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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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sich hinter der anderen Limousine ein, und gemeinsam fuhren sie in Richtung D. C.
    »Ich wünschte, ihr Jungs wärt zu mir ins Büro gekommen. Ich komme gerade erst aus der Stadt.«
    Reiger hielt den Blick auf den anderen Wagen gerichtet. »Darf ich Sie fragen, warum Sie so spät noch unterwegs sind, Sir?«
    »Wie gesagt ... Ich war in meinem Büro und habe gearbeitet.«
    »Am Sonntagabend? Und so spät?«
    »In meinem Job gibt es keine festen Arbeitszeiten. Ihr Partner hat Telefonate und E-Mails erwähnt. Meinte er damit welche, die an mich gerichtet waren oder die von mir kamen?«
    »Vielleicht keins von beiden.«
    »Was soll das denn heißen?«, erwiderte Meldon ein wenig gereizt.
    »Das FBI schnappt ständig irgendwelches Geschnatter oder Gerüchte aus der Unterwelt auf. Es könnte zum Beispiel sein, dass jemand, den Sie mal angeklagt haben, es Ihnen heimzahlen will. Und wenn ich richtig informiert bin, dann haben Sie sich von einigen Ihrer Mandanten nicht gerade in Freundschaft getrennt, als Sie Ihre Privatkanzlei in New York City aufgegeben haben. Es könnte also auch aus dieser Richtung kommen.«
    »Aber das ist schon gut zehn Jahre her.«
    »Der Mob hat ein langes Gedächtnis.«
    Meldon schaute ängstlich drein. »Falls irgendein Irrer es tatsächlich auf mich abgesehen haben sollte, dann will ich Polizeischutz für meine Familie.«
    »Ein Wagen von uns mit zwei Beamten steht bereits vor Ihrem Haus.«
    Sie überquerten den Potomac, erreichten D. C., und ein paar Minuten später kam das FBI-Büro in Sicht. Doch kurz bevor sie das Gebäude erreichten, bog der Führungswagen links in eine Gasse ein. Meldon fuhr ihm hinterher.
    »Warum hier lang?«, fragte er.
    »Sie haben gerade eine neue Tiefgarage für uns geöffnet, von der ein Tunnel direkt ins Büro führt. Das ist schneller, und Garage und Tunnel werden vierundzwanzig Stunden am Tag überwacht. Heutzutage muss man ja auf alles und jeden gefasst sein, von Al-Kaida bis Timothy McVeigh.«
    Meldon schaute Reiger nervös an. »Ich verstehe.«
    Und das waren Jamie Meldons letzte Worte.
    Der starke Stromschlag lähmte ihn im selben Augenblick, als ein großer Fuß auf die Bremse trat. Falls Meldon noch zur Seite hätte schauen können, hätte er gesehen, dass Reiger Handschuhe trug. Und in einem dieser Handschuhe hielt er einen kleinen schwarzen Kasten, aus dem zwei Metallnadeln ragten. Reiger stieg aus dem Wagen, während der zuckende Meldon langsam zur Seite sackte.
    Der andere Wagen hatte ein Stück weiter vorne gehalten. Hope sprang heraus und lief zu ihnen. Gemeinsam hoben er und Reiger Meldon aus dem Wagen und legten ihn mit dem Gesicht voran an einen großen Müllcontainer. Reiger zog eine Pistole mit Schalldämpfer. Er trat vor, drückte die Waffe auf Meldons Hinterkopf, schoss und beendete so das Leben des Mannes. Anschließend entsorgten er und Hope die Leiche im Container.
    Reiger stieg in den Wagen des toten Staatsanwalts, folgte seinem Partner aus der Gasse hinaus, bog nach links ab und fuhr in Richtung Norden.
    Reiger drückte eine Schnellwahltaste auf seinem Handy. Es klingelte nur einmal, dann hob jemand ab. »Alles erledigt«, sagte Reiger. Dann legte er auf und steckte das Handy wieder weg.
    Der Mann am anderen Ende der Leitung tat es ihm nach.
    Jarvis Burns, dessen schwerer Aktenkoffer gegen sein schlimmes Bein drückte, mühte sich, den anderen hinterherzukommen, die über den Asphalt und die Metallstufen hinauf ins Flugzeug eilten.
    Ein Mann mit weißem Haar und ungewöhnlich faltigem Gesicht blieb kurz stehen und schaute zu Burns zurück. Das war Sam Donnelly, der Geheimdienstkoordinator der Regierung, was ihn de facto zum obersten Spion der USA machte.
    »Alles okay, Jarv?«, fragte er.
    »Alles okay, Herr Direktor«, antwortete Burns.
    Zehn Minuten später erhob sich die Air Force One in den klaren Nachthimmel und flog zur Andrews Air Force Base in Maryland zurück.

Kapitel 2
    A chtundsechzig ... neunundsechzig ... siebzig ...«
    Mace Perrys Brust berührte kurz den Boden; dann setzte sie zum letzten Liegestütz an. Beide Trizepse zitterten vor Anstrengung. Mace streckte sich aus und sog gierig die Luft ein. Ihr stand der Schweiß auf der Stirn. Sie drehte sich herum und begann mit Sit-ups. Einhundert. Zweihundert. Sie verlor den Überblick. Nach fünf Minuten war der Schmerz in ihrem Sixpack nahezu unerträglich; trotzdem machte sie weiter.
    Als Nächstes waren Klimmzüge an der Reihe. Als sie zum ersten Mal hierhergekommen war, hatte

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