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Attila - Die Welt in Flammen

Attila - Die Welt in Flammen

Titel: Attila - Die Welt in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Napier
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Reiterkriegern gehetzt und gejagt. Auf der einzigen in die Stadt führenden Brücke, kaum breiter als ein Heuwagen, stand Pamphilus mit seinen dreißig Männern. Wie einst der legendäre Horatius Cocles, von dem die alte Ballade kündete, die man Knaben seit unzähligen Generationen in der Schule lehrte: Erst waren es drei Mann, dann zwei, dann war nur noch Horatius übrig und verteidigte ganz alleine die Brücke gegen die gesamte Streitmacht des Lars Porsena. Ein schönes Märchen. Kriegsgeschichten für Schulknaben eben.
    Hinter ihnen die zitternde Stadt Margus. Die Grenze war bereits neu gezogen worden.
    Allmählich fingen die Barbaren an, die Menschen auf die Brücke zuzudrängen. Hin und wieder stießen sie mit ihren Speeren in die Menge hinab, traktierten die eingekesselte und verängstigte Bevölkerung wie Vieh.
    Pamphilus beobachtete es mit finsterer Miene.
    «Herr», sagte sein Optio.
    Er umklammerte fester seinen Speer.
    «Herr», wiederholte der Optio, drängender. «Hinter uns, Herr.»
    Pamphilus blickte sich um und schrie auf.
    Die Barbaren hatten bereits die Tore zerschmettert und befanden sich in der Stadt. Margus stand in Flammen. Hinter den Stadtmauern stieg von den roten Hausdächern Rauch auf, Flammen züngelten am schlanken Turm von St. Peter und Paul empor, in dem die Eisenglocke vermutlich bereits rot in der Glut leuchtete. Pamphilus war, als hörte er Schreie aus der Ferne.
    Sie mussten blitzschnell vorgestoßen sein. Wie waren sie über den Fluss gelangt? Der nächste Übergang, abgesehen von der Stadtbrücke, befand sich etliche Meilen stromaufwärts. Konnte es sein, dass diese Horde heulender Barbaren in Wahrheit gut organisiert war? Dass hinter diesem Grauen aus Blut und Chaos ein scharfsinniger, vorausplanender Verstand die Fäden zog?
    Dennoch, die Barbaren handelten kurzsichtig. Die aufmerksamen Spähposten auf den Wällen Viminaciums dürften den Rauch bemerkt und bereits Reiter losgeschickt haben, um der Ursache dafür auf den Grund zu gehen. Eine nachlässige Hausfrau in Margus, die ihr Herdfeuer nicht beaufsichtigt hatte, eine Gasse mit Holzhäusern, die in Flammen aufgingen? Oder etwas Schlimmeres? Dann würde einer seiner Reiter oder einer der geflohenen Einwohner das Kastell erreichen, und die Legion würde zu den Waffen gerufen.
    Es war tröstlich, zu wissen, dass Verstärkung nicht lange auf sich warten lassen würde. Bis dahin mussten sie versuchen, die Stellung zu halten. Eingekreist von Feinden.
    «Die beiden hinteren Reihen – Abteilung kehrt!»
    Dann sah er ihn, auf dem fernen Kamm der Hügelkette, gut eine Meile entfernt: den Anführer der Barbaren, dicht umringt von einer Gruppe Männer. Das musste der König sein, kein Zweifel. Er hielt ein Schwert über seinem Kopf in die Höhe, das er in präzisen Bewegungen nach unten, nach links und rechts und geradeaus vor sich führte. Und auf der Ebene unter ihm schwenkten seine Reiterkrieger in die befohlene Richtung, so diszipliniert wie Kolonnen der kaiserlichen Kavallerie. Wenn nicht gar disziplinierter. Beweglicher. Sie schwenkten herum wie ein Starenschwarm am Himmel, ein einziger kompakter Körper.
    Jetzt kamen sie langsam näher, trieben die Menschen wie eine Herde Vieh vor sich her, um sie auf die Brücke zu drängen.
    Pamphilus fluchte.
    Er hätte mit seinen Männern auf dieser Brücke wie Horatius bis zum Letzten gegen diese nichtswürdigen Reiter gekämpft. Sein Blut geriet vor Zorn in Wallung. Zu viele von denen, die er hatte beschützen sollen, waren nun schon zu Tode gekommen. Hilflos hatte er mit seinen Leuten mit ansehen müssen, wie die Wilden auf dem Jahrmarkt wüteten, wie sie wahllos zerstörten und Feuer legten, wie sie mit Peitschen um sich hieben und ihre Lassos auswarfen, immer wieder einzelne Opfer wie zum Spaß mit gezielten Pfeilschüssen niederstreckten, meist Männer in bestem Alter, die so tollkühn waren, sich ihnen mit Mistgabeln oder Pieken entgegenzustellen. Mitunter aber hatten sie auch einfach alles niedergemacht, was ihnen in die Quere geriet, fliehende Mädchen, kleine Kinder und Mütter mit Säuglingen auf dem Arm. Wie ausdruckslos diese breitwangigen Gesichter bei diesem Treiben blieben, wie ungerührt diese gelben Augen!
    Doch wie sollten Pamphilus und seine Männer inmitten dieser Flut von Menschen kämpfen? Genau das war natürlich der Plan dieses Kriegsherrn, dieses Königs.
    Er blickte wieder zu den Hügeln hinüber. Der Kriegsherr war inzwischen vom Kamm hinabgaloppiert und hatte

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