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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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kann es für eine gewisse, allerdings nur sehr kurze Zeitspanne neutralisieren und so mithelfen, dem Einfluss deiner Gegner zu entkommen. Wenn es soweit ist, musst du dich beeilen, lange kann ich die Neutralisierung des Kohärenzgestöbers nicht aufrecht erhalten. Ich weiß nicht, wie viel Zeit dir bleibt.
    Unserer Gegner. Es machte keinen Unterschied. Waheijathius Angebot war zu verlockend, um es in den Wind zu schlagen. Ich signalisierte ihm mein Einverständnis und drückte den Sarkophagdeckel in die Höhe.
     
     
    »Wie kommen Sie hier herein?«, fragte Atlan.
    Cyriane Drays’ Ahnung hatte die Medikerin nicht getrogen. Sie erhielt die Bestätigung, als der Lordadmiral aus dem Sarkophag stieg. Er brauchte sich nicht zu orientieren, sondern war hellwach. In seinem Gesicht zeichnete sich Überraschung ab, weil sie vor ihm stand.
    »In einem Notfall bin ich als Leiterin des medizinischen Stabes mit meiner Vollmacht berechtigt, jeden Raum dieses Schiffs zu betreten. Das ändert sich nicht, wenn Sie sich für besonders schlau halten und ihre USO-Vorrangkennung benutzen … Sir.« Sie fühlte sich unwohl. Wie gern hätte sie sich geirrt. Nun gab es kein Zurück. »Ich sah nur einen Grund für Ihr Verhalten.«
    Atlan runzelte die Stirn. Offenbar war es ihm nicht weniger peinlich, bei der Benutzung des Artefakts erwischt worden zu sein, noch dazu von der Frau, die ihn ausdrücklich vor dessen abermaliger Benutzung gewarnt hatte.
    »Verhält es sich so, wie ich befürchte, Sir?«
    »Sie meinen, ob ich auf die Besuche der Muschel angewiesen bin? Ob ich, wie Tristan, süchtig geworden bin?«
    »Das meine ich, Sir.«
    Er nickte. »Es ist sinnlos, diese Tatsache zu leugnen. Ich bin mir der Fakten bewusst. Die Sucht trat bereits beim ersten Besuch ein, von dem Sie mich abzuhalten versuchten. Sie hatten den richtigen Riecher, zugegeben. Es ist müßig, darüber zu diskutieren. Wir müssen mit der Situation so umgehen, wie sie nun einmal ist. Sehen Sie eine Chance, meine Sucht zu heilen?«
    Drays war erstaunt über die Offenheit, mit der Atlan ihr begegnete. Sie hatte Ausflüchte erwartet, sogar eine Zurechtweisung, weil sie angeblich ihre Kompetenzen überschritt – was sie natürlich nicht tat. Stattdessen überraschte er sie mit nüchterner Abgeklärtheit. Beim zweiten Nachdenken sagte sie sich, dass ein solch souveränes Auftreten einem Mann wie ihm viel ähnlicher sah als um den heißen Brei herumzureden.
    »Nun, Dr. Drays?«
    »Tut mir leid, Sir, ich sehe so wenig Chancen wie bei Tristan.«
    »Das dachte ich mir. Unsere Überlegungen decken sich. Sind Sie die Einzige, die etwas bemerkt hat?«
    »Ich war in der Zentrale, weil ich Sie suchte. Niemand äußerte sich zu Ihrem Verschwinden. Es war ja wohl nicht das erste Mal. Dazu in dieser Lage, wo Gale uns schachmatt gesetzt hat.« Die Medikerin fuhr sich durch das blauschwarze Haar. »Wie gesagt, niemand hat einen Verdacht vorgebracht, doch Ihre Leute werden sich ihren Teil denken. Es muss ganz schön hart für sie sein, wenn Sie aus gewissen Gründen Ihren Kommandoposten verlassen, Sir. Das soll kein Vorwurf sein.«
    »Es ist nicht nötig, sich zu entschuldigen.« Der Arkonide winkte ab, gönnte ihr sogar ein Lächeln. »Schließlich haben Sie recht, Cyriane.«
    »Ich schlage vor, Sie trotzdem zu untersuchen. Ein wenig Hoffnung bleibt. Sie erwähnten selbst Ihren Extrasinn und verschiedene weitere Faktoren, die Tristan fehlen. Sie könnten bewirken, dass der Suchtfaktor bei Ihnen nicht so ausgeprägt ist wie bei ihm.« Sie glaubte nicht wirklich daran, doch einen Versuch war es wert.
    »Wie geht es dem jungen Mann?«
    »Eher schlechter als besser. Er wollte die Psychopharmaka absetzen, hat sich aber gefügt, sie weiterhin zu nehmen. Er fühlt sich geistig stark, obwohl er die Folgen deutlich vor Augen hat. Erinnert Sie das an jemanden, Sir?«
    »Ihnen liegt anscheinend viel daran, mich aus der Reserve zu locken.«
    Drays druckste herum. Sie hatte eine Idee, wagte aber kaum, sie auszusprechen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und holte tief Luft. »Also gut. Wenn aus der Reserve locken, dann körperlich.«
    »Wie darf ich das verstehen?«
    »Wenn wieder der Drang übermächtig wird, sich in den Sarkophag zu legen, brauchen Sie eine Ablenkung, Sir, und zwar eine, die so stark ist, dass Sie Ihre Sucht, zumindest für den Augenblick, vergessen. Ich meine, ich schlage vor …«
    »Dass ich mich auf einem gewissen Gebiet körperlich betätige?«
    »Bis zur Erschöpfung,

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