Woher, wohin, was ist der Sinn?
Vorwort
Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Warum leben wir hier auf dieser Erde? Seit es Menschen gibt, denken sie über diese Fragen nach. Die großen griechischen Philosophen haben darüber nachgedacht. Und genauso berühmte Physiker unserer Zeit. Max Planck zum Beispiel, der für seine Forschungen den Nobelpreis bekommen hat, musste eingestehen: »Woher komme ich und wohin gehe ich? Das ist die große, unergründliche Frage, die für jeden von uns gleich lautet. Die Wissenschaft kennt die Antwort nicht.«
Unser Leben hier auf der Erde ist ein großes Geheimnis. Es gibt viele, viele Rätsel, die noch nicht gelöst sind und die unser Leben spannend machen. Niemand hat uns gefragt, ob wir in diese Welt kommen wollen. Auch unsere Eltern wurden von ihren Eltern nicht danach gefragt. Und wir können nichts dagegen tun, dass unser Leben hier auf dieser Erde eines Tages zu Ende gehen wird. Aber dazwischen ist viel Zeit, um miteinander nachzudenken, zu forschen und nach guten Lösungen zu suchen, die das Leben hier auf unserer Erde besser und schöner machen.
Dieses Buch stellt Antworten vor, aber es gibt keine fertigen Antworten. Die Antwort muss jede Leserin, jeder Leser, jede Denkerin und jeder Denker für sich selbst entdecken. Das ist nämlich das Besondere an den Fragen hier in diesem Buch: Sie hören nie auf. Und: Deine eigene Antwort, die du für dich findest, ist die richtige!
Also: Komm mit uns auf Antwortsuche! Und auch wenn das nicht immer leicht ist – die Freude beim Suchen und Entdecken, beim Nachdenken über unser Leben soll nicht zu kurz kommen. In einem mittelalterlichen Lied hat das ein Dichter so ausgedrückt:
Ich komm’, weiß nicht woher,
Ich bin, ich weiß nicht wer,
Ich leb’, weiß nicht warum,
Ich sterb’ und weiß nicht wann,
Ich geh’, weiß nicht wohin –
Mich wundert’s, dass ich fröhlich bin.
Kinder und Erwachsene können gemeinsam dieses Buch lesen, darüber sprechen und so selbst zu theologischen Forscherinnen und Forschern werden, Kinder sind nämlich oft die besten »Theologen«. Diese Erfahrung haben wir immer wieder gemacht. Uns Erwachsenen scheint oft vieles ganz selbstverständlich. Dabei ist der Anfang der Weisheit, dass man neugierig ist, dass man Fragen stellt und nicht mit der ersten Antwort zufrieden ist. Das können Kinder ganz hervorragend. Davon können wir Erwachsene viel lernen.
Unser erstes Buch »Gibt’s Gott?«, in dem wir uns gemeinsam mit vielen anderen Forscherinnen und Forschern auf eine Entdeckungsreise durch die Welt der Religion begeben haben, war ein großer Erfolg und ist von vielen Menschen, Kindern wie Erwachsenen, gelesen worden. Wir wünschen auch diesem Buch »Woher, wohin, was ist der Sinn?« den Weg in die Herzen der Menschen.
Prof. Dr. Albert Biesinger
Prof. Dr. Helga Kohler-Spiegel
PETRA FREUDENBERGER-LÖTZ
Wie alt ist Gott? Oder: Warum wir so viele Fragen haben!
Wer die Welt und sich selbst verstehen will, muss Fragen stellen und nach Antworten suchen.
Das gilt für Kinder wie für Erwachsene. Es gilt für alle Menschen auf der Welt, auch für dich.
Das Spannende daran ist: Wenn du eine Antwort gefunden hast, suchst und forschst du weiter, weil es neue Fragen gibt, die dich interessieren.
Das Fragenstellen und Antwortsuchen hört also nie auf – so lange du neugierig bist und neugierig bleibst.
Mit einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern habe ich einmal Fragen gesammelt. Alle hatten Zeit, über eigene Fragen nachzudenken und diese aufzuschreiben. Anschließend haben wir einander die Fragen vorgelesen. Wir waren überrascht, wie viele Fragen zusammengekommen waren. Und je mehr Fragen in der Mitte unseres Kreises lagen, desto schneller kamen weitere Fragen hinzu.
Stefanie überlegte daraufhin: »Werde ich immer Antworten auf meine Fragen finden?«
Es wurde ganz still und alle Kinder dachten nach. Es war eine sehr kluge Frage, die Stefanie gestellt hatte. Wir haben uns einige Stunden lang Gedanken gemacht und sind zu spannenden Ergebnissen gekommen. Davon möchte ich jetzt erzählen.
Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Fragen
Um Stefanies Frage beantworten zu können, haben wir uns erst einmal alle unsere Fragen angesehen. Dabei haben wir gemerkt, dass Fragen sehr unterschiedlich sein können und wir sie nach verschiedenen Kriterien ordnen können.
Es gab Fragen, die waren leicht zu beantworten, und Fragen, die waren schwer zu beantworten. Es gab Fragen, da konnten wir »richtige« von
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