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Atevi 1 - Fremdling

Atevi 1 - Fremdling

Titel: Atevi 1 - Fremdling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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entnehmen: Sie hatten ihr Ziel verfehlt. Und irrten durch unbekannte Zonen mit fünf Prozent Treibstoff in Reserve. Zum Glück waren Pioniere und Schürfgeräte an Bord. Gott sei dank; die Pioniere würden aus dem System Eis aufsammeln und daraus Treibstoff machen können.
    Wenn da draußen bloß nicht diese höllischen Strahlen wären und die Sonnenwinde, die der bläulich weiße Riese von sich schleuderte. Fleisch und Blut würden in Nähe eines solchen Sterns nicht durchhalten können.
    Falls überhaupt möglich, wäre für die Pioniere die Arbeit da draußen auf kurze Zeit begrenzt.
    Oder wenn das Schiff, was durchaus zu befürchten war, unentrinnbar angezogen würde von der Schwerkraft dieses massigen Gestirns… nein, eher hätte die Strahlung das Schiff und seine Besatzung zunichte gemacht.
    »Wir haben die Initiation noch mal durchlaufen lassen«, sagte Greene, der auf Taylors Platz saß. »In der Befehlsfolge ist kein Fehler festzustellen.«
    Taylor hatte also alles richtig gemacht und nach Maßgabe der Navigationsvorlagen entschieden. Kalte Angst nagte an McDonoughs Magenwänden.
    »Was sagen Sie dazu, Mr. McDonough?«
    »Mir fehlt bislang jede Erklärung.« Seine Stimme blieb ruhig. Dabei war ihm ganz anders zumute. Wie sollte er nach Lage der Dinge beweisen, daß er keinen Fehler gemacht hatte?
    Es konnte doch nicht sein, daß ein Schiff, aus dem Hyperraum heraustretend, einer anderen Richtung folgte als derjenigen, die beim Eintritt eingeschlagen worden war. Unmöglich. Denkbar war, daß ein Hyperraum-Partikel den Redundanzspeicher durcheinandergebracht und der Computer darum den Zielpunkt verfehlt hatte. Aber auch das würde nicht erklären, wieso das Schiff, zumal mit begrenztem Treibstoff, soweit abgetrieben sein konnte, daß nun keine Orientierung an bekannten Sternen mehr möglich war.
    Alles, was sie brauchten, waren zwei Sterne, die anhand ihrer jeweiligen Spektren in Übereinstimmung zu bringen waren mit dem, was auf den Karten verzeichnet war. Zwei Sterne, die auf die Karten paßten, reichten aus, um den Standort bestimmen zu können. Und es konnte doch nicht sein, daß sie, bei den Treibstoffreserven, die sie hatten, mehr als fünf Lichtjahre vom zweiten Massenpunkt abgewichen waren. Und insgesamt nicht mehr als zwanzig Lichtjahre von der Erde.
    Aber im Umkreis von zwanzig Lichtjahren gab es nur einen weißen Riesen, nämlich Sirius. Doch was sie da vor sich hatten, war nicht Sirius. Für die Spektren dieser Doppelsonne lagen keine Vergleichsdaten vor. Wieso nur? Was war geschehen?
    McDonough hielt nach Pulsaren Ausschau. Wenn der kleine Maßstab keinen Aufschluß gibt, sucht man im nächst größeren, und man fängt an, halb ausgegorene Theorien in Betracht zu ziehen, solche über kosmische Makrostrukturen oder zusammengefaltete Schnittstellen. Man greift nach Strohhalmen, um den Verstand darauf aufzurichten, um die Hoffnung nicht zu verlieren, doch noch Hinweise zu finden oder zumindest eine der zahllosen Unwahrscheinlichkeiten als gegeben zu erkennen.
     
     

III
     
    Irgendwas ist faul; dieses Wort machte die Runde in den äußeren Gängen von dem Augenblick an, da den Beschäftigten für den Bau der Station erlaubt war, ihre Quartiere zu verlassen. Das Gerücht drang vor bis in die Lounges, wo sich Piloten und Mechaniker vor den Videoschirmen drängten; über jeden verdammten Kanal hieß es: IN BEREITSCHAFT HALTEN .
    »Warum erfahren wir nichts Genaues?« fragte jemand in das allgemeine Schweigen hinein. »Wir haben ein Recht darauf zu erfahren, was los ist.«
    Ein anderer Techniker meinte: »Wieso stellen die uns keinen Monitor zur Verfügung. Den kriegen wir doch sonst auch immer.«
    »Ob wir verrecken oder nicht, kümmert die da oben herzlich wenig«, sagte einer der Pusher-Piloten.
    »Wahrscheinlich ist alles halb so schlimm«, versuchte ein anderer zu beschwichtigen. Und nun setzte wieder Schweigen ein, bedrücktes Schweigen. Daß Gefahr in der Luft hing, schwante jedem. Beim Einschwenken und Abbremsen hatte das Schiff einen ganz und gar ungewöhnlich heftigen Schlag einstecken müssen. Die Gesichter derjenigen, die sich im Hyperraum auskannten, waren ebenso lang und nervös wie die der Facharbeiter, die keine Erfahrung zum Vergleich heranziehen konnten.
    Von wegen, alles sei wahrscheinlich nur halb so schlimm, dachte Neill Cameron. Selbst ein einfacher Mechaniker, wie er es war, wußte den Unterschied zu erkennen zwischen diesem Systemeintritt und dem voraufgegangenen. Freunde und

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