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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Abschottung ist für den Fall schiffsinterner Kämpfe konstruiert worden!«
    »Dann hebe die Abschottung wieder auf!«, rief Santjun aufgebracht.
    »Ich bin dabei, Major.«
    Hatte da tatsächlich ein Anflug von Pikiertheit in Calipher-SIMS Stimme mitgeschwungen?
    Die Welt um mich herum explodierte in einem lodernden Feuerball, und mir blieb keine Zeit mehr für solch unnötige Gedanken. Gierig züngelnde Energien umflossen meinen Schutzschirm, ließen die Belastungsanzeige kurzzeitig auf 110 Prozent hochschnellen.
    »Gleichzeitiges Feuer von unten und aus Deck 8«, rief Santjun, der unter mir und Calipher-SIM schwebte.
    Ich fuhr herum und feuerte – nun ebenfalls mit Impulsstrahlen – durch den Ausstieg des Antigravschachts in Deck 8. Mehr als undeutliche Schemen konnte ich durch die wabernden Energien nicht erkennen. Die optischen Systeme des Kampfanzuges benötigten fast zwei Sekunden, bis sie mir ein Bild auf das Innendisplay projizieren konnten, das sie durch verschiedene Erfassungsmodi gewonnen und zusammengesetzt hatten.
    Drei Männer und zwei Kampfroboter hatten sich im Raum verteilt und feuerten mit allem auf mich, das ihnen zur Verfügung stand. Obwohl sie im Vergleich zu uns nur mit schwachen Waffen ausgerüstet waren, würden sie in dieser Konzentration meinen Schutzschirm in wenigen Sekunden geknackt haben. Neben dessen Belastungsanzeige, die konstant im roten Bereich blieb, begann ein Countdown rückwärts zu laufen. Noch konnte ich den Schirm dreizehn Sekunden überbelasten, bevor er endgültig zusammenbrechen würde.
    Zwölf. Elf.
    »Santjun!«, rief ich. »Wie sieht es bei Ihnen aus?«
    »Im Schacht sind sie leichter zu treffen!«, kam es zurück. »Ich habe mindestens zwei von ihnen ausgeschaltet.«
    Die ganze Zeit über hatte ich ohne Unterbrechung gefeuert. Obwohl sich mein Kombistrahler bisher den magorianischen Schirmsystemen überlegen gezeigt hatte, schien seine Feuerkraft gegen diese Gegner keine Wirkung zu zeigen.
    Sieben. Sechs. Fünf. Die Uhr lief unerbittlich.
    Meine Augen tränten, wie es bei uns Arkoniden stets der Fall war, wenn uns große Erregung packte. In der aktuellen Situation hätte ich gerne darauf verzichtet, war doch meine Sicht auch ohne Tränenschleier schon genug eingeschränkt.
    Das nächste Bild, das mir die Anzugpositronik im Display anzeigte, verriet, weshalb mein Beschuss bisher nichts ausgerichtet hatte. Quer durch den Raum spannte sich ein starker, wahrscheinlich mehrfach gestaffelter Schutzschirm, an dem die Energien meines schweren Kombistrahlers abprallten wie Regentropfen an den Blättern der Korinaris-Blüte.
    Drei. Zwei.
    Ich ließ mich einen Meter in die Tiefe fallen. Die Anzeige blieb bei zwei stehen.
    Das war zu knapp! , kommentierte der Extrasinn meine Aktion.
    »Calipher-SIM, in Deck 8 befindet sich ein starker Schutzschirm-Generator. Kannst du ihn ausschalten?«
    »Nein. Aber …« Der Roboter sprach den Satz nicht zu Ende, sondern verschwand in der Tiefe.

 
    Kapitel 36
     
     
    Verzweifelte Flucht: Onjar Marik
     
    Ohnmächtige Wut ließ ihn beben. Schreiend wie ein Tier ergriff er die abgerissene Lehne des Schwebesessels und warf sie mit aller Kraft in den Bildschirm, der das Bild von Atlan, Santjun und einem hünenhaften Roboter der USO zeigte.
    Wie hatte dies bloß geschehen können? Wie hatte es dieser tausendmal verfluchte Arkonide überhaupt geschafft, in das Schiff einzudringen? In verzehrendem Zorn schlug der Silberherr auf alles ein, was sich in seiner Reichweite befand.
    Eine böse innere Stimme lachte Marik aus und verhöhnte ihn, weil es der Unsterbliche geschafft hatte, ihn aus einer so schwachen Position heraus in die Knie zu zwingen. Alle hochgesteckten Ziele waren von einer Sekunde zur anderen zerfetzt worden. Seine heldenhafte Rückkehr an Malchers Seite. Der geplante Umsturz, die Unsterblichkeit und die nie versiegende Macht!
    »Onjar!« Thalias Stimme erreichte erst beim vierten Ruf sein Bewusstsein.
    Zitternd vor Zorn wandte er sich um. »Und du!«, brüllte er. »Du bist die Wurzel allen Übels!«
    »Halt endlich deine verdammte Klappe!«, schrie Thalia Lacroix mit derselben Intensität zurück.
    Verblüfft zuckte er zusammen. »Du«, keuchte er, ohne dass er genau wusste, was er sagen wollte.
    »Noch ist nichts verloren, Onjar!«
    Als würde ein Vorhang vor seinem Geist weggezogen würde, kam Marik wieder zu sich. Der Jähzorn verrauchte, als ob er ihn nie berührt hätte. Wortlos blickte er auf die dunkelblonde Frau

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