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Aszendent Blödmann

Aszendent Blödmann

Titel: Aszendent Blödmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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schweigend zurückgelegt. Irgendwie standen wir wohl beide noch unter Schock. Bei dem Sturz hatten sich jede Menge Glassplitter in Kais Hände gebohrt, und auch sein linker Arm schien ordentlich was abbekommen zu haben. Offenbar war Kai so unglücklich daraufgefallen, dass der Unterarm verrenkt oder schlimmstenfalls sogar gebrochen war. Jedenfalls sah er reichlich schief aus.
    Während wir darauf warteten, dass Kai an die Reihe kam, trafen ständig neue Patienten ein. Gerade betrat eine Frau mit einem kleinen Mädchen im Schlepptau den Warteraum. Die Kleine brüllte wie am Spieß. Unwillkürlich hielt ich nach Blut oder anderen Hinweisen auf eine Verletzung Ausschau, doch ich konnte nichts entdecken.
    »Will aber noch ’n Smartie!« Gottlob, wenn das Kind schon wieder nach Süßigkeiten verlangte, würden die Schmerzen wohl nicht so groß sein.
    »Schluss jetzt, Miriam! Wann begreifst du endlich, dass das überhaupt keine Smarties waren, die du gegessen hast«, schimpfte ihre Mama ärgerlich. »Wie oft habe ich dir schon gepredigt, dass du nicht alles in den Mund stecken sollst?!«
    »Aber Florian hat gesagt, das sind silberne Smarties«, schluchzte die Kleine.
    »Miriam hat drei Knopfzellen verschluckt«, erklärte ihre Mutter auf meinen fragenden Blick hin. Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Wir sind Stammgäste hier. Eigentlich hat Miriam sich ja auf das Playmobilspielzeug ihres Bruders spezialisiert. Pistolen, Piratensäbel, Kanonenkugeln – ihr Magen ist das reinste Waffenarsenal. Batterien sind neu, die hatten wir noch nicht.«
    Für den kleinen Hunger zwischendurch konnte ich mir was Besseres vorstellen. Aber die Geschmäcker waren offenbar verschieden. Ich kombinierte, dass Florian Miriams großer Bruder war und dass die Sache mit den silbernen Smarties wohl so etwas wie ein Racheakt gewesen war, um seiner Schwester den dreisten Mundraub des Playmobilzubehörs heimzuzahlen.
    »Will silberne Smarties«, beharrte die Kleine trotzig auf ihrem Wunsch.
    »Meinst du, es wird ein Junge oder ein Mädchen?«, fragte Kai, der die Szene mit einem versonnenen Lächeln beobachtet hatte. »Wenn du ein Mädchen bekommst, wird es bestimmt so eine kleine Zicke wie du.«
    »Ich bin keine Zicke, du alter Stinkstiefel!«, schimpfte ich zärtlich.
    »Kleine Hexe!«
    »Die Hexe nimmst du zurück!«
    »Nur, wenn du dich für den Stinkstiefel entschuldigst.«
    »Ich denke ja überhaupt nicht daran.« Froh, endlich ein Ventil für den ganzen Stress und die Anspannung der vergangenen Tage gefunden zu haben, kicherte ich albern. Dann wurde ich wieder ernst. »Im Übrigen wird es weder ein Junge noch ein Mädchen. Alles bloß falscher Alarm, ich bin gar nicht schwanger. Und die zwölf weiteren Kinder, die du in deiner flammenden Rede erwähnt hast, existieren auch nicht.«
    Kai riss die Augen auf. »Du bist nicht schwanger?« Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. »Einerseits schade – ich liebe Kinder. Andererseits sind mir eigene natürlich lieber. Selbst wenn es ein Weilchen dauern wird, bis das Dutzend voll ist.«
    »Bei solch hochgesteckten Zielen solltest du auf gefährliche Stunts wie den mit der Gläserpyramide von nun an aber lieber verzichten.«
    Nachdem der erste Schreck verflogen war, konnten wir bei dem Gedanken an die spektakuläre Szene auf der Hotelterrasse schon wieder lachen.
    »Wenigstens habe ich mit meinem Auftritt für jede Menge Gesprächsstoff auf der Feier gesorgt«, witzelte Kai.
    »Dafür wird es beim Champagner zu fortgeschrittener Stunde einen Engpass geben.«
    »Bin ich Hellseher?!«, verteidigte sich Kai. »Ich konnte doch nicht ahnen, dass Conrad dich fragen wollte, ob du die Eröffnung des Kinderparadieses übernehmen willst.« Zumindest dieses Missverständnis hatte Conrad dankenswerterweise gleich vor Ort aufgeklärt. »Und dann auch noch dieser Heckmeck um den Schlüssel … Also ehrlich! Warum hast du mir denn nicht gesagt, dass der Ring gar nicht für dich bestimmt war?«
    »Spitzenmäßige Idee. Ich hätte dir gerne erzählt, dass Conrad den Ring für Ilka gekauft hat, wenn du nicht wie vom Erdboden verschluckt gewesen wärst. Wo hast du dich eigentlich die ganze Zeit rumgetrieben? Ich dachte schon, du wärst nach Amerika geflüchtet.«
    »Nach Amerika?« Kais Augen wurden vor Überraschung tellerrund. »Wie kommst du denn bloß auf so eine Idee?« Er wollte nach meiner Hand greifen, hielt aber mit einem unterdrückten Schmerzenslaut in der Bewegung inne.
    »Ilka hat mir erzählt, dass du

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