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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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die Wurzel und eilte ins Dorf zurück. Kein Zweifel behinderte ihn. Er wusste genau, was er zu tun hatte. Seiner Familie ging es wie ihm. Gemeinsam sammelten sie einen Haufen Steine und schafften ihn auf das Dach seines Hauses. So versunken war Soplou in die Vorbereitungen gegen die Eroberer, dass er erst nach deren Beendigung sah, dass alle Dorfbewohner das Gleiche taten wie er.
    Er nahm einen Wasservorrat mit aufs Dach und verbarg sich hinter einem Vorsprung.
     
     
    Karim Shoutain verschwendete keine Zeit, das gefiel Greta. Zehn Minuten nach dem Funkruf war die ESHNAPUR vor Ort. Greta sorgte dafür, dass sie nicht landete, sondern, über dem Dorf schwebend, die betäubten Kanacht mit Traktorstrahlen aufnahm und sie auf ein freies Feld bugsierte und dort ablegte.
    »Die werden sich wundern«, prophezeite Heyburn die Reaktion beim Aufwachen der Kanacht. »Dir ist jetzt wohl klar, dass wir nicht allerorts mit so offenen Armen empfangen werden wie im ersten Dorf.«
    Genau das wunderte Greta. Sie glaubte nicht, dass die Sippen zweier Dörfer so grundverschieden auf Besucher reagierten. »Sie wurden gegen uns aufgehetzt«, verlieh sie ihrer Überzeugung Ausdruck.
    »Wer soll das getan haben? Die Kanacht hier wussten bis eben nicht, dass wir kommen. Davon abgesehen gibt es niemanden, der sie vor uns gewarnt haben könnte. Finde dich damit ab, dass wir beim ersten Mal Glück hatten.«
    Greta dachte nicht daran. In diesem Zusammenhang akzeptierte sie weder Glück noch Pech. »Dieser Argoth«, stieß sie aus. »Er ist dafür verantwortlich.«
    »Der Alte? Der tote Alte? Wahrscheinlich hat er aus dem Jenseits zu den Kanacht gesprochen.« Heyburn spuckte einen Schluck Rum aus. Er betrachtete die Flasche, wiegte sie in der Hand und warf sie weg. »Du siehst Gespenster, Greta. Ich habe schon eine ganze Weile den Eindruck, dass du Halluzinationen hast, nicht erst seit Korfs überraschendem Ableben.«
    Die Frau zuckte zusammen. Woher wusste Svin davon? Sie hatte mit keinem Menschen über ihre Panikattacken gesprochen, sie selbst vor Gasuijamuo geheim gehalten. Was vermutlich gar nicht ging, gestand sie sich ein. Gasuijamuo machte man nichts vor. Svin hingegen konnte keine Ahnung haben. War es nur wieder ein Beispiel für sein dummes Gerede, oder führte er etwas gegen sie im Schilde?
    Die ersten Kanacht kamen nach zwei Stunden wieder zu sich. Sie klagten über Kopfschmerzen und Unwohlsein. Die Paralysestrahlen hatten sie stärker umgehauen als Terraner. Sie sahen sich um und fanden sich inmitten der zum Großteil noch betäubten Sippe wieder. Als sie sich aufrichten wollten, schritt Greta ein.
    »Sitzen bleiben«, ordnete sie an, auf die Reaktion der Kanacht gespannt. Sie bestand, wie erwartet, aus Gehorsam. Nach und nach wurden weitere Kanacht wach. Greta erteilte allen den gleichen Befehl. Niemand lehnte sich dagegen auf. Nach einer halben Stunde weilte auch der Letzte wieder unter den Lebenden.
    »Es sind gut dreihundert«, schätzte Heyburn. »Kein Problem für dich.«
    »Kommt näher!« Der Translator übersetzte ihre Worte. Die Kanacht gehorchten.
    »Wir kommen als Freunde zu euch«, erhob Greta die Stimme. Sie stand auf einem Podest, das sie sich aus der ESHNAPUR hatte bringen lassen, und überschaute die versammelten Kanacht. »Wir wollen euch nichts tun. Ihr habt uns feindselig empfangen. Wieso?«
    Ein Kanacht setzte zur Antwort an, dann noch einer und noch einer. Sekunden später redeten alle durcheinander, und der Translator gab sinnloses Zeug von sich. Das Stimmengewirr beeinträchtigte seine Funktionalität. Greta erkannte, dass sie einen Fehler begangen hatte.
    »Das klingt wie bei den Schiffer-Chören«, kommentierte Heyburn die Kakophonie. »Ich finde, sie sollten synchron singen.«
    »Und ich finde, du solltest deine Klappe halten.« Greta richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Kanacht. »Also gut, schweigt, alle. Von heute an untersteht ihr mir. Ihr werdet mich als eure Herrscherin annehmen und in meinem Sinne handeln. Allmächtig trete ich vor euch, deshalb habt ihr mich mit Herrin anzusprechen. Wenn ich euch etwas auftrage, werdet ihr es tun, und wenn ich euch etwas untersage, unterlasst ihr es. Nur auf diese Weise kann das künftige Zusammenleben funktionieren, denn Großes erwartet euch. Von Orgoch aus werden wir ins Weltall aufbrechen, um mein Imperium zu festigen. Ihr könnt stolz auf euch sein, denn ihr seid die Keimzelle eines Sternenreichs, wie es die Galaxis noch nicht gesehen hat.«
    Die Kanacht

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