Auf das Leben
von Juden, Christen und Muslimen üblich. Amen drückt die Zustimmung der Gemeinde und ihrer Mitglieder zu Rede, Gebet und Segen aus und wird meist zum Ende des entsprechenden Liturgieteils gemeinsam gesprochen.
Parnassim: (Pl. von Parnass; hebr.: »Verpfleger, Versorger«) Bezeichnung für den Vorsteher der jüdischen Gemeinde. Der Parnass war früher religiöser Führer und Verwalter der Gemeinden in einer Person. Seit dem 16. Jahrhundert verblieb nur die Verwaltung bei dem Parnass oder bei einem Kollegium von Parnassim.
Pessach: (hebr.: »Überschreitungsfest«) Pessach erinnert an den Auszug aus Ägypten, also die Befreiung der Israeliten aus der dortigen Sklaverei, mit der sie nach der Bibel als eigenes, von Gott erwähltes Volk in die Geschichte eintraten. Die Nacherzählung dieses Ereignisses (Haggada) verbindet jede neue Generation der Juden mit ihrer Ursprungsgeschichte. Das Pessach-Fest wird in der Woche vom 15. bis 22. Nisan als Familienfest mit verschiedenen Riten gefeiert, darunter dem Seder und dem einwöchigen Verzehr von Matzen. Deshalb heißt es auch »Fest der ungesäuerten Brote«.
Purim: ein Fest, das am 14. des Monats Adar (Februar/März) des Jüdischen Kalenders gefeiert wird. Es erinnert an die Errettung des jüdischen Volkes aus drohender Gefahr in der persischen Diaspora. Nach dem Buch Ester versuchte Haman, der höchste Regierungsbeamte des persischen Königs, die gesamten Juden im Perserreich innerhalb eines Tages auszurotten. Königin Ester führt durch Fasten und Gebet jedoch die Rettung herbei. - In der Synagoge wird aus diesem Anlass ein Gottesdienst gefeiert, bei dem es meist nicht übermäßig ernst zugeht; der ganze Ablauf zielt auf das Zelebrieren der Freude. Dabei wird auch die Festrolle des Buches Ester vorgelesen. Immer, wenn der Name Haman fällt, soll von den anwesenden Kindern so viel Krach wie möglich mit Tuten und Rasseln gemacht werden. Im Mittelpunkt des Festes stehen das Verkleiden mit bunten Kostümen und das Veranstalten von Umzügen. Die Stimmung ist ausgelassen. Es werden Geschenke ausgetauscht und große Mengen (vor allem süßer) Festspeisen - wie mit Mohn, Nüssen oder Schokolade gefüllte Hamantaschen - verzehrt.
Reb, Rebbe: (jidd.: Rabbiner«) Alltagssprachliche Bezeichnung und Anrede des Rabbiners.
Schabbat: (hebr.: »Ruhetag, Ruhepause«) Nach dem Schöpfungsbericht der Tora ist der siebte Wochentag von Gott gesegnet und geheiligt (Gen 2,2 f.). Der Schabbat beginnt am Freitagabend und endet am Samstagabend, er wird von den Juden als Feiertag begangen und erinnert an das Ruhen Gottes am siebten Tag der Schöpfungswoche. Bis heute wird aufgrund des Talmuds bestimmt, welche Tätigkeiten als »Arbeit« anzusehen und deshalb am Schabbat nicht erlaubt sind. So ist es zum Beispiel verboten, Feuer anzuzünden, eine Arbeit zu verrichten, für die irgendein Werkzeug gebraucht wird, oder zu schreiben. Es ist außerdem verboten, am Schabbat etwas zu kaufen oder zu verkaufen oder Geld auch nur zu berühren. Als Arbeiten, die am Schabbat nicht getan werden sollen, gelten im Talmud alle Tätigkeiten, die mit der Erwerbsarbeit oder mit Geldverdienen zu tun haben. Liberale Juden schreiben also am Schabbat, wenn es zur Freizeitgestaltung gehört, aber nicht beruflich. Sie benutzen auch das Auto oder die Bahn nicht, um zum Gottesdienst zu fahren. Auch liberale Juden tätigen am Schabbat, soweit das möglich ist, keine Einkäufe.
Schabbat sochor: (herbr.) Der Schabbat vor Purim. Der Schabbat vor Purim wird »Schabbat Zachor« genannt, an welchem man den Tora-Abschnitt »Sochor« verliest. Hierbei geht es um die ewige Erinnerung an das, was der Enkel Esaus, Amalek, den Juden in der Zeit Moses antat.
schabbes: (jidd.) siehe Schabbat
schabbes socher: (jidd.) siehe Schabbat sochor
schadchen: (jidd.: »Heiratsvermittler, Brautwerber, Kuppler«) Das Wort stammt vom hebr. Verb le’schadech: eine Ehe vermitteln. Schidduch (hebr.: »Heiratsvermittlung«) ist eine Dienstleistung, die heiratswilligen jüdischen Männern und Frauen einen geeigneten Partner für die beabsichtigte Eheschließung vermittelt.
schammes: (jidd.: »Synagogendiener«; von hebr.: Schamasch: »Diener«) Ein Schammes erfüllt die unterste Funktion in der Synagogenhierarchie. Daher wird der Begriff allgemein abwertend im Sinne von »Laufbursche« gebraucht. Seine Aufgaben entsprechen denen eines Messdieners.
Schidduch: siehe schadchen
Sch’ma Israel: (hebr.: »höre«) Das Sch’ma Israel
Weitere Kostenlose Bücher