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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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draußen herein. Er schloss die Augen, blinzelte, versuchte sich zurechtzufinden. Die Welt hatte sich verändert. Nichts mehr war wie zuvor, da er in den Sarkophag gestiegen war. Sein Körper schmerzte. Es wummerte in seinem Schädel. Seine Gedanken schlugen Kapriolen und folgten keinen kausalen Ketten. Bilder, Emotionen und Eindrücke strömten auf ihn ein. Nichts davon war ihm bekannt. Er selbst war sich fremd. Der Versuch, sich zu erinnern, einen Sinn in alles zu bringen, war quälend, schmerzte.
    Tristan Li stöhnte und richtete seinen Oberkörper auf. Der Gatusain war wie ein Müllverbrennungskonverter, dessen Hitzestrahlen auf jede Faser, auf jeden Nerv seines Körpers wirkten. Er wähnte sich mitten in einem Feuer, das in ihm selbst entstand. Er hielt sich nicht länger an dem Ort auf wo er zuvor gewesen war. Die ganze Welt hatte sich verändert. Sie war zu einem Kaleidoskop aus Farben und Formen geworden, die er nie zuvor gesehen hatte, weil sie nicht existierten. Zumindest hatte man ihm das bislang vorgemacht. Dabei existierten sie durchaus, denn er sah sie ja.
    Aus dem erratischen Bildersturm drängten Eindrücke an die Oberfläche, die Assoziationen in ihm weckten. Tristan sah Körper, humanoid, menschlich, und doch auf groteske Weise zu Zerrbildern ihrer selbst deformiert. Sie umringten ihn, bildeten einen Kordon. Verzweifelt hielt er nach einem Fluchtweg Ausschau, doch die Reihen waren geschlossen. Es gab keine Lücke, durch die er schlüpfen konnte. Seine schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich, seine Alpträume, lediglich von seinem erschöpften Geist generiert, wie er gedacht hatte, entpuppten sich unversehens als Realität und holten ihn ein.
    »Wie geht es Ihnen, Tristan?«
    Die Stimme kam ihm vertraut vor. Ein Trugbild dennoch! Die Hitze der Worte verbrannte seinen Verstand und tauchte ihn in einen Zustand der Agonie. Er schüttelte sich und versuchte die Schmerzen zu verdrängen. Das Feuer ließ es nicht zu. Es war in ihm, an ihm, um ihn herum. In einem Flammenbad löste es seine Haut ab, verbrannte sein Fleisch und röstete seinen Verstand.
    Tristan schrie. Tristan. Tristan. Tristan. Er selbst. Er war es wirklich.
    Diese Erkenntnis half ihm, auf die Beine zu kommen. Unsicher stand er da, bog sich wie Schilfrohr im Wind. Er versuchte dem Glutodem zu trotzen, der aus den Mündern der Dämonen wallte und ihn einhüllte. Es waren viele. Alles geriet völlig durcheinander, dass er sie nicht zählen konnte. Und weiter bildeten sie einen Wall, an dem er scheiterte. Er war gefangen in einem Käfig aus Lava und Asche, mit dem er verschmolz. Die Hitze entzündete seine Nervenbahnen und versengte seine Synapsen. Das Denken wurde beinahe unmöglich. Wollte er dem Höllensturm entkommen, musste er diejenigen ausschalten, die ihn entfachten.
    »Tristan, kommen Sie zu sich!« Der Dämon benutzte die Stimme von Cleany Havedge.
    Wer war Cleany Havedge? Ein Gedankenbild aus der Vergangenheit, mehr nicht.
    Eine andere Gestalt schob sich in Tristans Blickfeld. »Wir müssen etwas unternehmen. Li ist nicht mehr bei uns. Er erkennt uns nicht.«
    Und wie ich euch erkenne, Dämonen. Ihr seid die Herren des Feuers, die Stimmen der Qual. Ihr wollt mich aufhalten. Abhalten von etwas. Der Name »Greta« tauchte aus dem Nichts auf. Die Dämonen wollten die Dämonin vor ihm schützen. Sie glaubten, leichtes Spiel zu haben, weil es ihnen gelungen war, ihn zu täuschen. Jetzt nicht mehr. Selbst brennend würde er Greta mit in den Untergang reißen und in einer lohenden Wehe mit ihr vergehen. Sie wähnte sich zu früh in Sicherheit.
    »Er ist nicht bei Sinnen, Sir. Sein Körper und sein Geist werden gleichermaßen geschädigt. Ich … ich kann nichts tun ohne medizinische Ausrüstung. Er verbrennt innerlich.«
    »Brennen?« Tristan schrie, und Tristan lachte. Die Dämonen verkannten die Wirklichkeit. Er brannte, doch das war nichts gegen das Feuer, das er über sie brächte. »Ihr alle werdet verbrennen!«
    Sie stockten, überrascht von seinen Worten. Tristan nutzte die Gunst. Er sprang einen der Dämonen an, ergriff dessen Hals und drückte zu.
     
     
    Li schien uns nicht mehr zu erkennen. Er taumelte, konnte sich kaum auf den Beinen halten. Dabei hätte der mehrstündige Aufenthalt in dem Sarkophag ihm neue Kraft verleihen müssen. Stattdessen drehte sein Kopf sich zwischen uns hin und her. Er erkannte weder mich, noch den Kurator, von den anderen ganz zu schweigen. Sein Angriff auf Cyriane Drays kam so unerwartet,

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