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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Sprung gewesen. Hier dagegen verspürten sie nur stechenden Schmerz in den Gelenken, und das war alles.
    Sie kamen mit durchgebeugten Knien zum Stehen und ließen sich zur Seite fallen, um die Wucht des Sprunges aufzufangen. Lucky war zuerst wieder auf den Beinen und rannte auf Summers zu, der bewegungslos dalag.
    Bigman holte keuchend auf.
    »Was ist denn mit dem Kerl los?« fragte er.
    »Tot«, sagte Lucky grimmig. »Ich habe schon an seiner Stimme gemerkt, daß er nicht mehr viel Sauerstoff hatte. Er war beinahe besinnungslos. Deshalb wollte ich ihn auch überraschen.«
    »Aber so schnell stirbt man doch nicht«, widersprach Bigman.
    Lucky schüttelte den Kopf. »Er wollte nicht gefangen werden. Er hat unmittelbar vor dem Absprung die Gesichtsplatte geöffnet und die giftige Atmosphäre hereingelassen, und dann ist er auf die Klippe geprallt.«
    Er trat zur Seite, und Bigman sah das zerschmetterte Gesicht.
    »Armer Teufel!« sagte Lucky.
    »Verräter!« tobte Bigman. »Er hat vielleicht die Antwort gewußt, aber er hat sie uns nicht gesagt. Und jetzt kann er nichts mehr sagen.«
    »Das braucht er auch nicht«, erklärte Lucky. »Ich glaube, ich kenne die Antwort jetzt.«

 
16.
     
    »Ja?« schrillte die Stimme des kleinen Marsianers. »Dann sag's mir, Lucky!«
    Aber Lucky schüttelte den Kopf. »Nicht jetzt.« Er blickte auf Summers hinab, dessen tote Augen in den fremden Himmel starrten. Er sagte: »Summers wird doch in die Geschichte eingehen. Er ist der erste Mensch, der auf Io gestorben ist.« Er blickte auf. Die Sonne begann sich hinter den Jupiter zu schieben. Der Planet wurde ein schwacher, silberner Kreis in einer zwielichtigen Atmosphäre.
    »Es wird gleich dunkel werden«, sagte Lucky. »Gehen wir zum Schiff zurück.«
     
    Bigman schritt in ihrer Kabine auf und ab. »Aber wenn du es weißt, Lucky, warum ...«
    »Ich kann noch nichts unternehmen – damit würde ich eine Explosion riskieren«, sagte Lucky. »Laß mich nur machen, Bigman.«
    Seine Stimme klang so fest, daß Bigman wußte, daß er nichts weiter erfahren würde. So wechselte er das Thema und sagte: »Nun, warum sollen wir wegen dieses Kerls dort draußen noch mehr Zeit auf Io verschwenden? Er ist tot, wir können nichts mehr tun.«
    »Eines doch«, sagte Lucky. Das Türsignal blitzte, und er fügte hinzu: »Mach auf, Bigman. Das dürfte Norrich sein.«
    Er hatte recht. Der blinde Ingenieur trat ein und mit ihm sein Hund.
    »Ich habe von Summers gehört, Mr. Starr«, sagte er. »Es ist furchtbar, wenn man sich vorstellt, daß er versucht hat ... furchtbar, daß er ein Verräter war. Und dennoch tut er mir irgendwie leid.«
    Lucky nickte. »Ich wußte, daß er Ihnen leid tun würde. Deshalb habe ich Sie auch hierhergebeten. Jetzt ist es draußen dunkel. Die Sonne ist verfinstert. Wenn die Sonnenfinsternis vorbei ist, werden Sie dann mit mir hinausgehen, um Summers zu begraben?«
    »Gerne. Schließlich ist er doch auch ein Mensch, nicht wahr?« Norrichs Hand senkte sich auf Mutts Kopf, und der Hund drängte sich dicht an ihn heran, als wollte er ihm sein Mitgefühl zeigen.
    »Ich dachte schon, daß Sie mitkommen möchten«, nickte Lucky. »Schließlich waren Sie sein Freund. Sie wollen ihm sicher die letzte Ehre erweisen.«
    »Danke. Ja, das möchte ich.« Norrichs blinde Augen waren feucht.
     
    Lucky klappte sich den Helm über den Kopf und sagte zu Kommodore Donahue, ehe er die Gesichtsplatte vorschob: »Das ist das letzte Mal, daß wir hinausgehen. Wenn wir zurückkommen, starten wir nach Jupiter Neun.«
    »Gut«, nickte der Kommodore, und als ihre Blicke sich trafen, schien eine unausgesprochene Vereinbarung zwischen ihnen besiegelt zu werden.
    Lucky schloß seine Gesichtsplatte, während in einer anderen Ecke der Steuerkanzel Norrichs geschickte Finger ein letztes Mal über Mutts Raumanzug glitten, um sich davon zu überzeugen, daß alle Verschlüsse dicht waren. In dem eigenartig geformten Helm, der über Mutts Kopf saß, sah man, wie sich die Kinnladen des Hundes bewegten. Er bellte, wenn man das auch nicht hörte. Der Hund schien zu wissen, daß ihm ein Ausflug in die Niederschwerkraft bevorstand, und freute sich darauf.
     
    Das Grab auf Io war geschlossen. Man hatte es in den harten, felsigen Boden gesprengt und jetzt mit Kies gefüllt, auf dem ein ovaler Felsbrocken als Grabstein ruhte.
    Die drei Männer standen um das Grab, während Mutt in einiger Entfernung herumstrich, als versuchte er, die Umgebung zu erkunden, wenn auch

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