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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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atmete erleichtert auf und nahm sich schließlich die Zeit, seinen eigenen Raumanzug abzulegen.
     
    An Bord der Jovian Moon blieb Harry Norrich an der offenen Tür der Kabine stehen, in der Bigman auf seine völlige Genesung wartete.
    »Wie geht es unserem Invaliden?« fragte er.
    Bigman richtete sich in seiner Koje auf und schrie: »Ausgezeichnet! Bei den Sandteufeln des Mars, mir geht es großartig! Wenn Lucky nicht verlangt hätte, daß ich liegen bleibe, wäre ich schon aus dem Bett.«
    Lucky brummte etwas Unverständliches.
    Bigman ignorierte das. »He, lassen Sie Mutt hereinkommen«, sagte er. »Der gute, alte Mutt! Da, alter Junge, komm!«
    Norrich ließ Mutt los, worauf der Hund auf Bigman zutrottete und freudig mit dem Schweif wedelte. Seine klugen Augen suchten die Bigmans.
    Bigmans Arm legte sich um den Hals des Hundes. »Braver Hund! Sie haben doch gehört, was er getan hat, nicht wahr, Norrich?«
    »Jeder hat das gehört«, erklärte Norrich, und man spürte deutlich, wie stolz der Blinde war.
    »Ich kann mich nur undeutlich daran erinnern«, sagte Bigman, »ehe ich ganz die Besinnung verlor. Ich schnaufte das giftige Zeug ein und konnte nicht mehr aufstehen. Ich rollte den Hügel abwärts, mitten durch den Ammoniakschnee, als wäre er gar nicht da, und dann kam etwas gerannt. Plötzlich war ein Loch im Schnee, und es fiel etwas von dem Jupiterlicht herein, und dann sah ich, daß es Mutt war. Das letzte, woran ich mich bewußt erinnere, war, wie ich mich an ihm festgeklammert habe.«
    »Und das war gut so«, sagte Lucky. »Bis ich dich gefunden hätte, wäre es wahrscheinlich zu spät gewesen.«
    Bigman zuckte die Achseln. »Ach, Lucky, du nimmst das viel zu tragisch. Wenn ich mir nicht den Schlauch an einem Stein zerrissen hätte, wäre gar nichts passiert. Außerdem, wenn ich daran gedacht hätte, den Sauerstoffdruck zu erhöhen, wäre überhaupt kein Ammoniak hereingekommen. Aber als ich zum erstenmal die Lunge voll von dem Zeug hatte, konnte ich nicht mehr klar denken.«
    In diesem Augenblick ging Panner draußen vorbei und sah zur Tür herein. »Wie geht's, Bigman?«
    »Bei den Sandteufeln des Mars! Anscheinend hält mich hier jeder für einen Invaliden. Selbst der Kommodore ist vorhin an der Tür stehengeblieben und hat irgend etwas gemurmelt.«
    »Nun«, meinte Panner, »vielleicht hat er seine Wut langsam vergessen.«
    »Die vergißt der nie«, verneinte Bigman. »Er möchte nur sichergehen, daß ihm sein erster Flug nicht durch einen Unglücksfall vermasselt wird.«
    Panner lachte. »Alles klar zum Start?«
    »Verlassen wir Io schon?« fragte Lucky.
    »Bald. Die Männer laden gerade die Geräte ein, die wir mitnehmen, und sichern das, was wir zurücklassen.«
    Er kraulte Mutt hinter dem Ohr und ging.
    Sie teilten Jupiter Neun per Radio mit, daß sie Io jetzt verlassen würden, ebenso wie sie vor einigen Tagen gemeldet hatten, daß sie auf dem Satelliten gelandet waren.
    Bigman sagte: »Warum rufen wir nicht die Erde? Ratsmann Conway sollte doch wissen, daß wir es geschafft haben.«
    »Offiziell betrachtet«, meinte Lucky, »haben wir es erst dann geschafft, wenn wir auf Jupiter Neun wieder gelandet sind.«
    Daß er ganz und gar nicht darauf erpicht war, mit Conway zu sprechen, dachte er sich nur, sagte es aber nicht. Schließlich hatte er auf diesem Trip überhaupt nichts erreicht.
    Seine braunen Augen musterten die Steuerkanzel. Die Ingenieure und Mannschaftsmitglieder waren in Startposition. Der Kommodore, seine beiden Offiziere und Panner befanden sich in der Steuerkanzel.
    Lucky dachte erneut über die Offiziere nach, so wie er schon oft über jeden der zehn Männer nachgedacht hatte, die der V-Frosch nicht hatte eliminieren können. Er hatte gelegentlich mit jedem von ihnen gesprochen, wie das Panner ebenfalls getan hatte. Er hatte ihre Quartiere durchsucht, er und Panner hatten gemeinsam ihre Akten überprüft; aber ohne Ergebnis.
    Wenn sie auf Jupiter Neun zurückkehrten, würden sie den Roboter noch nicht gefunden haben, und dann würde es noch viel schwerer sein, ihn zu finden. Und unter Umständen würde er dem Hauptquartier sogar melden müssen, daß seine Mission gescheitert war.
    Der Gedanke an Röntgenstrahlen kam ihm aufs neue oder an irgendeine andere gewaltsame Untersuchung. Aber wie jedesmal, wenn ihn dieser Gedanke beschäftigte, dachte er gleichzeitig auch an die Möglichkeit, damit eine Explosion – vielleicht sogar eine Kernexplosion – auszulösen.
    Dadurch würde der

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