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Atomgewicht 500

Atomgewicht 500

Titel: Atomgewicht 500 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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krassen Mißerfolg nennen.”
    Robert Slawter warf den Kopf in den Nacken. „Die Explosion ist nebensächlich, Sir. War mein Fehler, ich habe zu spät ausgeschaltet. Die Instrumente haben rechtzeitig gewarnt. Das läßt sich beim zweitenmal vermeiden. Für einen zweiten Versuch können wir die Bombe auch später bauen. Nur darauf kommt's an, ob die Materie radioaktiv geworden ist.”
    Slawter hatte nicht länger Zeit, sich mit Mr. Dowd zu befassen, denn seine Assistenten kamen mit den Gasmasken und Rezipienten zurück. Er stülpte sich eine Maske über, griff einen der gläsernen luftleer gepumpten Rezipienten und lief wieder auf die Halle zu. Tamblyn und Grimshaw rüsteten sich in gleicher Weise aus und folgten ihm. Howard blieb abwartend stehen.
    „Wollen Sie Mr. Slawter nicht folgen?” fragte Direktor Alden mit einer leichten Schärfe im Ton.
    Howard stand noch immer überlegend und sagte dann zögernd:
    „Ich fürchte, Herr Direktor, gegen radioaktive Gase schützen die Masken nicht.”
    „Unsinn, Howard, unsere Masken sind gut gegen jedes Gas.”
    Der Unwille Aldens kam voll zum Ausbruch, als er weitersprach. „Los, Mann! Seien Sie kein Feigling! Tun Sie, was Ihnen Mr. Slawter befohlen hat!”
    Die Stimme und noch mehr der Blick des Direktors veranlaßten Howard, sich die Maske überzustülpen und sich in Bewegung zu setzen. Aber er ließ sich reichlich Zeit auf dem Wege zur Halle, und kaum war er ein paar Schritte in sie eingedrungen, hatte die ersten Gasschwaden erreicht, als er auch schon den Hahn seines Rezipienten öffnete. Zischend drang die ihn umgebende Atmosphäre in das luftleere Gefäß ein. Schnell schlug er den Hahn zu und machte, daß er mit der so gewonnenen Gasprobe wieder ins Freie kam.
    *
    Auf dem Werkhof standen unterdessen Alden und Lee Dowd zusammen und warteten die weitere Entwicklung der Dinge ab.
    „Wenn Howard recht hätte...”, bemerkte Lee Dowd nach einiger Zeit. „Wenn Slawter und seine Leute zu Schaden kämen... Es wäre eine böse Geschichte!”
    „Ich halte es für ausgeschlossen”, versuchte Alden ihn zu beruhigen. „Ich sah, daß sie unsere Universalmasken hatten. Die schützen gegen jede Art von Gas; machen Sie sich keine unnötigen Sorgen, Mr. Dowd.”
    Er hatte den Satz kaum beendet, als Howard zurückkam. In der einen Hand hielt er den Rezipienten, in der anderen die Gasmaske, die er sich vom Kopf gerissen hatte. Sein Gesicht war gerötet; es ließ sich nicht sagen, ob von dem schnellen Laufen oder aus irgendeinem andern Grunde.
    „Ein Unglück, Direktor Alden”, keuchte er atemlos, „die andern liegen bewußtlos bei der Dammgrube!”
    Lee Dowd preßte die Lippen zusammen und blickte Alden an. Bevor er noch etwas zu sagen vermochte, griff Alden nach der Gasmaske in Howards Hand. Er wollte sie überstülpen, damit zu der Halle eilen, als Larry und O'Brien sich ins Mittel legten und ihn festhielten.
    „Keinen Schritt weiter, Mr. Alden! So geht das nicht!”
    Mit Gewalt wollte Direktor Alden sich befreien, aber die beiden packten nur um so fester zu.
    „Sie würden auch in den Tod laufen!” schrie ihn O'Brien an. Larry aber rief nach Sauerstoffapparaten. Er hetzte seine Assistenten über den Platz, um die Apparate so schnell wie möglich herbeizuschaffen.
    „Lauft, was ihr könnt, Jungen”, brüllte er ihnen nach, „ihr rennt um das Leben eurer Kameraden!”
    *
    Im Arbeitszimmer des Präsidenten der United Chemical, Henry Chelmesford, fand eine Besprechung satt. Seit fünf Minuten beklagte sich Professor Melton, der Chefchemiker des großen Trusts, bei Chelmesford über die Eigenwilligkeit eines Untergebenen.
    „Well, Professor”, unterbrach ihn der Präsident ungeduldig, „werfen Sie den Mann 'raus, wenn er Ihnen Schwierigkeiten macht.”
    Professor Melton suchte noch nach Worten für eine Entgegnung, als sich der dritte Mann im Zimmer, Direktor Clayton, einmischte.
    „Ich rate dringend davon ab, Chelmesford. Wenn wir Doktor Wandel heute entlassen, tritt er morgen bei den Duponts ein.”
    Präsident Chelmesford warf dem Direktor einen scharfen Blick zu, als der Name des Konkurrenzunternehmens fiel. Ärgerlich stieß er die Frage hervor:
    „Wie kommen Sie auf die Dupont Company, Clayton?”
    „Weil ich weiß, wie scharf die Company hinter Doktor Wandel her ist. Vielleicht erinnern Sie sich daran, daß ich es war, der den Deutschen für unsern Konzern gewann.
    Nach meiner Meinung ist er der geeignetste Mann für unsere neuen Arbeiten.”
    „Was sagen

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