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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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werden. Einstweilen brauchte Greta ihn noch. Er war der einzige Kampfgefährte von MEINLEID, der ihr geblieben war. Das verband, selbst wenn er noch so ein Dummkopf war. Sie gab ihm durch ein Nicken zu verstehen, dass er die Erlaubnis hatte, für Ordnung zu sorgen.
    »Los, in den Shift«, trieb Heyburn einen der Raumfahrer an. »Du fliegst. Wir nehmen die Kanacht von oben unter Feuer. Nur betäuben, richtig Greta?«
    »Das empfehle ich dir. Wenn jemand ein Exempel statuiert, dann ich.«
    Die beiden Männer rannten zum Beiboot und stiegen ein. Gleich darauf erwachte der Antigravantrieb, und es stieg in die Luft. Es schwebte über Gretas Kopf dahin, auf die Gebäude zu. Kanacht erhoben sich aus ihren Verstecken und bewarfen den Shift mit allem, was sie hatten. Natürlich richteten sie damit nicht das Geringste gegen das gepanzerte Fahrzeug aus, das nicht einmal auf seine Schutzschirme angewiesen war. Als es Svin zu bunt wurde, traten die Paralysatoren in Aktion. Greta erkannte es daran, dass die Kanacht reihenweise das Bewusstsein verloren. Sie wartete, bis das Beiboot landete.
    »Alle ausgeschaltet?«
    »Was ich anfange, mache ich richtig«, protzte Heyburn.
    »Kann der Shift einen Traktorstrahl erzeugen?«, fragte Greta den Piloten.
    Er schüttelte den Kopf.
    Damit stand Greta vor dem nächsten Problem. Der Aufwand, die Dorfbewohner einzeln oder in kleinen Gruppen zu beeinflussen, war zu groß. Wenn sie aufwachten, musste sie zu allen gleichzeitig sprechen können. »Wie lange hält die Paralyse an?«
    »Eine Stunde, bei der Konstitution der Kanacht vielleicht zwei.«
    Genug Zeit also, um ihren Plan auszuführen. Greta war zufrieden. »Funke den Kommandanten an. Er soll mit der ESHNAPUR herkommen.«
    Der Ausdruck »böses Erwachen« bekäme für die Kanacht eine ganz neue Bedeutung.
     
     
    Soplou stand zwischen zwei Bauten und blinzelte in die Sonne, als ein Instinkt ihn warnte. Es war nicht der eigene, sondern der Instinkt Orgochs. Sie sind Eroberer. Nehmt euch vor ihnen in acht. Verjagt sie, bevor sie euch verderben.
    Der Instinkt Orgochs offenbarte sich den Kanacht (und den Tieren) selten. Wenn er es tat, hatte er guten Grund dazu. Dieser ihnen gemeinsame Instinkt hatte die Kanacht noch nie getrogen, obwohl er weder deutlich, klar umrissen, noch überschaubar war. Nur unterschwellig wirkte er, wie es ein Instinkt nun einmal tat.
    Was waren Eroberer? Wer waren Eroberer?
    Soplou wusste es nicht. Der Begriff existierte nicht in seinem Wortschatz. Er wandte den Blick von der Sonne ab, blind für ein paar Augenblicke, und überlegte, wie er sich verhalten sollte. Den Instinkt zu ignorieren verbot sich von allein, denn damit ignorierte er auch Orgoch, und das ging nicht, weil er nur Teil eines größeren Ganzen war. Alles auf Orgoch ist miteinander verbunden. Alles Leben ist im Fluss und tauscht sich aus. Es war eine Litanei, die eine Menge Wahrheit enthielt.
    Während er in Richtung der Felder schlenderte, beobachtete er die Kanacht, denen er begegnete. Sie ließen sich nichts anmerken, dabei hatte der Instinkt Orgochs auch sie gestreift. Es war nie anders gewesen. Sie waren miteinander verbunden, tauschten sich aus. Soplou witterte ihre Nachdenklichkeit. Es erging ihnen wie ihm selbst.
    Er passierte die letzten Bauten und sah die Felder im Sonnenlicht vor sich leuchten. Die bevorstehende Ernte nahm sich gut aus. Spogisknollen, Luchbohnen und ganz besonders die fruchtigen Pulkabeeren, von denen er nicht genug bekommen konnte, gediehen prächtig auf seinem Abschnitt. Kein Wunder, hegte und pflegte er sie doch ganz besonders gut. Soplou regte sie zum Wachstum an, indem er an manchen Abenden, wenn sein Tagwerk endete, sanft mit ihnen sprach. Sie hörten ihn, denn alles auf Orgoch war miteinander verbunden.
    Er säuberte Blätter und Früchte von Schädlingen und richtete neue Triebe auf. Fahrig befestigte er sie an den eigens zu diesem Zweck gezogenen Rispen. Es wollte nicht recht gelingen. Ständig glitten sie ihm durch die sechsfingrigen Hände. An diesem Tag fand er nicht die richtige Einstellung zu seiner Tätigkeit. Er trank etwas Wasser aus einem der natürlich entstandenen Rinnsale, zwischen denen die Kanacht die Beete anzulegen pflegten, und ließ sich zum Verschnaufen auf einer Wurzel nieder.
    Soplou hatte eine Eingebung, was Eroberer waren. Der Begriff blieb fremd, doch seine Bedeutung erschloss sich auf einmal. Es blieb keine Zeit, weiterhin zu grübeln. Soplou erhob sich, strich mit den nackten Füßen über

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