Atemlose Leidenschaft in deinen Armen
ist.“
„Constantines Schwester ist eben unheilbar romantisch. Jetzt jedenfalls. Das löst das Inferno in einem aus. Ich wette, bevor sie Lazz kennengelernt hat, war sie mehr der vernünftige, sachliche Typ.“ Gianna verzog das Gesicht. „Ja, so ist das Inferno. Es mischt sich ein, krempelt die Leute um.“
„Mit ein bisschen Glück wirst du auch bald umgekrempelt.“
In Elias Stimme klang die Liebe zu ihrem Mann Alessandro. Meine Eltern haben ihr Glück gefunden, dachte Gianna. Sicher, manchmal gibt es auch Streit, aber sie lieben sich wirklich leidenschaftlich und können sich hundertprozentig aufeinander verlassen.
„Nein danke. Ich glaube, ich halte mich lieber an David.“
„Jede Wette, dass Constantine versuchen wird, deine Meinung zu ändern. Und ich glaube, tief in deinem Inneren wünschst du dir, dass es ihm gelingt.“
Wenn das Inferno zwischen Constantine und mir doch auch nur hundertprozentig funktioniert hätte, dachte sie wehmütig. Dann wäre ich jetzt auch so glücklich wie meine Mutter.
Ja, wenn nur.
David war pünktlich wie immer. In seinem Frack wirkte er beinahe wie ein Filmstar. Er war ein ganz anderer Typ als Constantine, und er hatte fast ein Vierteljahr um Gianna werben müssen, bis sie sich endlich bereit erklärt hatte, mit ihm auszugehen.
Zur Begrüßung gab er ihr einen Kuss, der sie aber weit weniger beeindruckte als ein Kuss von Constantine. Wenn sie ehrlich war, ließ er sie völlig kalt. Das habe ich sicher dem Inferno zu verdanken, sagte sie sich. Ich kann nur hoffen, dass das, was ich bei der ersten Berührung mit Constantine gespürt habe, ein Irrtum war und wieder verfliegt. Dass ich irgendwann wenigstens einen Bruchteil dessen, was ich bei Constantine gespürt habe, auch für David empfinde. Irgendwann wird es so sein, irgendwann muss es so sein, egal was meine Verwandten glauben.
David schien nicht zu merken, dass ihre Küsse und Umarmungen wahre Leidenschaft vermissen ließen. Vielleicht hatte er auch nicht die Vergleichsmöglichkeit, die sie wegen des Infernos besaß. Bewundernd schaute er sie an. „Du siehst einfach umwerfend aus, Gia.“
„Danke.“
Da ihr bewusst war, wie kühl ihre Antwort geklungen haben musste, schloss sie ihn zur Entschädigung in die Arme. Was stimmte nur nicht mit ihr? David war doch so ein toller Mann! Er ließ keinen Zweifel daran, wie sehr er sie begehrte und dass er es wirklich ernst mit ihr meinte – das hatte er ihr auch offen gesagt, und sie war gerührt gewesen. Trotzdem konnte sie es nicht über sich bringen, ihre Beziehung auf die nächste Stufe zu führen. Und jetzt, wo Constantine zurück war …
Schluss jetzt mit den Gedanken an Constantine! Der hatte ihr schließlich gezeigt, wie wichtig sie ihm war, als er sich vor anderthalb Jahren einfach davongemacht hatte: überhaupt nicht wichtig. Ganz offensichtlich hatte das Inferno auf ihn nicht dieselbe Wirkung gehabt wie auf sie. Sie hatte ihn hinter sich gelassen, und der Mann, den sie stattdessen erwählt hatte, stand genau vor ihr. David hatte wirklich alles, was eine Frau sich nur wünschen konnte. Eine glänzende Zukunft als international erfolgreicher Banker. Eine Statur, die Frauen zum Träumen bringen konnte. Und ein ruhiges, besonnenes Wesen, das ihre Impulsivität ausglich. Vielleicht würde das Inferno ja später zuschlagen, wenn sie sich besser kannten.
„Fertig?“, fragte David.
„Ja.“
„Kommt deine ganze Familie?“ In Davids Stimme klang eine gewisse Nervosität mit; er empfand ihre Verwandtschaft bisweilen als erdrückend. „Und lerne ich dann endlich auch Lazz und Ariana kennen, oder sind sie immer noch in Italien?“
Seine Frage nach den beiden überraschte sie. Andererseits hatte er einmal erwähnt, dass er die Familie Romano, zu der ja auch Ariana gehörte, flüchtig kannte. „Ja, sind sie, und wahrscheinlich bleiben sie auch noch eine Weile. Sie verbinden ihren Urlaub mit einigen Geschäftsterminen.“
„Ach, wie schade“, murmelte er, doch irgendwie kam es ihr vor, als ob sein Bedauern nicht ganz aufrichtig war.
Nachdem Gianna die Tür ihres Reihenhauses geschlossen hatte, gingen sie zu Davids Jaguar. Wie üblich öffnete er ihr die Autotür; er war eben ein echter Gentleman. Auf der Fahrt zum Geschäftsgebäude der Dantes plauderten sie über Belanglosigkeiten. Erst kurz vorm Ziel schnitt David ein brisantes Thema an.
„Nächste Woche muss ich zu einem Meeting nach New York fliegen“, verkündete er. „Ein sehr langweiliges
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