Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
ich.
    Santjun drehte sich um und zeigte auf den halb verbrannten Körper des Schützen. Eine Blutspur führte zum Befehlsstand des Raumschiffs.
    »Marik hat ihn niedergeschossen und ist abgehauen. Der Kleine hat sich einen Strahler geholt und hier auf uns gewartet«, fasste Santjun das Geschehen zusammen, wie er es sich zusammenreimte.
    »Gehörte er zu den Silberherren?«, fragte ich.
    »Das war Magor, der Herrscher Magorias.«
    Überrascht blickte ich auf die Leiche. Es handelte sich zweifellos um einen Mann, selbst wenn die Größe und feingliedrige Statur eher auf ein Kind schließen ließen. Im Sterben hatte sich ein ängstlicher, ja geradezu panischer Ausdruck in seinem Gesicht festgefroren.
    Atlan …
    Ich riss mich von dem bizarren Anblick los. »Marik muss irgendwo sein! Calipher-SIM!«
    »Atlan?«, erklang die künstliche Stimme im Helmfunk.
    »Wo bist du, und was weißt du über den Verbleib Mariks?«
    »Im automatischen Logbuch der Zentrale findet sich ein Eintrag, dass die Notfallröhre entsiegelt wurde, die in die unteren Schiffsebenen führt.«
    »Er will flüchten!«, stieß Santjun aus.
    »Befinden sich irgendwelche Beiboote oder Gleiter in den Hangars?«, fragte ich.
    »Nein«, kam es zurück. »Sie wollen offenbar zu Fuß flüchten.«
    »Sie?«, echote Santjun.
    »Ich konnte mehrere Kameras im Schiff aktivieren. Zwei Personen benutzen in diesem Moment die Schleuse, durch die wir in das Schiff gelangt sind.«
    »Dann halte sie auf!«, rief ich verärgert.
    »Geht leider nicht. Sie bedienen das Schott manuell.«
    Santjun fluchte, wirbelte auf dem Absatz herum und stürzte sich kopfüber in den Antigravschacht. Da mein Flugaggregat ausgefallen war, musste ich mich den normalen Antigravfeldern des Liftes anvertrauen.
    »Wir treffen uns an der Schleuse!«, befahl ich an die Adresse von Calipher-SIM. »Die beiden müssen gestoppt werden!«
    Der Roboter sendete ein Bestätigungssignal.
    Wir erreichten wieder das Deck, auf dem wir ins Schiff eingedrungen waren. Santjun verließ den Schacht mittels seines Flugaggregats. Ich ergriff den Ausstiegsbügel und schwang mich hinterher. Der Risiko-Spezialist flog quer durch die Halle mit den schwarzen Speicherblöcken, ich folgte ihm zu Fuß.
    Nach zehn Meter fühlte ich mich plötzlich mit einem Ruck hochgehoben und fortgetragen.
    »Calipher-SIM! Wo warst du?«
    »Ich musste etwas überprüfen«, antwortete er, während wir auf das Schott des Einsatzraums zuflogen.
    Er verheimlicht dir etwas Wichtiges! , flüsterte der Extrasinn.
    Wir erreichten den Raum. Santjun stand vor der geschlossenen Schleusentür.
    »Zu spät! Sie haben das Schiff bereits verlassen!«
    »Wir verfolgen sie«, knurrte ich.
    »Mit Verlaub, Sir!«, sagte Santjun. »Die beiden können nirgendwo hin. Gemäß unserem Freund Calipher-SIM ist der Planet nicht nur unbewohnt, sondern auch höchst ungastlich.«
    »Calipher-SIM, öffne die Schleuse!«, befahl ich dem Roboter und wandte mich wieder an Santjun. »Wir müssen davon ausgehen, dass Marik einen Hilferuf hat absetzen können. Wenn es ihnen nun gelingt, sich lange genug auf dem Planeten zu verstecken, bis Hilfe eintrifft, haben wir verloren.«
    »Und wenn er bereits alle Informationen weitergeleitet hat?«
    »Das mögen die Sternengötter verhindert haben«, gab ich düster zurück. »Denn dann stünden der Milchstraße gefährliche Zeiten bevor.«
    Die Schleusentür schwang auf und wir traten hinein.
    »Was hast du gemacht, als wir vorhin in der Zentrale waren, Calipher-SIM?«
    »Ich habe sichergestellt, dass wir nun die vollständige Kontrolle über das Raumschiff besitzen«, antwortete er.
    Die Luft in der Schleusenkammer wurde abgesaugt.
    »Du meinst, dass du die vollständige Kontrolle hast?«, fragte Santjun.
    »Nein: wir!«, gab der Roboter unbeeindruckt zurück, während er unbeweglich vor der Außentür stand.
    Zischend öffnete sie sich, und er trat hinaus. Wir folgten ihm.
    »Was für ein Höllenplanet«, brummte Santjun.
    Ich nickte. Tainor-1 war fürwahr eine ungastliche Welt.
    Unter einem rötlichen flimmernden, von gelblichen Dampfwolken durchzogenen Himmel erhoben sich in der Ferne mächtige Gebirge, die zu glühen schienen. Tatsächlich holte meine Optik breite Magmaströme heran, die zähflüssig an den Bergflanken hinunterflossen.
    Direkt vor uns hatte austretendes Magma ein bizarres Bild geformt. Über ein Gebiet von mehreren Dutzend Quadratkilometern breitete sich eine Landschaft aus, die als Werk eines Künstlers mit Hang

Weitere Kostenlose Bücher