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Atevi 1 - Fremdling

Atevi 1 - Fremdling

Titel: Atevi 1 - Fremdling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Initiation neustarten und Zielkoordinaten festlegen.« Die Instruktionen entsprachen einer längst verinnerlichten Routine. Ansonsten waren bei ihm – wie bei Taylor – alle Verstandesfunktionen lahmgelegt. »Wir brauchen medizinische Hilfe. Ist Kiyoshi auf der Brücke? Taylor und Inoki haben Probleme.«
    »Liegen wir stabil?« Die Stimme von Kiyoshi Tanaka; sie wollte wissen, ob es sicher sei, den Gurt abzulegen und nach den Piloten zu sehen, doch jeder Frage war eine zweite, hintergründige Bedeutung zu entnehmen, die auf das Ungewisse abzielte. »So stabil, wie’s die Umstände zulassen«, antwortete LaFarge. Derweil ermittelte das Spektralanalyse-Programm eine Flut von Vergleichsdaten über jedes Sternensystem im Sektor; vor McDonoughs Augen marschierte eine Kolonne von Negativ-Bescheiden über den Bildschirm. Die Statuszeile am unteren Rand zählte mit: KEINE ÜBEREINSTIMMUNG ; 3298 OBJEKTE UNTERSUCHT .
    »Wir erhalten Anfragen auf Kanal B«, meldete sich der Kom-Verteiler. »Die Passagiere bitten darum, die Quartiere verlassen zu dürfen. Außerdem wünschen sie einen Monitoranschluß.«
    Taylor war gefragt. Er hatte den Passagieren stets Gelegenheit gegeben, alle wichtigen Etappen der Reise am Bildschirm mitzuverfolgen, so beim Verlassen der Erde, beim Eintritt in die Massepunkte, beim Austritt und so weiter.
    »Nein«, antwortete LaFarge entschieden. »Kein Bild.« Daß es Schwierigkeiten gab, konnte selbst ein Blinder sehen. »Gebt ihnen Bescheid, daß wir auf der Brücke einen medizinischen Notfall zu versorgen haben. Wir haben alle Hände voll zu tun.«
    Tanaka hatte inzwischen Taylor und Inoki erreicht und verabreichte Taylor eine Injektion. McDonough warf einen flüchtigen Blick zur Seite. Die Passagiere hatten Wind davon bekommen, daß Probleme aufgetreten waren, und das Ergebnis stand jetzt fest. KEINE ÜBEREINSTIMMUNG .
    SUCHE FORTSETZEN ?
    Der Computer hatte alle benachbarten Sterne abgegrast.
    »Karly, mit welcher Priorität wurde gesucht?«
    »Von Default aus«, antwortete die zweite Navigatorin. Die Suche nach übereinstimmenden Sternen ging von Sol aus und erstreckte sich über den nächsten Sektor. »Auf unserem Sektor, plus minus fünf Lichtjahre.«
    Das Übelkeitsgefühl in McDonoughs Magen verschlimmerte sich.
    Nichts ergab einen Sinn. Die Ersatzpiloten kreuzten auf und stellten Fragen, die niemand beantworten konnte, dieselben Fragen, denen jeder Navigator anhand der Instrumente und Unterlagen nachzugehen versuchte. Der Kapitän verlangte fluchend, daß Taylor und Inoki von der Brücke geschafft werden sollten. McDonough nahm, um sich abzulenken, irgendwelche Checkups vor, während Tanaka den beiden Piloten auf die Beine half. Taylor konnte ohne Hilfe stehen, schien aber nach wie vor blind für das zu sein, was um ihn herum passierte. Inoki konnte sich kaum rühren. Einer der Kom-Techniker mußte ihn wegtragen, nachdem Tanaka ihn losgeschnallt und die Kanüle aus seinem Implantat herausgezogen hatte. Keiner der beiden nahm Notiz von Greene oder Goldberg, die gekommen waren, um für sie einzuspringen. Taylor stierte ins Leere; Inokis Augen waren geschlossen.
    SUCHE FORTSETZEN ? fragte der Computer. Er hatte mittlerweile sämtliche Sterne unter die Lupe genommen, die von der Erde aus bis zu dreißig Lichtjahren entfernt lagen.
    »Wir haben nur noch fünf Prozent Treibstoff«, erklärte der Kapitän ruhig. Diese Auskunft kam einem Todesurteil gleich. »Ist irgendwas über Funk reingekommen?«
    Hier doch nicht, dachte McDonough im stillen, und die Kom-Station meldete: »Totenstille. Außerdem überlagern die Sterngeräusche alles, was an uns adressiert sein könnte.«
    »Dann gehen wir jetzt auf Langstrecke, behalten unseren Vektor bei. Vielleicht sind wir am Ziel vorbeigeschossen.«
    »Aye, Sir.«
    Wenig später drang das Heulen der Hydraulik durchs Schiff. Die große Schüssel wurde ausgefahren und auseinandergeklappt, um auf Empfang zu gehen. Die Geschwindigkeit war vorsichtshalber weiter zurückgenommen worden. Vorsicht hätte durchaus Sinn gemacht in Erdnähe. Doch hier? Von dem fremden Binär-System lagen keinerlei Daten vor; niemand war einem solchen Doppelgestirn jemals so nahe gekommen. Auch über die Sensoren ließen sich keine Informationen einholen, auf die Verlaß gewesen wäre. Was sie hier erwartete, wußte Gott allein.
    Mit zittrigen Händen startete McDonough eine weitere Suchsequenz, ausgedehnt auf hundert Lichtjahre in alle Richtungen. Dem negativen Befund war nur eines zu

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