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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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beiden Leute, die sich gewaltsam Zugang zum Schiff verschafft haben?«
    »Das stimmt«, nickte Lucky.
    »Und Sie haben mich hier heruntergelockt, um jeden Zollbreit des Schiffes untersuchen zu können. Sie haben versucht, mich mit Gerede über Roboter zu beschäftigen, damit ich nicht merken sollte, wie Sie das ganze Schiff wie mit einem Mikroskop absuchten.«
    »Dazu haben wir schließlich ein Recht«, brauste Bigman auf. »Das ist Lucky Starr!«
    »Er sagt, er sei Lucky Starr. Wenn er ein Mitglied des Rates der Wissenschaft ist, kann er das beweisen, und ich weiß auch wie. Wenn ich auch nur einen Funken Verstand gehabt hätte, hätte ich diesen Beweis schon vorher verlangt.«
    »Dafür ist es auch jetzt nicht zu spät«, meinte Lucky ruhig. »Sehen Sie auf diese Entfernung deutlich?« Er hob einen Arm und schob den Ärmel zurück.
    »Ich komme nicht näher heran«, sagte Panner vorsichtig.
    Lucky gab keine Antwort. Das brauchte er auch nicht. Die Haut an der Innenfläche seines Handgelenkes unterschied sich durch nichts von seiner übrigen Haut, aber man hatte vor Jahren eine Hormonbehandlung daran durchgeführt, und so schwärzte sich jetzt auf einen geistigen Befehl Luckys eine ovale Stelle am Handgelenk, und in ihr bildeten kleine gelbe Punkte die vertraute Konstellation des Großen Bären und des Orion.
    Panner stöhnte, als hätte man ihm die Luft aus den Lungen gepreßt. Nur wenige Menschen hatten je Gelegenheit, dieses Zeichen des Rates zu sehen, aber er wußte seit langem, daß niemand in der Lage war, dieses Zeichen nachzuahmen.
    Panner hatte keine andere Wahl. Er griff schweigend hinter die Wandklappe, schaltete das Kraftfeld ab und trat zurück.
    Bigman schoß wütend heraus. »Ich sollte Ihnen ...«
    Aber Lucky zog ihn zurück. »Laß nur, Bigman! Der Mann hatte das gleiche Recht, uns zu verdächtigen, wie wir es bei ihm hatten. Beruhige dich.«
    Panner zuckte die Achseln. »Es schien ganz logisch.«
    »Das gebe ich zu. Jetzt glaube ich, können wir einander vertrauen.«
    »Ihnen vielleicht«, sagte der Chefingenieur. »Aber was ist mit diesem kleinen Großmaul hier? Wer identifiziert ihn?«
    Bigman schrie wütend und machte einen Schritt auf Panner zu, aber Lucky trat schnell zwischen die beiden. » Ich identifizierte ihn und übernehme die volle Verantwortung für ihn ... Aber jetzt schlage ich vor, daß wir in den Passagierraum zurückgehen, ehe man anfängt, uns zu suchen. Alles, was hier unten vor sich ging, bleibt natürlich unter uns dreien.«
    Und dann kletterten sie, als wäre nichts geschehen, weiter nach oben.
     
    Der ihnen zugewiesene Raum enthielt ein doppelstöckiges Bett und ein Waschbecken, dem man mit einiger Mühe ein paar Tropfen Wasser entlocken konnte.
    Bigman saß mit übergeschlagenen Beinen auf dem oberen Bett, während Lucky sich mit dem Schwamm Hals und Schultern abrieb. Sie unterhielten sich im Flüsterton, bewußt der lauschenden Ohren, die sich vielleicht im Nebenraum an die Wand preßten.
    »Hör zu, Lucky, ich habe eine Idee«, flüsterte Bigman. »Was meinst du, wenn ich mir der Reihe nach die zehn Leute an Bord des Schiffes heraussuche, von denen wir nichts wissen. Ich suche Händel, beleidige sie – kann man dann nicht sagen, daß derjenige, der mich nicht schlägt, der Roboter ist?«
    »Ganz und gar nicht. Ebensogut könnte sein, daß er nur die Schiffsdisziplin nicht brechen möchte und daß er weiß, wie gut du mit deinem Nadler umgehen kannst, oder daß er sich nicht mit dem Rat der Wissenschaften anlegen möchte. Oder vielleicht möchte er sich einfach nicht mit einem Mann schlagen, der kleiner ist als er.«
    »Ach, Lucky!« Bigman schwieg einen Augenblick und sagte dann langsam: »Ich habe schon nachgedacht: Woher willst du denn mit solcher Sicherheit wissen, daß der Roboter auf dem Schiff ist? Er kann doch auch auf Jupiter Neun zurückgeblieben sein. Das wäre doch möglich.«
    »Ich weiß, daß es möglich ist, und doch bin ich sicher, daß der Roboter hier ist. Das ist es ja gerade. Ich bin davon überzeugt und weiß nicht, weshalb«, sagte Lucky, und seine dunklen Augen schimmerten nachdenklich. Er lehnte sich gegen das Bett und schnalzte unruhig mit den Fingern. »Am ersten Tag, als wir auf Jupiter Neun landeten, geschah etwas.«
    »Was denn?«
    »Wenn ich es nur wüßte! Ich hatte es; ich wußte, was es war, oder dachte es wenigstens. Kurz bevor wir in jener Nacht schlafen gingen – und dann verschwand es. Wenn wir jetzt auf der Erde wären, würde ich

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