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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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sich, schwatzten miteinander und stellten alle möglichen Dinge an, die nicht geräuschlos abliefen. Wieso war es hier anders? Wäre ihr wieder der Verfolger erschienen, hätte Greta an eine Verschwörung geglaubt, doch sie sah völlig klar. Diesen Unheimlichen habe ich mir eingebildet – alles nur ein Anflug von Panik und Angst, gefördert durch meine Isolation an Bord. Wer Macht ausüben will, muss Einsamkeit ertragen können , belehrte sie sich.
    Entschlossen stieß sie die Tür auf und trat in den Kanachtbau ein. Er war verlassen. Die Gerüche von Gewürzen lagen in der Luft. Die Bewohner hatten sich noch vor kurzem hier aufgehalten. Svins Vorsicht war nicht unangebracht. Greta ging ins Freie, wo er und die Eskorte warteten.
    »Durchsucht die anderen Gebäude«, verlangte sie und wandte sich dem Nachbarhaus zu. »Macht schon. Irgendwo stecken die Kanacht. Von dem ersten, den wir erwischen, erwarte ich eine Erklärung, und wehe, sie gefällt mir nicht.«
    »Dann Rübe ab«, lamentierte Heyburn. Er hatte die Flasche in einer Tasche verstaut und fuchtelte mit einem Strahler herum.
    »Halt dich zurück«, ermahnte ihn Greta. »Ohne meine Erlaubnis benutzt du die Waffe nicht.« Der direkte Befehl hielt ihn im Zaum, während Greta ihm sonst ziemlich viel Handlungsspielraum ließ. Sie wollte nicht riskieren, dass er in alkoholseligem Übereifer ein Massaker veranstaltete, weil er die Kontrolle über sich verlor.
    Weitere Gebäude wurden durchsucht, sie waren ausnahmslos verlassen. Sie fanden verschiedene Hinweise darauf, dass es kurz zuvor noch nicht so gewesen war.
    Greta fühlte sich beobachtet. Nicht schon wieder ein Trugbild , flehte sie. Zitternd blieb sie stehen, zögerte, sich der Wahrheit zu stellen – oder dem, was sie dafür hielt. Sie atmete tief ein und fuhr herum. Nichts! Da war niemand. Das Gefühl, aufmerksam beobachtet zu werden, blieb. Es war anders als die Panikattacken, die sie sonst erlitt.
    Greta stemmte die Hände in die Hüften. »Ihr könnt euch nicht ewig verstecken!«, rief sie mit aktiviertem Translator. »Wir gehen hier nicht weg. Irgendwann müsst ihr herauskommen.«
    Heyburn kam aus einem Gebäude gestürmt, die Männer der Eskorte aus anderen. »Was ist passiert?«, wollte Svin wissen.
    »Gar nichts. Bleib gelassen.«
    »Warum schreist du? Ich dachte, du bist in Gefahr.«
    »Weil ich sicher sein will, dass man mich hört. Die Kanacht …« Weiter kam Greta nicht. Plötzlich brach um sie herum Chaos aus. Sie gewahrte einen Mann der Eskorte, der sich an den Kopf griff und zu Boden ging. Ein Hagel aus Wurfgeschossen, Steine und Gebrauchsgegenstände, ergoss sich über die Menschen.
    »Deckung!«, schrie Heyburn. »Sie sind auf den Dächern!«
    »Zum Shift!« Greta huschte an Wänden entlang, die leidlich Schutz vor den Geschossen boten. Trotzdem wäre sie ein paar Mal fast getroffen worden. Warum griffen diese Kanacht sie an?
    Svin stürmte die Gasse entlang und zog sie mit sich. Die Männer der Eskorte eröffneten das Feuer auf die Hausdächer. Schreie ertönten, wenn sie einen Angreifer trafen.
    »Schieß doch!«, herrschte Greta Heyburn an.
    Er feuerte im Laufen. »Du hattest es mir verboten«, keuchte er.
    Dummer Junge! Doch es stimmte. Greta konnte ihm keinen Vorwurf machen. Selbst bei der direkten Gefahr kam er nicht gegen ihre Suggestivimpulse an. Er zielte und traf überraschend gut. Ein Kanacht stürzte vom Dach, blieb regungslos liegen. Der Geschosshagel kam für Sekunden zum Erliegen. Als er wieder einsetzte, waren Greta und Svin aus der Gasse heraus. Das Dorf lag hinter ihnen.
    »Wir müssen sie mit den Waffen des Shifts zur Räson bringen.«
    »Wer will das machen? Du? Wir brauchen die Eskorte.«
    Heyburn gab den Männern, die sich auf dem Rückzug befanden, Feuerschutz. Sie wurden mehrmals getroffen. Verbissen kämpften sie sich weiter, schleppten den Bewusstlosen mit sich. Der Geschosshagel endete, als die Menschen aus dem Bereich der Angreifer entkamen. Auf den Dächern wurden Bewegungen sichtbar, als die Kanacht sich erhoben. Sie konnten nicht nachsetzen, da die Dächer nicht miteinander verbunden waren.
    »Unterwirf sie«, forderte Heyburn.
    »Wie denn? Da oben vernehmen sie nur meine Stimme. Ich muss ihnen von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Wenn wir versuchen, sie da runterzuholen, bewerfen sie uns wieder.«
    »Dein gehorsames Volk. Ich beende diesen Aufstand jetzt, sofern du keine Einwände hast.«
    Eines Tages würde ihm sein loses Mundwerk zum Verhängnis

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