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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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wir den Anschluss?«
    »Worauf Sie sich verlassen können, Sir.«
    »Wie es aussieht, wird das ein längerer Flug.«
    Ich sah zu Cleany Havedge hinüber. Seine anfängliche Euphorie schien verflogen. Sein Körper ruhte tief in dem Kontursessel. Seine Hände umfassten die Knie, die Zeigefinger vollführten darauf einen unermüdlichen Trommelwirbel.
    »Wenn Sie sich eine kurze Jagd mit einem triumphalen Erfolg vorgestellt haben, muss ich Sie enttäuschen.«
    Er winkte ab. »Ich beklage mich nicht. Das alles ist sehr aufregend. Es ist nur so, dass mir ein solcher Raumflug unwirklich vorkommt.« Er deutete auf einen Holoschirm. »Man sieht zwar etwas da draußen. Es ist aber nicht so, wie ich es kenne. Keine gewohnten Sterne, keine überschaubare Galaxis. Gar kein Universum, wie es mir visuell vertraut ist.«
    »Da sind doch die Sterne. Wir fliegen auf Sicht.«
    »Aber anders. Ungewohnt.« Havedge rang mit den Händen. Er vermochte die ungewohnten Eindrücke nicht in Worte zu fassen. In seinem Museum war alles an seinem festen, angestammten Platz. Dort hatte er jedes Objekt unzählige Male gesehen. Nichts veränderte sich. Nichts sah jemals anders aus als am Tag zuvor. In den Weiten des Sternenozeans besaß die Kontinuität keine Gültigkeit.
    »Glauben Sie mir, das Universum ist noch genauso da wie vor unserem Start«, tröstete ich ihn.
    »Das Universum wird viel schöner aussehen, wenn Greta gebüßt hat«, drang eine andere Stimme an mein Ohr. Sie gehörte zu Tristan Li, dem jungen Mann, der MEINLEID-Aktivist gewesen war, bis er, getrieben von den verderblichen Eskapaden Gales und Orloffs, zu uns übergelaufen war. Die beiden waren, direkt oder indirekt, für den Tod seiner großen Liebe Olgej Zara verantwortlich. An Orloff, ebenfalls nicht mehr am Leben, konnte er sich nicht rächen. Blieb Greta Gale.
    Der Junge tat mir leid. Das hatte mich nicht daran gehindert, ihn trotz seiner gesundheitlichen Probleme für meine Zwecke einzuspannen, indem ich ihn dazu gebracht hatte, all seine Energie gegen die beiden MEINLEID-Führer zu richten. Ich hielt nicht viel davon, über Leichen zu gehen, um ein Ziel zu erreichen, doch manchmal ließ es sich nicht vermeiden, gewisse Risiken einzugehen. Risiken nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere, wollte man schlimmeres Unheil abwenden.
    Du hast Lis Tod in Kauf genommen , wisperte der Extrasinn. Oder zumindest, dass er ausbrennt. Akzeptier das als Tatsache. Es steht dir schlecht zu Gesicht, nach Rechtfertigungen zu suchen.
    Das tue ich nicht. Mir waren sowohl meine Handlungsweise als auch deren mögliche Folgen klar. Zuweilen geht es nicht anders. Als USO-Chef bin ich mehr Pragmatiker als Friedensmoralist.
    Schön, dass du das einsiehst.
    Mein Logiksektor schien zufrieden, denn er schwieg. Was mich wieder zu Tristan Li brachte. Ich hatte ihm keine Rache versprochen, sie ihm aber auch nicht ausdrücklich verweigert.
    »Wie geht es dir?«
    »Gut.« Das einzelne Wort klang wie Hohn in Anbetracht des Tonfalls, mit dem Tristan es aussprach. Sein dunkelbrauner Zopf, der fast bis zum Hosengürtel reichte, hüpfte, als der Junge sich in meine Richtung drehte. Das Gesicht des hochgewachsenen, knapp zwei Meter großen Asiatennachkommen war eingefallen, die pigmentierte Haut wirkte fahl im künstlichen Licht. Er sah schauderhaft aus, dabei war er erst vor wenigen Stunden in der Muschel gewesen, um sich zu regenerieren.
    Schmerzlich kam mir mein eigener Drang ins Bewusstsein, genau diesen Schritt zu tun. Mein Geist schrie förmlich nach dem abgeschotteten Nirwana in dem Artefakt.
    »Der junge Mann gehört auf die Krankenstation«, fand Havedge.
    »Jedenfalls nicht in die Zentrale der AVIGNON«, unterstützte ihn Legove. »Bei allem Respekt, Sir, für die Gesundheit der Anwesenden bin ich verantwortlich, auch wenn es sich um einen Passagier handelt.«
    Tristan Li heulte schrill auf, beinahe wie ein kleiner Hund, der getreten wird. Er befand sich in einer depressiven Phase. Die Stimmungsschwankungen wurden größer, je länger die letzte Prozedur zurücklag. Unübersehbar war sie für Tristan wieder fällig.
    »Können Sie gehen, oder brauchen wir eine Antigravliege?«, fragte ich.
    Lis schiefes Grinsen verzerrte die Hautpigmentierungen, verlieh ihnen ein unheimliches Eigenleben. Sein Blick schien durch mich hindurchzugehen. »Klar kann ich.«
    Da mich seine Versicherung nicht überzeugte, rief ich die Bordmedikerin Cyriane Drays und bat sie, Tristan abzuholen. Wenige Minuten später

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