadne ihm in den Grotten den letzten Verband abgenommen hatte, waren ihm zum ersten Mal die zarten Schwimmhäute zwischen ihren Fingern aufgefallen. Wenn sie die Hand spreizte, zeigten sich rosige Fächer, die ein wenig an die Füße von Fröschen erinnerten. Hero hatte wie gebannt darauf gestarrt und erst als Myadne errötend ihre Hand zurückzog, weil sie Heros Überraschung bemerkt hatte, wandte er den

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