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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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April 3112, gegen 0:00 Uhr
     
    »Wir müssen etwas unternehmen«, sagte Terence Abigon, der Erste Offizier der IMASO. Die Miene des 48-jährigen, schlanken Terraners war ernst. »Wir hätten schon vor Stunden etwas unternehmen sollen.«
    »Aber was?« Naileth Simmers warf wieder einen Blick auf die Holos, den hundertsten in den letzten drei Minuten. Die Beobachtung aus dem All ließ nur einen Schluss zu. Der Ausgangspunkt der energetischen Phänomene, die den Planeten zu zerreißen drohten, lag im Zentrum des Monolithen, wie Atlan das merkwürdige Artefakt in seinem Funkspruch genannt hatte. Die Erdbeben in der Gebirgsregion wurden immer heftiger, und Beobachtungssensoren und ausgeschickte Robotspione meldeten nun auch, dass sich von dem Monolithen unheimliche Wellen des Todes ausbreiten.
    Die Kommandantin konnte sich selbst davon überzeugen. Die reiche Vegetation in der Umgebung des Monolithen begann zu verwelken, und immer mehr Menschen starben. Den Bildern der Robotsonden war allerdings auch zu entnehmen, dass die Träger von Silberschmuck größtenteils verschont blieben – was auch immer das zu bedeuten hatte.
    Sie hatten schon seit Stunden keinen Kontakt mehr zu Atlan. Naileth Simmers befürchtete das Schlimmste, was das Schicksal des Lordadmirals betraf.
    Und Santjuns Schicksal.
    Dieser Gedanke erstaunte sie selbst ein wenig.
    Und der Versuch einer direkten Hilfeleistung war völlig illusorisch. Sie hatten viel zu wenige Kräfte zur Verfügung, um die Flüchtlingsströme aus den Siedlungen und Städten im Umfeld des Monolithen zu lenken oder zu kontrollieren. Ihr Drei-Mann-Zerstörer patrouillierte in der Nähe des silbernen Artfakts, hatte aber noch keine Spur von Atlan entdecken können. Und aufgrund der Hyperphänomene riss auch der Kontakt zur IM-Z-1 immer wieder ab.
    Noch bedrückender war jedoch die Antwort, die sie von Quinto-Center erhalten hatte. Verstärkung würde in frühestens 15 Stunden eintreffen, allerdings zunächst nur ein umgeleitetes, schwach bewaffnetes Versorgungsschiff der Solaren Flotte. Sie hatte den Kode LIG gesendet – Lordadmiral in Gefahr! – und fragte sich, was in den Köpfen derjenigen vorging, die solch eine Fahrlässigkeit, solch einen Schwachsinn, zu verantworten hatten.
    »Die Situation droht katastrophal zu entgleiten«, sagte Abigon. »Madam. Naileth.«
    Sie suchte keine übergroße Distanz zur Besatzung der IMASO, aber das ging ihr doch etwas zu weit. »Ich habe Ihren Einwand zur Kenntnis genommen, Captain. Pilot, wir fliegen in die Atmosphäre ein. Waffenoffizier, Feuer frei auf den Monolithen.«
    »Jawohl, Kommandantin«, antworteten Ramit Claudrin und Tarber Moonk wie aus einem Mund.
    Es war eine harte Entscheidung, die sie eigentlich hatte vermeiden wollen. Ihr lagen zu wenige Fakten vor. Sie wusste nicht, was geschehen würde, wenn sie den Silberberg tatsächlich vernichtete. Würde der Spuk dann ein Ende nehmen, oder würde ihr der gesamte Planet um die Ohren fliegen … mitsamt Atlan und Santjun?
    Der Epsaler zeigte wieder, was er konnte. Er senkte die IMASO zwar mit der gebotenen Eile, aber auch behutsam in die Lufthülle des Planeten, sodass keine Wirbelstürme und Springfluten auftreten konnten. Und der ertrusische Waffenoffizier eröffnete das Feuer, kaum dass ein gezielter Beschuss möglich war.
    Moonks Meldung war allerdings ernüchternd. »Beschuss zeigt keine Wirkung!«
    »Konzentriertes Feuer, gebündelter Desintegrator- und Thermowaffenbeschuss auf das Zentrum des Monolithen. Eine saubere Aktion bitte.«
    »Verstanden.« Der Ertruser feuerte, und in der Zentrale der IMASO schlugen einige Sicherungen durch. Aber Tarber Moonk hatte genauso gute Arbeit wie Ramit Claudrin geleistet. Die Holos waren kurzzeitig ausgefallen, doch der Beschuss hatte den Monolithen zerstört, ohne den Planeten zu sprengen.
    Sofort endeten die energetischen Phänomene, und die Funk- und Ortungsäther waren wieder frei.
    »Funkspruch von der IM-Z-1!«, meldete Amelia Marcos. »Die Individualtaster funktionieren wieder, und der Zerstörer hat Atlan und Santjun in einer Welle von Flüchtlingen ausfindig gemacht und am Fluss geborgen.«
    »Rendezvouskurs«, befahl Naileth Simmers. »Wir landen auf dem Planeten, um die beiden Agenten an Bord zu nehmen und der Bevölkerung Hilfe zu leisten. Atlan und Santjun sollen im Hangar auf mich warten. Ich bin schon unterwegs.«
    »Verstanden«, sagte Ramit Claudrin. Die IMASO landete am 13. April gegen ein Uhr in der Nähe des

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