Atlan 006 - Endstation Wüstenplanet
Körper wiedererlangte, wälzte er sich herum, um die anderen sehen zu können. ‘
Sinclair Marout Kennon lag noch immer unbeweglich auf der Stelle, an der er zusammengebrochen war. Seine Kombination war geöffnet, und ein Biopflaster verdeckte offenbar den Schnitt, den Clara Teschtschinowa zwecks Un- tersuchung quer über den Leib geführt hatte.
Soeben kam Gilrun Havenorg mühselig auf die Beine. Sie bewies damit eine beachtliche Konstitution.
Oberstleutnant Tekener formte einige lallende Laute. Er wollte vor der Heimtücke der Agentin warnen, aber Clara Teschtschinowa war wachsam. Sie wartete, bis Gilrun Hanvenorg sich aufgerichtet hatte, dann schlug sie zu.
Die Agentin taumelte und wurde von der Wissenschaftlerin festgehalten. Sie wehrte sich verzweifelt, aber gegen die überlegene Körperkraft Claras kam sie nicht an.
Einige Minuten später kam auch Tekener auf die Beine.
Er blickte in die Mündung von Asukus Paralysator.
“Tut mir leid”, erklärte der Riese schulterzuckend, “aber bevor ich nicht ganz sicher bin, werde ich nichts riskieren.”
Ronald Tekener versuchte ein Lächeln. Es mißglückte, da, seine Gesichtsmuskeln sich noch nicht kontrollieren ließen. Lallend erklärte er, er sei Oberstleutnant und USO-Spezialist Ronald Tekener und von Atlan persönlich damit beauftragt, die Condos Vasac zu vernichten.
Gilrun Havenorg starrte ihn an wie einen Geist. Offenbar überlegte sie noch, ob Tekener nur eine Schutzbehauptung aufgestellt oder die Wahrheit gesagt haben könnte.
Der Spezialist blickte sie verächtlich an.
“Es wird Sie kaum freuen”, sagte er mühsam, “aber ich bin tatsächlich USOSpezialist.”
Er wandte sich an Professor Hainz Kerlack.
“Oberst, als Wissenschaftler, der an geheimsten Forschungen des Imperiums arbeitet, hat man Sie sicher informiert, wie USO-Spezialisten oder Abwehrmänner sich Ihnen zu erkennen geben können ...?”
Professor Kerlack nickte und sah den Spezialisten prüfend an.
“Nicht hier”, erklärte Tekener mit einem Seitenblick auf die Agentin.
Asuku deutete mit dem Lauf seines Paralysators auf eine Tür.
“Dort hinaus, Tekener! Aber ich warne Sie. Solange Ihre Identität nicht erwiesen ist, behandle ich Sie trotz unserer Freundschaft als Feind.”
“So steht es in den Vorschriften, Asuku”, erwiderte Tekener. “Und ich würde Ihnen die Leviten lesen, wenn Sie sich nicht strikt danach richteten.”
Asuku lachte.
“Vorwärts!”
Professor Kerlack ging voraus. Danach folgte Tekener, bewacht von Asuku.
Nachdem die Tür sich hinter den drei Männern geschlossen hatte, wandte Kerlack sich um und sagte:
“Fangen Sie an!”
Dem USO-Spezialisten gelang ein Lächeln.
“Zwischen Quinto-Center und Terra ist es ebenso weit wie zwischen Terra und Quinto-Center, aber Neujahr ist weiter von Weihnachten entfernt als Weihnachten von Neujahr.”
“Das denken Sie”, antwortete Kerlack lächelnd.
“Das wußte schon Adam Riese”, erwiderte Tekener.
Asuku und der Professor atmeten erleichtert auf.
“Das wär’s, Tekener”, meinte Hainz Kerlack und streckte die Hand aus. In seinem Gesicht zuckte es plötzlich. “Mein Gott, und ich dachte schon, man hätte uns vergessen.”
Kenji Asuku hieb dem Freund so heftig auf die Schultern, daß Tekener in die Knie ging.
Sie schüttelten sich die Hände.
“Sie irren sich”, erklärte der Spezialist ernst, “wenn Sie meinen, wir wären von Atlan hierhergeschickt worden. Wir, das heißt Major Kennon alias Polos Tradino und ich, stehen offiziell im Dienst der Condos Vasac. Sie verschleppte uns hierher, damit wir die Besatzung der GALVANI überwältigten.”
Er legte dem Hyperphysiker die Hand auf die Schulter, als der den Kopf sinken ließ.
“Aber keine Sorge, Oberst Kerlack. Irgendwie schaffen wir es schon, die Lage zu unseren Gunsten zu ändern. Ich nehme an, mein Freund Kennon wird bereits einen Plan ausgebrütet haben. Er ist der fähigste Kosmokriminalist der Galaxis.”
“,Er’ ...?” fragte Asuku verwundert. “Ich denke, das ist ein Robotkörper!”
“Eine Vollprothese”, verbesserte Tekener ihn. “Sagen Sie in seiner Gegenwart niemals Robotkörper; das mag er überhaupt nicht. Das Gehirn will für voll genommen werden.”
Sie kehrten in die Schleusenhalle zurück.
Ronald Tekener wurde blaß, als er sah, wie Kennons Körper sich anspannte. Im nächsten Augenblick kam der Major auf die Füße. Seine Handlungen liefen—so schnell ab, daß Tekener mit knapper Not einen Warnschrei ausstoßen konnte, bevor Kennon die
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