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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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sahen zu Greta hinauf und schwiegen.
    »Besonders stolz scheinen sie nicht zu sein«, raunte Heyburn.
    »Weil ich ihnen den Mund verboten habe.« Greta deutete auf einen Kanacht in der ersten Reihe. »Tritt einen Schritt vor.«
    Zögernd kam der Angesprochene der Aufforderung nach. Zwar stand er unter ihrem Bann, traute sich aber nicht recht, ihr zu nahe zu kommen.
    »Wie ist dein Name?«
    »Soplou, Herrin.«
    »Ihr habt uns angegriffen, Soplou. Wieso?«
    »Alles auf Orgoch ist miteinander verbunden«, antwortete der Mann. »Alles Leben ist im Fluss und tauscht sich aus.«
    »Was für ein Geschwätz«, fand Heyburn. »Kannst du etwas deutlicher werden? Was bedeutet das? Was haben wir mit diesem Unsinn zu tun?«
    »Der Instinkt Orgochs warnte uns vor euch. Ihr seid die Eroberer, die er uns ankündigte. Wir sollen uns gegen euch zur Wehr setzen und euch verjagen.«
    »Der Instinkt Orgochs? Der Bursche hat sie nicht mehr alle.« Heyburn sah Greta an. »Hast du eine Ahnung, wovon er spricht?«
    Vielleicht von dem Sippenältesten Argoth? Greta erinnerte sich an die Drohungen, die Argoth kurz vor seinem Tod an die Adresse der Menschen ausgestoßen hatte. Doch welche Verbindung bestand zwischen ihm und den Bewohnern dieses Dorfes? Keine. Außerdem hatte er keine Gelegenheit mehr gehabt, irgendwen zu warnen. Andererseits hatte es jemand getan. Die Kanacht hatten sich nicht zufällig mit Steinen bewaffnet, auf ihren Hausdächern verschanzt und auf angebliche Eroberer gewartet. Was ging auf Orgoch vor sich, das die Terraner nicht verstanden?
    »Kennst du einen Argoth?«
    »Nein, Herrin«, antwortete Soplou.
    »Habt ihr Kontakt zu Kanacht anderer Dörfer?«
    »Nein, Herrin. Die Reisewege sind zu lang. Wir haben keine Zeit dafür.«
    »Keine Zeit?«
    »Wegen ihrer Kurzlebigkeit, nehme ich an«, warf Svin ein. »Wenn wir nur vier Jahre zu leben hätten, würden wir uns auch möglichst viel um uns selbst kümmern und bloß keinen Tag verschwenden.«
    »So viel Einfühlungsvermögen hätte ich dir gar nicht zugetraut«, murmelte Greta geistesabwesend. Das brachte sie alles nicht weiter. Dieses Dorf war vor ihrer Ankunft gewarnt worden. Durch Atlan und seine USO-Lakaien? Unmöglich. Die irrten, so sie nicht tot waren, durch die Wildnis dieser Welt. Wer dann? Greta verdrängte die Frage. Bedenklicher war, dass sich jederzeit überall wiederholen konnte, was geschehen war. Bei der weiteren Expansion war daher Vorsicht geboten. In ihrem Kopf nahmen Pläne Form an, wie sie sich gegen weitere Angriffe wappnen würde.
    »Woher wusstest du, dass wir kommen, Soplou? Wie hast du das Wissen erlangt?«
    »Es war in mir. Orgochs Instinkt hat es mir gegeben.«
    »Klingt fast, als besäßen die Kanacht einen Sarkophag, der ihnen etwas einflüstert«, scherzte Svin. »Aber mal im Ernst. Für mich klingt das Geschwätz dieses Burschen hanebüchen. Besser, du hörst nicht auf ihn. Er redet wirres Zeug.«
    »Woher wussten die Dorfbewohner dann, dass wir kommen?«
    »Was weiß ich.« Heyburn warf theatralisch die Hände in die Luft. »Zufall. Eine Massenpsychose.«
    Svin wich der Frage aus und drückte sich vor einer Antwort. Das war typisch für ihn. Er war nicht zum Anführer geboren, so gern er auch neben Greta bestanden hätte. Auch ihr fiel nichts ein. Für den Moment gab es Greta auf, nach einer Erklärung zu suchen. In den Lagerräumen der ESHNAPUR war genug Platz, um dreihundert Kanacht zu transportieren. Sie musste die Anzahl der Wesen, die sie kontrollierte, ständig erhöhen, bis sie an ihre Leistungsgrenze kam, und diese dann stetig steigern.
    »Haltet ihr uns immer noch für Eroberer, die ihr vertreiben müsst?«
    »Nein, Herrin.«
    »Das ist gut, denn ihr werdet mich an Bord meines Himmelsschiffes begleiten.«
    Greta spürte einen Impuls Gasuijamuos, nicht gleich aufzubrechen. Zuvor hatte sie etwas zu erledigen. Sie hatte nach dem Angriff selbst daran gedacht, es aber nicht wirklich in Erwägung gezogen. Nun, da der Illochim sie darauf hinwies, sah sie die Notwendigkeit umso mehr ein. »Begleitet mich in euer Dorf!«, forderte sie die Kanacht auf. Sie stieg von dem Podest herunter und marschierte los, den Zug der Kanacht hinter sich, bis sie zwischen den Gebäuden ankam.
    »Was hast du vor?«, wunderte sich Heyburn.
    »Das wirst du gleich erleben. Gönn mir eine kleine Überraschung zur allgemeinen Aufmunterung. Soplou, hast du einen Strick in deinem Haus?«
    »Ja, Herrin.«
    »Geh und hole ihn.«
    Soplou ging davon, und Greta sah sich

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