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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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ihm einmal verfallen war? Waheijathiu hielt sich in dieser Hinsicht bedeckt. Ich erinnerte mich an seine Offenbarung, Menschen seien zu schwach für die Gatusain. Galt das auch für einen Unsterblichen wie mich?
    Konzentriere dich auf Greta Gale , riet der Extrasinn. Wenn du sie einholst, brauchst du einen klaren Kopf.
    Wenn! Immer diese Einschränkungen. Der Navigator gab mir auf Nachfragen keine Hinweise, ob ich mich überhaupt noch auf dem richtigen Weg befand. Er machte auch keine gegenteiligen Aussagen. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich darauf zu verlassen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegten. Förderlich für die Moral meiner Truppe war das Fehlen einer Bestätigung nicht. Dafür wurden wir nicht mehr angegriffen. Ich machte mir nichts vor. Es lag einzig daran, dass wir keinen Tieren begegneten, die über uns herfallen konnten.
    Was trieb Gale? Wo waren die intelligenten Lebewesen, die sie unterwerfen wollte? Auch nach Wochen hatten wir keine zu Gesicht bekommen. Gretas Reich ließ sich nicht so leicht errichten, wie sie sich das vorgestellt hatte. Oder war sie längst viel weiter, als ich dachte?
    Ich begann mich mit der Tatsache abzufinden, dass die spärlichen Informationen über Orgoch falsch waren und der Planet außer tierischem und pflanzlichem kein Leben trug. Am darauf folgenden Tag zeichneten sich in der Ferne die Umrisse von Gebäuden ab, die eine kleine Siedlung bildeten.
    »Sieht primitiv aus«, urteilte Havedge spontan. »Alt und verlassen.« Ein schwacher Glanz trat in seine Augen.
    Ich konnte mir vorstellen, was ihm durch den Kopf ging. »Wir sind nicht auf einer archäologischen Mission, Kurator. Sollten wir alte Artefakte finden, bleiben die an Ort und Stelle.«
    »Das wäre grob fahrlässig, Sir. In meinem Museum der unerklärlichen Funde ist immer ein Plätzchen frei.«
    »Das ändert nichts an meiner Entscheidung. Zusätzliches Gepäck behindert uns. Das gilt auch und besonders für Sie, Mister Havedge. Wenn Sie über überschüssige Energie verfügen, helfen Sie, den Sarkophag zu tragen.«
    Seine Enttäuschung war mir egal. Ohnehin teilte ich nicht seine Einschätzung, sondern rechnete damit, dass das Dorf bewohnt war. Ich spielte mit dem Gedanken, einen weiten Bogen darum herum zu machen, um Verwicklungen aus dem Weg zu gehen, entschied mich aber dagegen. Wenn Gale die Planetenbevölkerung unterwarf, trat sie, wie ich sie einschätzte, offen und selbstherrlich auf. Hatte sie sich in dieser Gegend gezeigt, bestand eine gute Chance, Informationen über ihren Verbleib und ihr Tun zu erhalten.
    Wir näherten uns den Gebäuden in Erwartung einer Begrüßung. Ob freundlich oder feindlich blieb dahingestellt. Wir erhielten keine von beiden. Nur noch zweihundert Meter trennten uns von dem Dorf. Nichts geschah. Es waren keine Einheimischen zu sehen. War es verlassen, wie Havedge spekulierte? Auf dem runden Dorfplatz angekommen, bestand daran kein Zweifel mehr.
    »Die Gebäude durchsuchen«, befahl ich. Es waren einfache Hütten, die in vielen Fällen nachträglich durch Anbauten vergrößert worden waren. Dadurch gab es keine zwei, die äußerlich übereinstimmten.
    Ich blieb vor einem Haus stehen. Die Tür reichte mir gerade bis zur Brust. Die Einheimischen waren kleinwüchsig, kaum größer als einen Meter. Hatte Gale in ihrem Größenwahn deshalb Orgoch für ihre Zwecke ausgewählt? Ich hielt es eher für einen Zufall. Einige Anzeichen im Haus deuteten darauf hin, dass sich vor kurzem noch jemand darin aufgehalten hatte. Meine Beobachtungen deckten sich mit denen meiner Kameraden.
    »Vielleicht haben sie unsere Annäherung bemerkt und sich im Hinterland versteckt«, überlegte Drays.
    Hinter dem Dorf stieg das Gelände sacht an, bewachsen von Bäumen mit ausladenden Kronen, aus denen sich eben ein Schwarm Vögel erhob. Sie flogen in unsere Richtung, schreiend, keifend. Ein ungutes Gefühl beschlich mich. »Fackeln!«
    »Die können uns nicht anhaben. Sie sind nicht größer als Sperlinge.«
    »Von ein paar tausend Sperlingen will ich nicht zerhackt werden.«
    Die Vögel kamen bis auf zehn Meter heran, dann teilte sich der Schwarm, und sie stoben links und rechts an uns vorbei. Hinter uns gesellten sie sich wieder zueinander. Ich war sicher, dass nur das Feuer sie davon abgehalten hatte, sich auf uns zu stürzen.
    »Da ist einer«, röchelte Li. »Einer von ihnen. Einer von Greta. Ein Kind.«
    Ich dachte, er halluziniert, bis ich eine kleinwüchsige Gestalt hinter einem Haus

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