Atemlose Leidenschaft in deinen Armen
Ich meine, du hast die Überraschung erst angedeutet – es ist ja noch kein Heiratsantrag.“ Sie zögerte einen Moment. „Das sehe ich doch richtig?“
„Ja. Aber ich hoffe doch sehr, dass sich schon sehr bald ein begeistertes ‚Ja, David, ich will‘ von dir höre.“
Gianna biss sich auf die Unterlippe. Um Fassung ringend, schaute sie aus dem Autofenster auf das Bürohaus der Dantes. Warum jetzt? Warum ausgerechnet heute Abend? Wahrscheinlich würde Constantine auch auf der Gala sein. Sogar mit ziemlicher Sicherheit, wenn sie ihre Familie richtig einschätzte. Wie konnte sie nur in Erwägung ziehen, eine Affäre zu beginnen, sich vielleicht sogar zu verloben, wenn es doch Constantine gab, der voller Begierde auf sie wartete?
Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Wäre sie drei Monate mit Constantine zusammen gewesen, dann wäre „es“ schon längst passiert, selbst wenn sie sich geschworen hätten zu warten. Sie hätten sich einfach nicht dagegen wehren können. Ohne Zweifel hätte er sie so schnell wie möglich vor den Altar gezerrt, weil seine Familie mindestens so „altmodisch“ war wie ihre, wenn nicht noch mehr.
Skeptisch musterte sie David. Sie hatte ja gewusst, dass dieser Augenblick irgendwann kommen musste. Dass er ihr die Pistole auf die Brust setzte und sie wählen musste – sich entweder für den Zweitbesten zu entscheiden oder allein zu bleiben. Sie hatte sich so gewünscht, dass ihr für die Entscheidung noch Zeit bliebe. Dass sie noch Gefühle für David entwickeln würde. Aber da hatte sich nichts entwickelt. Und nun würde sie eine Entscheidung treffen müssen – schon sehr bald.
In der Tiefgarage fuhr er auf einen der VIP-Parkplätze. Nachdem er den Sicherheitsgurt gelöst hatte, zog er sie überraschend in die Arme. Als sie seine Lippen auf ihren spürte, sträubte sie sich nicht dagegen, sondern versuchte die Zärtlichkeit zu genießen. Sie wollte sich doch so gern in David verlieben! Wollte, dass das Inferno bei jemandem zuschlug, der sie so begehrte wie David. Jemandem, für den sie das Wichtigste im Leben wäre. Und nicht jemandem, der nur gelegentlich Zeit für sie aufbrachte und sie fallen lassen konnte, wann immer ihm danach war. Aber warum konnte sie selbst bei Davids stürmischster Umarmung nur an Constantine denken? Sie entwand sich seinem Griff und versuchte zu lächeln.
„Und …?“, fragte David drängend.
Sie wich seinem Blick aus. „Ich … ich brauche etwas Zeit.“
Er wirkte enttäuscht. „Zeit für was? Zeit, um dich für unseren Wochenendtrip nach New York zu entscheiden? Oder Zeit, um mir die Antwort auf meine Überraschung zu geben?“
„Im Moment bin ich wegen der Gala etwas abgelenkt“, wich sie aus. „Außerdem muss ich erst mal meinen Terminkalender checken.“
„Heißt das, dass du an dem romantischen Wochenende interessiert wärst? Mit allem, was das mit einschließt?“
„Das heißt, dass ich darüber nachdenke“, antwortete sie verlegen. Als sie einen Blick auf ihre Armbanduhr warf, stöhnte sie auf. „Oje, David, tut mir leid, ich muss jetzt wirklich rein. Können wir unser Gespräch auf später vertagen?“
„Vertagen“, wiederholte er säuerlich.
Gianna seufzte. „Tut mir leid, das sollte nicht so geschäftsmäßig klingen.“
„Ist in Ordnung. Ich verstehe schon.“
Schweigend gingen sie zu den Fahrstühlen hinüber. Auch während der Fahrt zu dem Stockwerk, in dem die Gala stattfand, wechselten sie kein Wort.
Schon als sie ausstiegen, spürte sie, dass Constantine in der Nähe sein musste. Am liebsten hätte sie David einfach stehen lassen und sich auf die Suche nach ihm gemacht. Es war wie ein Urinstinkt, der sie zwang, seine Nähe zu suchen.
Schließlich atmete sie ein paar Mal tief durch. Schluss damit. Nur nicht dem Verlangen nachgeben. Sie versuchte sich auf David zu konzentrieren, doch ihre Gedanken waren bei einem anderen.
Bei Constantine Romano. Dem Mann, der von ihrem Herzen und ihrer Seele Besitz ergriffen hatte.
2. KAPITEL
Als Gianna den Festsaal betrat, stellte sie fest, dass die meisten ihrer Verwandten bereits da waren. Kaum hatten sie sie entdeckt, zogen sie sie mit sich, und David folgte eher widerwillig.
Gianna verabschiedete sich kurz, um zu überprüfen, ob bei der Gala alles ihren Vorbereitungen entsprechend lief. Dann kehrte sie zu ihrer Familie zurück, während David mit einem Champagnerglas in der Hand gelangweilt zwischen den Vitrinen mit den Ausstellungsstücken hin und her ging. Sein
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