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Atemlos

Titel: Atemlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bagley Desmond
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sprechen.«
    Brinton streckte die Hand aus, ließ Byrnes eidesstattliche Erklärung ins Feuer fallen. Ich lachte. »Ich habe noch genügend Kopien auf Lager.«
    »Was ist mit der heutigen Zeit?«
    »Es machte Sie nervös, als Sie erfuhren, daß Paul Billson völlig von seinem Vater besessen war. Paul war der einzige Mensch auf der Welt, dem Sie ein Motiv und die Besessenheit zutrauten, sich auf die Suche nach der Luftikus zu machen – eben, um den Namen seines Vaters reinzuwaschen. Wegen Alix Aarvik machten Sie sich weniger Sorgen, aber in Paul haben Sie sich richtig verbissen. Darüber habe ich mich kürzlich erst mit Andrew McGovern unterhalten.«
    Brinton riß den Kopf hoch. »Mit McGovern?«
    »Ja – hat er Ihnen nichts erzählt? Ich fürchte, ich habe ihm eine Heidenangst eingejagt. Er hatte nichts dagegen, Paul zu beschäftigen, denn Sie zahlten ja Pauls übertriebenes Gehalt. Er dachte sich nicht viel dabei. Seiner Meinung nach war Paul lediglich ein jugendlicher Fehltritt von Ihnen, um dessen Wohlergehen Sie sich nun in rührender Weise kümmerten. Aber mit einem Gehalt, von dem er wußte, daß er es nicht wert war, hielten Sie Paul fünfzehn Jahre lang angepflockt. Die Ironie der Geschichte ist indessen, daß Sie auf diesem Umweg Pauls Trip in die Sahara finanzierten, als er dann schließlich doch durchdrehte. Ich behaupte, daß Ihre Zahlungen über die Wensley-Gruppe nachgewiesen werden können.«
    Seine Lippen zuckten. »Das bezweifle ich.«
    »McGovern hat mir auch noch etwas anderes erzählt. Es war nie seine Absicht, den Werkschutzvertrag der Stafford-GmbH mit der Wensley-Gruppe zu kündigen – das war Ihre Idee. Sie haben ihm Dampf gemacht. Ich weiß nicht, was Sie gegen McGovern in der Hand haben, aber Sie haben davon Gebrauch gemacht. Damit wollten Sie meine Ermittlungen in der Billson-Sache zum Abbruch bringen. Sie haben auch McGovern veranlaßt, Alix Aarvik nach Kanada abzuschieben. Aber das hat wohl auch nicht ganz geklappt, wie? Denn ich erwischte sie vorher. Daraufhin ließen Sie mich von Lash zusammendreschen. Ich habe das Gefühl, McGovern mag Sie nicht mehr. Das wird auch der Grund sein, daß er Ihnen unser Gespräch nicht gemeldet hat. Das – und weil ich ihm geraten habe, in seinem eigenen Interesse den Umgang mit Ihnen einzuschränken.«
    Brinton ließ das Thema McGovern mit einem Fingerschnipsen unter den Tisch fallen. »Sie sagten, Lash kommt nicht mehr zurück – was ist mit ihm?«
    »Zwei Lungenschüsse, ein Bauchschuß und ein Kopfschuß aus nächster Nähe – das ist mit ihm. Drei tote Männer liegen draußen, und einer muß sich den Fuß amputieren lassen – geht alles auf Ihr Konto, Jock. Alles, weil Sie unheimlich Schiß davor hatten, Billson könnte etwas finden – und deshalb einen Mord-›Vertrag‹ ausstellten.« Ich zeigte auf meinen Arm in der Schlinge. »Nicht Gstaad, Jock – das Tassili. Dafür sind Sie mir einiges schuldig.«
    »Nichts bin ich Ihnen schuldig«, sagte er verächtlich.
    »Wir kommen nun zu einem Mann namens Torsten Aarvik, der Helen Billson heiratete.« Ich zog die Fotokopie der Heiratsurkunde aus dem Aktenkoffer. »Es hat mir einen Schock versetzt, als ich das fand – denn rechtlich war sie ja da noch eine Anderson, nicht wahr? Helen hatte Sie aus den Augen verloren, also riskierte sie es, Aarvik zu heiraten, ohne von Ihnen geschieden zu sein. Es war Krieg, alles ging drunter und drüber, außerdem war sie nicht sehr helle – das weiß ich von Alix. Sie jedoch wußten immer, wo sie war, denn Sie ließen sie beobachten. Ich weiß zwar nicht genau, wie Sie ihr das Geld abgenommen haben, aber auf jeden Fall benutzten Sie Helens bigamistische Eheschließung, um ihr für den Rest ihres Lebens den Mund zu stopfen. Nun, helle mag sie nicht gewesen sein, aber sie war so anständig, zeitlebens vor Alix zu verschweigen, daß sie – Alix – ein Bastard ist. Aber wer ist hier wirklich der Bastard, Sie Hurensohn!«
    »Sie können mir nichts anhängen, nicht nach zweiundvierzig Jahren.«
    »Ich denke doch, und Sie denken es auch, sonst hätten Sie sich nicht wegen Paul Billson so verdammt in die Hosen gemacht. Für Mord gibt es keine Verjährung, Jock.«
    »Hören Sie endlich auf, mich Jock zu nennen!« sagte er wütend.
    »Sie sind nun ein alter Mann«, sagte ich. »Achtzig Jahre. Sie werden bald sterben. Morgen, nächste Woche, fünf Jahre, zehn – und dann sind Sie so tot wie Lash. Aber die Todesstrafe ist abgeschafft. Sie werden also

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