Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL
Auf Atlans Frage nickte sie und fügte hinzu:
»Aber niemandem ist es gelungen, den dort vor sich hin rostenden Medorobot zu reparieren. Er stand schon da, als ich diese Zuflucht fand und ausgebaut habe.«
»Entschuldige«, sagte Atlan und gähnte. »Aber wenn ich dich recht verstanden habe, bietest du mir vorübergehend deine Gastfreundschaft an. Ich werde sie gern annehmen. Hast du keine Angst, dass man uns findet?«
Wortlos schüttelte sie den Kopf. Dann lachte sie.
»Es wäre interessant zu sehen, wie du unter all dem Schmutz aussiehst. Und ich bin sicher, deine Erzählungen aus der Vergangenheit der SOL sind ebenso spannend wie unterhaltsam.«
»Du weißt auf jeden Fall, was du willst«, erwiderte Atlan. »Ich persönlich hätte jetzt gegen ein heißes Bad nichts einzuwenden.«
»Es gibt nur eine Dusche«, schränkte sie ein. »Dahinten. Hast du Hunger?«
Der Arkonide nickte, leerte den Becher und stand auf. Mit erstaunlichem Geschick verwandelte Arlanda den Raum binnen kurzer Zeit. Plötzlich erklang leise Musik. Die Frau deckte einen Tisch und verschwand dann mit dem Kopf im Kühlschrank.
Atlan entledigte sich derweil seiner Kleidung und stieg in die Dusche. Zu seiner nicht geringen Freude funktionierte die Automatik nahezu einwandfrei. Er wusch sich mit heißem und eiskaltem Wasser, ließ sich massieren, trocknen und mit Duftöl einsprühen. Fünfzehn Minuten später fühlte er sich erfrischt und todmüde zugleich. Er wickelte sich in ein weißes Handtuch und kam kopfschüttelnd zurück in den Wohnraum.
»Ich bin mehr als verblüfft«, sagte er mit ehrlichem Staunen. »Entweder bist du eine sehr außergewöhnliche Frau, oder das alles ist eine der perfektesten Fallen, die ich jemals gesehen habe.«
»Ersteres trifft zu«, sagte Arlanda. »Hm ... du siehst wirklich so aus wie auf den Bildern. Bis auf die Haare.«
»Ein Teil meiner Tarnung«, entgegnete Atlan und folgte ihrer einladenden Geste. Sie setzten sich an den Tisch, aßen, tranken und unterhielten sich. Atlan gab nicht viel mehr von dem preis, was innerhalb des Schiffes ohnehin über seine Person bekannt war. Natürlich ahnte er, dass Chart Deccon und die Magniden mehr wussten. Aber die Fragen, die Arlanda stellte, verrieten ihm, dass sie sich aus vielen unterschiedlichen Quellen intensiv über die Geschichte der SOL informiert hatte. Sowohl Atlan als auch Perry Rhodan waren ihr bekannt. Auch eine Reihe anderer Namen hatte sie gehört, wenn sie sie auch nicht in den richtigen Zusammenhang bringen konnte.
Seit Atlan auf Arlanda gestoßen war, hatten lediglich drei kurze Vibrationen das Schiff erschüttert. Nun, als er den Teller zurückschob und nach dem Glas greifen wollte, bebten Boden und Wände wieder heftiger.
»Diese verdammten Erschütterungen«, sagte Arlanda. »Sie können der SOL unmöglich guttun. Ich habe gehört, dass sie von einem fremden Raumschiff namens Quader kommen.«
Atlan schilderte ihr, was er wusste.
»Wenn der Quader die SOL überholt hat«, sagte er abschließend, »was in einigen Tagen der Fall sein wird, hören diese Erschütterungen auf. Aber bis dahin können sie Schäden verursachen, die mit dem aktuellen Personal und Bordmitteln nicht mehr zu reparieren sind.«
»Glaubst du«, fragte sie unsicher, »dass die SOL auseinanderbricht?«
»Möglich«, antwortete Atlan. »Die Verbindungen zwischen den beiden Zellen und dem Mittelteil werden diese Belastungen nicht ewig aushalten. Der Raumer wird in seine drei Einzelelemente zerbrechen.«
»Einzelelemente? Wie meinst du das?« Ihre Miene drückte völliges Unverständnis aus.
»Ihr landet doch mit Beibooten auf Planeten, oder? Wer fliegt die Schiffe?«, fragte der Unsterbliche.
»Wir natürlich. Die Ahlnaten sagen uns, was zu tun ist.«
»Dann wisst ihr nicht, dass die SOL in Wirklichkeit aus drei Teilen besteht, die abtrennbar und einzeln manövrierbar sind?«
»Nein. Wir haben keine technische Ausbildung. Aber viele von uns sind gute Steuerleute für die Beiboote.«
Atlan nickte schweigend und erklärte ihr dann in groben Umrissen, dass die drei Teile der SOL früher einmal unabhängig voneinander im Weltraum operiert hatten. Als Arlanda hörte, dass es möglich war, sogar mit einer SOL-Zelle auf einem Planeten zu landen, schien ihre Phantasie überfordert zu sein.
Atlan leerte das Glas und deutete auf das Lager.
»Ich werde einige Stunden schlafen, wenn du es mir erlaubst. Vielleicht fällt mir im Traum etwas ein. Das Schiff und die Solaner müssen
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