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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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herauskommt.«
    »Und das geschieht alle zweiundvierzig Stunden?« fragte Bigman benommen.
    »Ja«, nickte Lucky.
     
    Am nächsten Tag kam Panner zu ihnen und rief ihnen zu:
    »Wie geht es? Wir sind hier beinahe fertig.«
    Er machte eine weitgreifende Handbewegung, die das ganze Tal, das jetzt mit Gerätschaften aller Art übersät war, einzuschließen schien. »Wir fliegen bald wieder ab, wissen Sie, und wir lassen das meiste von dem Zeug hier.«
    »Ach?« meinte Bigman überrascht.
    »Warum nicht? Der Satellit ist unbewohnt, und Wetter gibt es hier auch keines. Und gegen das Ammoniak in der Atmosphäre ist alles eigens mit einer Schutzschicht überzogen worden und wird sich halten, bis eine zweite Expedition kommt.« Seine Stimme klang plötzlich heiser. »Ist noch jemand auf Ihrer Privatwellenlänge, Mr. Starr?«
    »Meines Wissens nicht.«
    »Möchten Sie nicht einen Spaziergang mit mir machen?«
    Er strebte aus dem niederen Tal hinaus und den leichten Hügel der umgebenden Berge hinauf. Die beiden anderen folgten.
    »Ich muß um Vergebung bitten, wenn ich auf dem Schiff unfreundlich erschien«, begann Panner, »aber ich hielt das so für besser.«
    »Wir nehmen Ihnen nichts übel«, versicherte Lucky.
    »Wissen Sie, ich dachte, ich könnte selbst eine Untersuchung anstellen, und hielt es für ratsamer, das auf eigene Faust zu machen. Ich war überzeugt, daß ich nur gut genug aufpassen müßte, um den Spion zu ertappen, aber ich fürchte, das ist mir nicht geglückt.«
    Sie hatten den Gipfel des ersten Abhangs erreicht, und Panner sah sich um. »Schauen Sie sich diesen Hund an«, sagte er amüsiert. »Dem scheint es in der Niederschwerkraft wirklich gut zu gefallen.«
    Mutt hatte in den vergangenen Tagen sehr viel gelernt. Er machte ohne Schwierigkeiten zwanzig Fuß lange Sprünge und schien sich dabei sehr wohl zu fühlen.
    Panner schaltete sein Radio auf die Wellenlänge, die man für Norrich reserviert hatte, und rief: »He, Mutt, komm schön!« Er pfiff.
    Der Hund hörte natürlich und sprang hoch in die Luft. Lucky schaltete auf die Wellenlänge des Hundes und hörte sein vergnügtes Bellen.
    Panner schlenkerte mit den Armen, und der Hund raste auf sie zu, hielt dann inne und sah sich um, als fragte er sich, ob es richtig war, seinen Herrn zu verlassen. Er kam langsam näher.
    Die Männer gingen langsam weiter. »Ein sirianischer Roboter, der dazu gebaut ist, einen Menschen zu narren, ist bestimmt gründlich konstruiert«, erklärte Lucky. »Mit einer oberflächlichen Untersuchung würde man den bestimmt nicht herausfinden.«
    »Aber meine Untersuchung war nicht oberflächlich«, protestierte Panner.
    Luckys Stimme klang verbittert. »Ich glaube, daß die Untersuchung durch jeden, der nicht ein erfahrener Robotiker ist, einfach oberflächlich sein muß .«
    Sie kamen jetzt über eine Fläche, die mit so etwas Ähnlichem wie Schnee bedeckt war, der im Jupiterlicht glitzerte. Bigman blickte erstaunt darauf.
    »Das Zeug hier schmilzt, wenn man es ansieht«, meinte er. Er hob etwas mit der behandschuhten Hand auf, und es schmolz und rann wie Butter in einer heißen Pfanne daran herunter. Er sah sich um und erblickte tiefe Eindrücke, wo sie gegangen waren.
    »Das ist kein Schnee, sondern gefrorenes Ammoniak, Bigman«, verbesserte Lucky. »Ammoniak schmilzt bei niedrigeren Temperaturen als Eis, und unsere Körperwärme, die durch die Anzüge nach außen strahlt, genügt dafür.«
    Bigman machte einen langen Satz und sprang in den tiefen Schnee. »Das macht Spaß!« schrie er und stapfte immer weiter hinein.
    »Paß nur auf, daß dein Heizaggregat eingeschaltet ist, wenn du im Schnee spielst!« rief Lucky.
    »Ja, das ist schon eingeschaltet!« schrie Bigman, rannte mit langen Sätzen den Abhang hinab und stürzte sich kopfüber in eine Wächte. Seine Bewegung glich der eines Turmspringers in Zeitlupe. Er traf in den Ammoniakschnee und verschwand für einen Augenblick. Dann kam er wieder zum Vorschein.
    »Das ist, wie wenn man durch eine Wolke springt, Lucky. Hörst du mich? Komm, versuch' es auch! Es macht viel mehr Spaß als Sandschilaufen auf dem Mond.«
    »Später, Bigman«, wehrte Lucky ab und wandte sich wieder Panner zu. »Haben Sie zum Beispiel irgendwie versucht, die Leute zu überprüfen?«
    Aus dem Augenwinkel konnte Lucky sehen, wie Bigman zum zweitenmal in eine Wächte tauchte. Nachdem ein paar Augenblicke verstrichen waren, wandte er seine ganze Aufmerksamkeit dieser Stelle zu. Noch ein Augenblick

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