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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sehen noch wittern, und dennoch fand er ihn sofort. Damals hätten wir erkennen müssen, daß irgendein unbekanntes Sinnesorgan im Spiel war. Genau werden wir das erfahren, wenn unsere Robotiker sich den Kadaver angesehen haben.«
    »Jetzt, da Sie es so erklären, sieht es ganz einfach aus«, sagte Panner. »Der Hund mußte sich verraten, weil das erste Gesetz ihn dazu zwang, Menschen nicht zu Schaden kommen zu lassen.«
    »Ja«, nickte Lucky. »Und sobald mein Verdacht gegen Mutt einmal gefaßt war, klärten sich auch einige andere Rätsel. Summers hatte dafür gesorgt, daß Norrich an Bord kam, und dabei erreichte er auch, daß Mutt mitflog – und außerdem war Summers derjenige, der Norrich ursprünglich zu Mutt verholfen hatte. Es ist also durchaus möglich, daß es einen Spionagering auf der Erde gibt, dessen einzige Aufgabe darin besteht, diese Robothunde an Leute zu verteilen, die in der Nähe von wichtigen Forschungsstätten arbeiten.
    Hunde sind ausgezeichnete Spione. Wenn Sie einen Hund dabei ertappen, wie er Ihre Papiere durchschnüffelt oder in einer streng geheimen Anlage eines Labors herumläuft, machen Sie sich da etwa Gedanken? Wahrscheinlich werden Sie ihn nur streicheln und ihm einen Hundekuchen schenken. Ich habe mir Mutt angesehen, so gut mir das möglich war, und ich glaube, daß er einen eingebauten Sender hat, durch den er mit seinen sirianischen Herren in Verbindung steht. Sie sehen, was er sieht und hören, was er hört. So sahen sie zum Beispiel durch Mutts Augen den V-Frosch, erkannten die Gefahr, die er für sie darstellte, und befahlen ihm, ihn zu töten. Man konnte Mutt beibringen, einen Strahlprojektor zu bedienen und damit das Schloß einer Tür durchzuschweißen. Selbst wenn man ihn dabei ertappt hätte, hätten wir das Ganze für einen Zufall gehalten – einfach einen Hund, der zufällig eine Waffe fand und damit spielte.
    Aber als mir das alles klargeworden war, stand ich immer noch am Anfang eines praktischen Problems. Ich mußte versuchen, den Hund irgendwie unzerstört in die Hand zu bekommen. Ich war überzeugt, daß ein offenkundiger Verdacht gegen Mutt eine Explosion in ihm auslösen würde. So sorgte ich zuerst dafür, daß Norrich und Mutt in sichere Entfernung vom Schiff gebracht wurden, indem ich den Vorschlag machte, Summers zu begraben. Wäre Mutt dann explodiert, so wären wenigstens das Schiff und die Besatzung nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Ich hatte natürlich Kommodore Donahue eine Nachricht hinterlassen, die er hätte öffnen müssen, sofern ich nicht zurückgekehrt wäre, damit man auf der Erde Nachforschungen nach Hunden in Forschungslabors anstellte.
    Und dann klagte ich Norrich an ...«
    Bigman unterbrach ihn. »Bei den Sandteufeln des Mars, Lucky, eine Weile dachte ich, es wäre wirklich dein Ernst, als du sagtest, Norrich hätte den V-Frosch getötet und uns mit künstlichen Gefühlsregungen getäuscht.«
    Lucky schüttelte den Kopf. »Nein, Bigman. Wenn er uns mit künstlichen Gefühlsregungen täuschen konnte, weshalb hätte er dann den V-Frosch töten müssen? Nein, ich wollte nur sicherstellen, daß die Sirianer – falls sie uns durch Mutt belauschten – überzeugt wurden, daß ich auf der falschen Spur war. Und außerdem wollte ich Mutt in die Falle locken.
    Wissen Sie, Bigman hat Norrich auf meine Anweisung hin angegriffen. Mutt hatte als Blindenhund natürlich den Befehl, seinen Herrn gegen Angriffe zu verteidigen, und Gehorsam gegenüber seinen Anweisungen wird vom zweiten Gesetz der Robotik verlangt. Gewöhnlich bildet das kein Problem. Ein Blinder wird nur selten angegriffen, und wenn der Hund nur knurrt und die Zähne zeigt – und das ist noch keine Verletzung eines Menschen – denn die wäre ja vom ersten Gesetz eindeutig verboten.
    Aber Bigman ließ sich nicht abbringen, und Mutt mußte zum erstenmal die Rolle des Verteidigers übernehmen. Wie konnte er das? Bigman konnte er auf Grund des ersten Gesetzes nicht verletzen. Aber daß Norrich verletzt wurde, konnte er auch nicht zulassen. Ein perfektes Dilemma also, und Mutt versagte. Und sobald das geschehen war, rechnete ich damit, daß eine Bombe, die in ihn eingebaut war, nicht mehr ausgelöst werden konnte. So baute ich sie aus – und von diesem Augenblick an waren wir in Sicherheit.«
    Panner atmete auf. »Ausgezeichnet.«
    Lucky winkte ab. »Ausgezeichnet? Das hätte ich am Tag meiner Landung auf Jupiter Neun tun können, wenn ich meine fünf Sinne beisammen gehabt hätte.

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