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Atlantis

Titel: Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Harlessen… Die Verbindung der drei Namen… Was lag darin. Sie sann und vergaß, vergaß Zeit und Raum…
    »Soll ich den Herrn abweisen, Fräulein Harlessen?« Die Stimme riß sie aus dem Sinnen.
    »Uhlenkort aus Hamburg? Nein… lassen Sie den Herrn gehen!« Sie deckte die Augen mit der Hand. »Nein, Betty, führen Sie den Herrn ins Nebenzimmer.«
    Sie stützte den Arm auf das Ruhebett und hob langsam den Oberkörper in die Höhe. Ihre Miene verriet, daß die Bewegung ihr Schmerzen bereitete. Sie schritt dem Nebenraum zu. Im Türrahmen blieb sie stehen und schaute prüfend auf die hohe Mannesgestalt, die sich vor ihr verneigte.
    »Herr Uhlenkort? Sie wünschen von mir?«
    »Gnädiges Fräulein, Fräulein Harlessen. Ich bitte, die Störung zu verzeihen. Ich nehme an, daß mein Name Ihnen nicht unbekannt ist. Harlessen und Uhlenkort stehen seit Menschenaltern in engen verwandtschaftlichen Beziehungen… Sie wissen…«
    »Ich weiß, Herr Uhlenkort. Wollen Sie bitte Platz nehmen. Was führt Sie zu mir?«
    Während sie ihm gegenüber Platz nahm, sah er, wie sie mit Mühe einen Schmerz zu verbergen suchte.
    »Fräulein Harlessen, ich war gestern Abend zufälligerweise Zeuge Ihres Unfalls. Ich sehe soeben, er scheint doch nicht so glücklich verlaufen zu sein, wie man mir sagte. Sie fühlen sich nicht wohl? Sie haben Schmerzen? Ich bin besorgt.«
    Die unverhohlene Teilnahme, die aus seinen Worten sprach, schien den abweisenden Zug ihrer Mienen zu mildern.
    »Dank für Ihre Teilnahme, Herr Uhlenkort. Doch das dürfte wohl kaum der Grund sein, weswegen Sie zu mir kommen.«
    »Nein… und doch ja, Fräulein Harlessen. Gewiß! Einer fremden… Dame gegenüber…«
    »Oh, sagen Sie nur Zirkuskünstlerin.«
    Uhlenkort richtete seinen vollen Blick auf sie. »Ich glaube nicht, Fräulein Harlessen, Ihnen den geringsten Grund gegeben zu haben…«
    »Gut, Herr Uhlenkort, gut! Also noch einmal: Was führt Sie zu mir? Lassen wir den Sturz beiseite.«
    »Ich komme zu Ihnen, Fräulein Harlessen, als Ihr Verwandter… oder wenn Sie wollen, als Beauftragter Ihres Oheims, des europäischen Staatspräsidenten.«
    »Ah! Man weiß auch in Hamburg von meiner Existenz? Interessant! Ich vermute, daß das Interesse nicht älter ist als ein halbes Jahr?«
    »Ich verstehe nicht, Fräulein Harlessen.«
    »Nun, ein halbes Jahr ist es her, daß ich Schulreiterin bin, Zirkuskünstlerin…«
    »Und?«
    »Und von da ab wird wohl das Interesse datieren?«
    »Ich weiß nicht, ob ich Sie richtig verstehe, Fräulein Harlessen. Sie unterstellen Beweggründe…?«
    »Oh, Herr Uhlenkort, glauben Sie nicht, daß ich, die Amerikanerin von da unten her, so ganz unvertraut mit den europäischen Sitten und Gewohnheiten bin. Mein Vater war ein Deutscher und blieb es bis zum letzten Augenblick. Er erzählte mir viel von Deutschland und vom alten Hamburg…«
    Sie wandte das Gesicht und brach ab. »Was wissen Sie von meinem Vater… und…«
    »Fräulein Harlessen! Ich sehe mit Bedauern, daß die Unterredung Sie anstrengt. Der gestrige Unfall hat Ihre Nerven stark angegriffen.«
    »Oh, meine Nerven sind in bestem Zustand, Herr Uhlenkort. Ein Sturz vom Gaul, es war nicht der erste… Er wäre schon längst vergessen, wenn…«
    Sie hob leicht die Schulter, und ein weher Zug ging um ihren Mund.
    »Fräulein Harlessen! Eine andere Frage. Hat der Arzt Sie bereits genauer untersucht?«
    »Nein! Ich sagte doch schon, daß ich den Arzt erwartete, als ich Ihre Ankunft vernahm. Doch wozu immer wieder abschweifen. Sie kommen zu mir als Verwandter, wie Sie sagen, oder etwa als Bevollmächtigter des Hauses Harlessen?«
    »Jawohl, Fräulein Harlessen! Ein ausdrücklicher Auftrag wurde mir zwar nicht gegeben. Aber ich handle im Sinne der Familie Harlessen…«
    »…der es wohl nicht angenehm ist – ich kenne, wie ich bereits sagte, die Ansichten der Alten Welt – daß eine Nichte des europäischen Staatspräsidenten als Zirkusreiterin ihr Brot verdient.«
    Uhlenkort wollte sie unterbrechen, doch sie fuhr fort: »Noch eine Frage, Herr Uhlenkort. Dann mögen Sie ungestört sprechen. Kamen Sie meinethalben nach Kapstadt? Und woher wußten Sie, daß ich hier bin? Ich glaubte, mich unter meinem Künstlernamen, es ist der Name unserer alten Farm, vor den Augen der Welt genügend verborgen zu haben.«
    Uhlenkort zögerte. »Ich kam nach Kapstadt, weil mich dringende Geschäfte hierher riefen. Aber ich war kurz vorher benachrichtigt worden, daß Sie hier im Zirkus

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