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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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eineinhalb Millionen Meilen, aber der Mond befand sich augenblicklich auf der anderen Seite seiner Bahn. Ganymed, Jupiter Drei, war nahe genug, um deutlich als Scheibe sichtbar zu werden. Er lag etwas zur Seite, so daß man einen Teil seiner Nachtfläche sehen konnte.
    Lucky und Bigman stellten fest, daß der Rest der Mannschaft sie ignorierte. Der Kommodore redete überhaupt nicht mit ihnen, sondern ging mit starrem Blick an ihnen vorüber. Norrich nickte immer freundlich, wenn er von Mutt an ihnen vorbeigeführt wurde, aber seine Gesichtszüge verhärteten sich, wenn Bigman den Gruß erwiderte.
    So zogen die beiden es bald vor, in ihrer Kabine zu essen.
    »Wofür halten sich die Leute eigentlich?« knurrte Bigman. »Selbst dieser Panner ist immer so beschäftigt, wenn ich in seiner Nähe bin.«
    Lucky konnte das erklären. »Erstens, Bigman, wenn der Kommodore so deutlich zeigt, daß wir uns nicht gerade seiner Gunst erfreuen, ist es doch verständlich, daß seine Untergebenen sich uns nicht aufdrängen. Außerdem haben wir selbst mit ein paar von den Leuten Zusammenstöße gehabt.«
    »Heute habe ich Red Summers getroffen«, berichtete Bigman nachdenklich. »Er kam aus dem Maschinenraum, und ich stand ihm direkt gegenüber.«
    »Was war denn? Du hast doch nicht? ...«
    »Ich habe überhaupt nichts. Ich stand nur da und wartete, daß er einen Streit anfangen würde – hoffte, daß er Streit anfangen würde, aber er lächelte nur und ging um mich herum.«
     
    Jedermann an Bord der Jovian Moon stand an den Aussichtsluken, als Ganymed den Jupiter verdunkelte. Es war keine echte Jupiterfinsternis. Ganymed bedeckte nur einen kleinen Teil des Jupiter. Ganymed war sechshunderttausend Meilen entfernt, nicht ganz halb so groß wie der Mond von der Erde aus gesehen. Jupiter war doppelt so weit entfernt, aber man sah den Planeten als einen angeschwollenen Globus, der vierzehnmal so groß war wie Ganymed und drohend und erschreckend wirkte.
    Ganymed traf etwas unterhalb des Äquators auf den Jupiter, und die beiden Himmelskörper schienen langsam zusammenzuschmelzen. Wo Ganymed den großen Planeten berührte, sah man einen Kreis aus schwächerem Licht, denn Ganymed hatte viel weniger Atmosphäre als Jupiter und reflektierte nur einen wesentlich geringeren Teil des auftreffenden Lichtes. Aber selbst wenn das nicht so gewesen wäre, hätte man den kleinen Mond doch sehen können, wie er die Streifen des Jupiter durchschnitt.
    Am auffälligsten war der schwarze Halbmond, der Ganymed an der Hinterseite umgab, als der Satellit völlig mit der Scheibe des Jupiter verschmolz. Das war Ganymeds Schatten, der auf Jupiter fiel, erklärten die Zuschauer einander in atemlosem Flüsterton.
    Der Schatten, von dem man nur den Rand sah, bewegte sich mit dem Ganymed, schien ihn aber langsam einzuholen. Immer schmäler wurde der schwarze Halbring, bis er in der Mitte der Finsternis, dann nämlich, als Jupiter, Ganymed und die Jovian Moon eine gerade Linie mit der Sonne bildeten, der Schatten völlig verschwunden war, von der Welt bedeckt, die ihn warf.
    Und dann begann der Schatten dem Mond voranzueilen, tauchte vor dem kleinen Lichtflecken, der da Ganymed war, auf, zuerst ein schmaler Strich, dann ein dickerer Halbmond, bis schließlich beide, Schatten und Mond, den Jupiterglobus verließen.
    Die ganze Finsternis dauerte drei Stunden.
     
    Die Jovian Moon erreichte die Bahn des Ganymed und überschritt sie, als der Satellit sich am anderen Ende seiner siebentägigen Kreisbahn um Jupiter befand.
    Als das geschah, fand eine besondere Feier statt. Der Ganymed war mit gewöhnlichen Schiffen erreicht worden, und man war auf ihm gelandet, aber niemand war bis jetzt näher an den Jupiter herangekommen. Das blieb der Jovian Moon vorbehalten.
    Das Schiff passierte Europa, Jupiter Zwei, in der Entfernung von einhunderttausend Meilen. Europa war der kleinste der bedeutenderen Jupitersatelliten und durchmaß nur neunzehnhundert Meilen. Europa war etwas kleiner als der Mond, schien aber durch die große Nähe etwa doppelt so groß. Man konnte dunkle Flecken sehen, die vielleicht Bergketten darstellten. Das erwies sich auch nach der Beobachtung mit dem Schiffsteleskop als richtig. Die Berge glichen denen auf dem Merkur, und es waren keine Anzeichen von mondähnlichen Kratern zu sehen, sehr wohl dagegen helle Stellen, die an Eisfelder erinnerten.
    Und immer noch sanken sie tiefer, bis auch die Europabahn hinter ihnen zurückblieb.
    Io war der innerste der

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