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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Sippenältesten vergessen?« Schließlich war er es gewesen, der Scholk durch seinen Besuch gewürdigt hatte.
    »Erinnerst du dich auch an das, was er zu den Menschen sagte?«
    Uchta machte eine zustimmende Geste. Argoth hatte sich seltsam verhalten und den Menschen Vorwürfe gemacht. Es mochte an seinem hohen Alter liegen, dass er die Dinge falsch betrachtet und nicht mehr gewusst hatte, was er sagte. Uchta fühlte sich unangenehm berührt, als er daran zurückdachte.
    »Ich habe das Gewissen Orgochs empfangen«, sagte Jidside.
    »So wie ich.«
    »Wieso warnt es uns ebenso wie Argoth?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Uchta. In ihm tobte ein Widerstreit der Gefühle. Nie hätte er an dem zu zweifeln gewagt, was der Älteste verkündet hatte, auch nicht am Instinkt Orgochs. Andererseits war die Ausstrahlung der Herrin über alles erhaben. Es fiel Uchta schwer einzusehen, dass das einen Widerspruch bedeutete. »Vielleicht haben wir ihn missverstanden.«
    Jidside sah ihn entsetzt an. »Das ist mir noch nie passiert. Dir etwa?«
    Uchta wünschte, er hätte die Frage beantworten können, weil er damit seinen Zwiespalt ausgeräumt hätte. »Argoth hat sich geirrt«, fiel ihm als einzige Erklärung ein.
    »Der Älteste? Das hättest du früher nie behauptet«, begehrte sein Weib auf. »Ist dir in den Sinn gekommen, dass die Herrin sich irrt. Oder schlimmer noch, dass sie …«
    »Nein!« Er wollte nicht hören, was Jidside dachte. Es war verkehrt, auch nur daran zu denken. Die Herrin hatte recht. Deshalb folgten sie ihr und genossen die Aussicht, Teil eines Sternenreichs zu werden. Er redete beruhigend auf Scholk ein. »Lass uns hinausgehen«, bat er sein Weib, »und den Frühlingstag genießen.«
    Das Himmelsschiff der Herrin schwebte über der Stadt. Aus einer Öffnung kam ein kleines Boot und senkte sich dem Boden entgegen, während das große wieder davonflog. Uchta lächelte versonnen. Die Herrin tat alles für die Kanacht.
     
     
    Svin Heyburn stand fassungslos in der Kommandozentrale. »Was ist denn da draußen los? Sie dir das an, Greta.«
    Die schlangenähnlichen Tiere, von denen ein paar tote Exemplare im Dorf lagen, rasten auf das Schiff zu. Ihre Anzahl war unüberschaubar.
    Zusätzlich senkte sich ein Schwarm Flugechsen herab, und durch die Ebene preschte eine Herde Vierbeiner, von deren Köpfen sich gewaltige Hörner abspreizten. Ihr gemeinsames Ziel war die ESHNAPUR.
    Gale verstand nicht, was geschah. Der Angriff bestätigte ihre Ahnung. Die Natur Orgochs erklärte den Eindringlingen den Krieg. Die Tiere des Planeten rotteten sich gegen die Menschen zusammen. Weshalb? Wer oder was steckte dahinter? Die Viecher waren blöd, wenn sie gegen ein Raumschiff vorgingen. »Ist Shoutains Gruppe wieder an Bord?«
    Wie zur Bestätigung betrat der Kommandant die Zentrale. Er stellte keine Fragen, verschaffte sich durch die Holos einen Überblick. »Es besteht keine Gefahr. Die Tiere können nicht ins Schiff eindringen.«
    Das reichte Greta nicht. Sie war die Herrin über Orgoch. Sie konnte einen solchen Aufstand gegen ihre Herrschaft nicht zulassen. »Wir statuieren ein Exempel.«
    Heyburn warf sich in einen Sessel. »Von was für einem Exempel redest du?«
    »Kommandant, Einsatz der Desintegratoren«, sagte Greta anstelle einer Antwort. »Räum da draußen auf.«
    Er sah sie verständnislos an. Auch Heyburn verzog das Gesicht. »Du willst mit Kanonen auf Spatzen schießen? Findest du nicht, du übertreibst?«
    »Durchaus nicht!« Greta hämmerte auf eine Konsole. Sah denn außer ihr niemand, was vor sich ging? Schon die Attacken der Kanacht waren gesteuert. Jetzt das! Irgendwer versuchte ihre Machtposition in Frage zu stellen. Es wurde Zeit, dass er sein blaues Wunder erlebte. »Es wird ihm leidtun, dass er sich gegen mich erhebt.«
    »Von wem sprichst du nur?«
    Greta taxierte Svin. Er merkte wirklich gar nichts. Seine Ignoranz war erschütternd. Sie dachte an den Sippenältesten, Argoth, und an die Drohung, die er ausgestoßen hatte. Er war zu einer fixen Idee geworden, doch nicht ohne Grund. Vor seinem Tod hatte er etwas in die Wege geleitet, dessen Folgen nun eintraten. Er war verantwortlich. Greta hasste ihn. Sie bedauerte, dass er tot war, weil dieser Umstand verhinderte, dass sie ihn eigenhändig umbringen konnte. Sie behielt ihre Überlegung für sich. Niemand außer ihr war fähig, die Wahrheit zu sehen. Wozu also sollte sie sie diesen Dummköpfen mitteilen?
    Niemand kann sich mit dir messen. Sie sind Diener

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