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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Norrich an! Der arme Kerl, der sieht von alledem nichts.«
    »Ich habe ihn vorher schon gesehen«, erwiderte Lucky. »Er hat Mutt bei sich.«
    »Ja. Bei allen Sandteufeln des Mars! Um diesen Norrich machen sie sich eine Menge Mühe. Der Anzug von dem Hund ist eine Spezialanfertigung. Ich habe zugesehen, wie sie Mutt anzogen, während du die Landung überwacht hast. Sie haben eigens überprüft, ob er Norrichs Befehle auch hört, wenn er einen Raumanzug anhat. Offensichtlich funktionierte alles.«
    Lucky nickte. Impulsiv ging er auf Norrich zu. Die Schwerkraft von Io betrug wenig mehr als die des Mondes, und sowohl er als auch Bigman wurden leicht damit fertig.
    Ein paar lange, weite Schritte genügten. »Norrich«, sagte Lucky und schaltete auf die Wellenlänge des Blinden. Man kann natürlich nach einer Stimme im Radio nicht die Richtung einschätzen, und Norrichs blinde Augen sahen sich hilflos um.
    »Wer spricht?«
    »Lucky Starr.« Er stand vor dem Blinden und konnte durch dessen Gesichtsplatte deutlich den Ausdruck der Freude in seinem Gesicht sehen. »Sie freuen sich, daß Sie hier sind?«
    »Freuen? So könnte man es nennen. Ist Jupiter sehr schön?«
    »Sehr. Soll ich ihn Ihnen beschreiben?«
    »Nein. Das brauchen Sie nicht. Ich habe ihn am Teleskop gesehen, als ich – als ich Augen hatte, und ich kann ihn mir jetzt genau vorstellen. Es ist nur, daß ... nun, ich weiß nicht, ob Sie das verstehen werden. Wir sind Leute, die zum erstenmal auf einer neuen Welt stehen. Verstehen Sie, was das bedeutet?«
    Seine Hand tastete nach Mutts Kopf, wie um ihn zu streicheln, aber er traf natürlich nur auf das Metall seines Helms. Durch die gewölbte Gesichtsplatte konnte Lucky die heraushängende Zunge des Hundes sehen und seine Augen, die unstet herumhuschten, als beunruhigte ihn die fremde Umgebung.
    »Armer Mutt!« sagte Norrich leise. »Die geringe Schwerkraft hat ihn völlig durcheinandergebracht. Ich will ihn nicht mehr lange hier draußen lassen.«
    Und dann erregt: »Denken Sie doch an die vielen Milliarden von Menschen in der Galaxis. Denken Sie, wie wenige von ihnen das Glück haben, die ersten auf einer neuen Welt zu sein. Man kann sie fast alle mit Namen nennen. Armstrong, der erste Mann, der den Mond betrat, Ching, der erste Mann auf dem Mars, Lubell und Smith auf der Venus. Zählen Sie zusammen. Und selbst wenn man alle Asteroiden und all die Planeten außerhalb des Sonnensystems dazuzählt. Es sind nur ganz wenige. Und wir gehören zu diesen wenigen. Ich gehöre zu diesen wenigen.«
    Er warf die Arme hoch, als wollte er den ganzen Satelliten umarmen. »Und das verdanke ich Summers. Als er eine neue Technik für die Herstellung des Bleikontaktes entwickelte – es ging nur um einen verbogenen Anker, aber immerhin sparte man zwei Millionen Dollar damit ein und ein Jahr Zeit – bot Donahue ihm als Belohnung dafür die Teilnahme an der Expedition an. Wissen Sie, was er gesagt hat? Er sagte, ich hätte das an seiner Stelle verdient. Der Kommodore meinte, ich sei blind, aber da erinnerte ihn Summers daran, weshalb ich blind war, und sagte, ohne mich würde er auch nicht mitkommen. Also nahm er uns beide mit. Ich weiß, daß Sie von Summers nicht viel halten, aber ich schon.«
    Die Stimme des Kommodore hallte in ihren Kopfhörern.
    »An die Arbeit, Leute! Der Jupiter bleibt schon, wo er ist. Ihr könnt ihn euch später ansehen.«
     
    Einige Stunden vergingen mit dem Entladen des Schiffes und dem Aufbau der Zelte. Luftdichte Kuppeln wurden aufgepumpt, die als Hauptquartier der Expedition dienen sollten.
    Aber es war unmöglich, die Männer daran zu hindern, zum Himmel aufzublicken. Im Augenblick standen die drei anderen großen Satelliten des Jupiter ebenfalls am Himmel.
    Europa stand am nächsten und wirkte etwas kleiner als der Mond der Erde. Sie zeigte das Bild eines Halbmonds in der Nähe des östlichen Horizonts. Ganymed, der noch kleiner schien, war dem Zenit näher und in halber Phase. Callisto, nur ein Viertel der Größe des Erdmondes, drängte sich dicht an den Jupiter und war ebenfalls wie Jupiter in Zweidrittel-Phase. Alle drei zusammen spendeten nicht einmal ein Drittel des Lichts des Erd-Vollmonds und wirkten neben Jupiter unscheinbar.
    Genau das sagte auch Bigman.
    Lucky blickte auf seinen kleinen marsianischen Freund herunter, nachdem er den östlichen Horizont nachdenklich studiert hatte. »Du meinst also, daß nichts schöner sein könnte als Jupiter, nicht wahr?«
    »Nicht hier«, erklärte

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